Die schwedische Pädiatrie-Vereinigung (Svenska barnläkarföreningen, BLF) fordert ein Verbot der religiösen und medizinisch nicht notwendigen Beschneidung von Jungen.
In einer Stellungnahme gegenüber dem Nationalen Gremium für Gesundheits- und Sozialwesen bezeichnete die Vereinigung die Prozedur als Angriff.
"We consider it to be an assault on these boys“ (Nach unserem Verständnis ist es ein Angriff auf die Jungen) erläuterte Staffan Janson, der Vorsitzende des BLF Ausschusses für ethische Fragen und Kiderrechte gegenüber der Zeitung Göteborgs-Posten (GP).
Nach einer Jahrelangen Diskussion ist das BLF zu dem Ergebnis gekommen, dass die Beschneidung von Jungen verboten werden sollte, weil die davon betroffenen Kinder noch nicht in der Lage seien eine selbstständige Entscheidung über den Eingriff zu treffen.
"It's a mutilation of a child unable to decide for himself… It's such a complicated and difficult question, but even so, we've decided that this is a procedure to be done away with”, sagte Janson weiter. (Es geht um die Verstümmlung eines Kindes, das noch nicht in der Lage ist für sich selbst zu entscheiden… Auch wenn es eine komplizierte und schwierig zu entscheidende Frage gewesen ist, haben wir entschieden, dass Beschneidung eine Praxis ist, die abgeschafft gehört.)
Nicht jeder stimmt dieser Einschätzung zu. "Parents decide things for their children all the time," (Eltern treffen rund um die Uhr Entscheidungen für ihre Kinder), sagte Omar Mustafa, Kopf der islamischen Gemeinschaft in Schweden im Interview mit der GP. "Allowing parents to decide over this matter isn't stranger than allowing them to decide whether their child is to be vaccinated or not." (Den Eltern diese Entscheidung zu überlassen ist nicht fragwürdiger als ihnen die Entscheidung zu überlassen, ob sie ihr Kind Impfen lassen wollen oder nicht.)