25 Jahre Ostwürttembergische Freidenker

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Gesteck mit Stiefmütterchen, dem Blumensymbol der internationalen Freidenkerbewegungreidenkerbewegung (das f

HEIDENHEIM. (hpd) Am 27. Oktober 2012 begingen die ostwürttembergischen Freidenkerinnen und Freidenker ihr 25-jähriges Gründungsjubiläum. Der Vorsitzende Heiner Jestrabek begrüßte die Mitglieder und Gäste in der Heidenheimer Schlosswirtschaft und gab einen kurzen Rückblick über die Verbandstätigkeit der letzten Jahre.

Aus einer regionalen Vereinsgründung vor 25 Jahren in Heidenheim hat sich inzwischen der Schwerpunkt der Tätigkeit auf das ganze nordöstliche Baden-Württemberg, von Stuttgart bis hin ins bayerische Schwaben, ausgedehnt. Inzwischen bilden sie, zusammen mit dem Freidenkerinnen und Freidenkern Ulm/Neu-Ulm, die mitgliederstärkste und aktivste Freidenkerorganisation im ganzen Bundesland. Dabei arbeitet der Verband eng zusammen mit befreundeten Organisationen, als korporatives Mitglied im Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten, mit anderen Untergruppen des Deutschen Freidenker-Verbandes (Sitz Dortmund), in Baden-Württemberg v.a. mit den Humanisten Württemberg, dem Humanistischen Verband Deutschland und mit der Giordano-Bruno-Stiftung, sowie über die Landesgrenze hinaus mit dem Bund für Geistesfreiheit.

Der Freidenker-Verband, der in Deutschland auf eine über 130-jährige Geschichte zurückblickt, versteht sich als Kulturorganisation und Interessenvertretung für Konfessionsfreie und Atheisten. Er gestaltet in der Region weltliche Feiern für die Höhe- und Wendepunkte des Lebens, wie weltliche Namensgebungs-, Jugend-, Hochzeits- und Trauerfeiern. Darüber hinaus leistet er Aufklärungsarbeit, organisiert Führungen, Vorträge und Bildungsveranstaltungen, gibt eigene Bücher und Broschüren heraus und verwaltet eine eigene freigeistige Bibliothek.

Besonders die vier Bestattungssprecher des Freidenker-Verbandes sind in der Region zunehmend häufiger beschäftigt, da sie allen Hinterbliebenen, die eine weltliche Abschiedsfeier wünschen, zur Verfügung stehen. Aber auch das Bedürfnis nach Betreuungen älterer Mitglieder, sowie Beratung für Patientenverfügungen, nehmen stark zu. Der Vorsitzende Jestrabek, selbst weltlich-humanistischer Bestattungssprecher, beriet auf Einladung zweier Landtagsausschüsse am 15. Oktober bei einer Anhörung im Landtag als Sachverständiger zu der Fragestellung „Bestattungsformen anderer Kulturen und Religionen“.

Ihr Jubiläum begingen die Freidenker Ostwürttembergs dann in Form eines literarischen Matinées, einem gemeinsamen Essen, einer Lesung und anschließender ausgiebiger Diskussion.

Der Schriftsteller Hellmut G. Haasis, überwiegend als Georg-Elser-Biograph bekannt, bestritt das kulturelle Programm, erzählte und las aus seinen letzten Büchern: „Heisel Rein der Gscheite Narr“ und aus seinem im Entstehen begriffenen „Charlie Chaplin in Prag. Ein surrealistischer Roman“, ein Werk um die reichhaltige literarische Szene im Prag der 1920er Jahre.

Heiner Jestrabek