Kaum ein Forschungsgebiet vereinigt derart viele Wissenschaftsdisziplinen wie die Untersuchungen zur Entstehung der Arten. Zum Erkenntnisgewinn tragen Biologen, Verhaltensforscher, Klimatologen, Genetiker, Paläontologen, Archäologen, Mediziner und andere mehr bei. Die Richtigkeit der Evolutionstheorie ist längst erwiesen, doch viele Fragen bleiben offen. Gerade dies macht die Evolutionsforschung äusserst spannend.
"Nichts in der Biologie ergibt Sinn, ausser im Lichte der Evolution." Dieser Satz des Genetikers, Zoologen und Evolutionsforschers Theodosius Dobzhansky steht in manchen Biologielehrbuch. Aus gutem Grund: Erklärungen, wieso Tiere oder Pflanzen oder auch Bakterien bestimmte Merkmale aufweisen, sind nur dann befriedigend, wenn sie auch Antwort auf die Frage geben, wie und unter welchen Umständen diese Merkmale entstanden.
Vieles lässt sich nur richtig einordnen, wenn eine Art nicht isoliert betrachtet wird. Denn was sich als Selektionsvorteil entpuppt, hängt von den Umweltbedingungen der Art ab. Will man die Gründe erkennen, wieso sich ein bestimmtes Merkmal herausgebildet hat, muss man die früheren Lebensbedingungen der Art erforschen. Dazu gehören beispielsweise klimatische Bedingungen aber auch Nahrungsquellen und Fressfeinde.
Das Denkfest, das vom 11. bis 14 September in Zürich über die Bühne geht, bietet eine gute Gelegenheit, zu erleben, wie aktuelle Evolutionsforschung aussieht, welche Fakten erhärtet sind und welche Fragen vorerst offen bleiben: Der Samstag, 11. September, ist ganz dem Thema Evolution gewidmet.