Führungsfragen an der Universität Eichstätt

EICHSTÄTT. (MIZ/hpd) Seit Wochen ist die Universität Eichstätt im Visier der Medien, nachdem der Vatikan dem gewählten Präsidenten

Ulrich Hempel die Bestätigung verweigerte. Die dadurch ausgelöste Krise ist noch nicht beendet und fand einen Höhepunkt im öffentlichen Protest des Senates der Universität. Ein Hintergrundsbericht zur Ausgangssituation im Februar - nach der Wahl des Präsidenten: "Die Katholische Universität soll ausgebaut werden." *)

 

Bayern plant in den nächsten Jahren fünf Milliarden Euro für die Sanierung seiner aufstrebenden Hochschulen auszugeben. Die Katholische Hochschule Eichstätt-Ingolstadt freut sich über dieses indirekte Angebot, das zur Erfüllung der päpstlichen Vorgaben benutzt werden kann. Mit einer neuen Führungsmannschaft will die einzige katholische Hochschule im deutschsprachigen Raum nun gezielt an der Verbesserung ihres Rufs arbeiten. In den nächsten Monaten werden möglicherweise die Weichen gestellt, wie diese private Universität, die momentan noch Probleme hat, sich unter den staatlichen Universitäten zu behaupten, zu den besten in Deutschland aufsteigen soll. Gezahlt wird dabei vornehmlich vom Staat.

Die Katholische Universität (die laut Kirchenrecht keine Kirchliche Hochschule ist - dies sind nur sieben Universitäten in Rom, die dem Vatikan unterstehen) besitzt die Zustimmung der zuständigen kirchlichen Autorität, nämlich der bayerischen Bischofskonferenz.(1) Das Besondere dieser Einrichtungen - es gibt weltweit 1.300 vom Vatikan anerkannte Katholische Universitäten - ist, dass verschiedene Disziplinen gelehrt werden und „der menschliche Erkenntnishorizont im Licht des Evangeliums durchmessen" wird. Eichstätt-Ingolstadt, wie sie seit 2001 heißt, besitzt zwei besondere Förderer, die öffentlich gar nicht besonders in Erscheinung treten.

Finanzierung

Liest man die einschlägigen Zeitungsmeldungen von Mitte Februar 2008 oberflächlich, so fällt zunächst nichts auf. In der Süddeutschen Zeitung heißt es beispielsweise lapidar: „Die Staatsregierung will ein Bauprogramm für die Hochschulen auflegen. Bereits in diesem Jahr sollen 100 Millionen Euro in die Sanierung und weitere 250 Millionen Euro in den Ausbau fließen."(2) Besonders vordringlich seien anderthalb Milliarden Euro, langfristig seien fünf Milliarden Euro nötig. Unter Bayerischen Hochschulen werden definitionsgemäß die staatlichen Universitäten und Fachhochschulen verstanden.(3) Kirchliche und private Hochschulen fallen in den zweiten Teil des Bayerischen Hochschulgesetzes. Dort sind auch die Zuschüsse in Höhe von 80 % geregelt. Doch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt besitzt ein besonderes Privileg. Ihre staatlichen Zuschüsse sind in einem Konkordat festgelegt. Im Haushaltsplan 2005/2006 ist nachzulesen: „Gemäß Artikel 5 § 2 des Bayerischen Konkordats in der Fassung des am 8. Juni 1988 abgeschlossenen Vertrages (GVB1 S. 241) ersetzt der Freistaat Bayern dem Träger der Katholischen Universität Eichstätt (Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts der katholischen Bistümer Bayern (4) auf dessen Antrag 85 v. H. des tatsächlichen Aufwands (auch Investitionen). Es wird jedoch nur ein Aufwand berücksichtigt, wie er bei vergleichbaren staatlichen Hochschulen oder Hochschuleinrichtungen entsteht." (5) Die letzte Klammer - „auch Investitionen" - ist für den vorgesehenen Hochschulausbau wichtig.

Die Katholische Universität betreibt auch Fundraising, gewissermaßen als dritte Säule der Finanzierung. So fand im April 2005 die 56. Bundestagung des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) in der Universität statt. Hierbei verwies Präsident Wimmer die Eingeladenen darauf, wie sie den leeren Klingelbeutel aufzufüllen helfen könnten. Es wurde von der Gründung einer Stiftung gesprochen und einem ethisch fundamentierten Blick auf die Welt. (6)

Der derzeitige Papst hat ein besonderes Verhältnis zur Katholischen Universität. „Die Katholische Universität Eichstätt wurde 1980 durch den Zusammenschluss der Pädagogischen Hochschule mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule errichtet und durch den Heiligen Stuhl anerkannt. Maßgeblich beteiligt waren hieran der frühere Erzbischof von München-Freising Joseph Kardinal Ratzinger (der heutige Papst Benedikt XVI.), welcher hierfür mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet wurde, sowie der Bischof von Eichstätt Alois Brems." (7) Ratzinger misst dieser Institution große Bedeutung bei. Beim Adlimina-Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan vom November 2006 hatte er als Papst seinen Mitbrüdern aufgetragen, die Katholische Universität finanziell auf eine breitere Basis zu stellen. (8) Breitere Basis heißt hier, es soll nicht nur die Bayerische Bischofskonferenz einen Teil der Kosten tragen sondern jetzt die Deutsche Bischofskonferenz, damit finanzielle Engpässe besser überwunden werden könnten.

Probleme der Katholischen Universität

Die kleinste deutsche Universität wurde 1999 von den Studenten als die mit den besten Studienbedingungen benotet. (9) Doch bald darauf klagte die Universitätsleitung über Geldnöte. Als Ministerpräsident Stoiber in seiner Regierungserklärung im November 2003 von den Universitäten Einsparungen in Höhe von zehn Prozent forderte, sprach Uni-Präsident Wimmer von katastrophalen Folgen für seine Einrichtung. Es bestehe die Gefahr, dass beim Wegfall von vier Millionen Euro die Fakultäten Theologie, Geographie und Psychologie sowie das Lateinamerika-Institut geschlossen werden müssten. (10) Obwohl drei Wochen später nur noch von Budget-Kürzungen in Höhe von fünf Prozent die Rede war, malte der Vizekanzler der Katholischen Universität einen Einstellungsstopp für Bewerber an die Wand und die Studenten demonstrierten unter dem Motto „Die Eichstätter Lehre bricht zusammen". (11) Dieses dramatische Szenario ist in der Eigenart der Klein-Universität begründet, dass die Lehrstühle außer in der Theologie nur einfach besetzt sind. Darüber hinaus bestand schon seit 1998 der Plan der bayerischen Staatsregierung, bei der Theologie im ganzen Land Professorenstellen zu streichen (12) (was zwischenzeitlich auch geschehen und durch ein Konkordat - auch für Eichstätt gültig - für zehn Jahre abgesichert ist). Von den gefährdeten Fakultäten wurde zunächst aber nur die Psychologie geschlossen; die anderen bestehen heute noch.

Auch die Empfehlungen der „Expertenkommission Wissenschaftsland Bayern 2020" ließen in Eichstätt die Alarmglocken schrillen. Denn die Katholische Universität wurde wegen ihrer Sonderstellung beim allgemeinen Vergleich mit den staatlichen Universitäten ausgeblendet und nur in einem Punkt bewertet: Eichstätt habe Probleme, sich unter den Universitäten zu behaupten. (13) Im August 2005 verabschiedete das bayerische Kabinett ein Optimierungskonzept Hochschule 2008 für die staatlichen Einrichtungen. Dabei sollten laut Stoiber „Meilensteine für leistungsfähige Hochschulen im internationalen Wettbewerb" gesetzt werden (14) - für die Katholische Universität eine sehr hochgesteckte Zielsetzung.

Als der Eichstätter Bischof und Großkanzler der Katholischen Universität Walter Mixa zum Bistum Augsburg versetzt wurde, ging endgültig die Angst um in Eichstätt. Man fürchtete eine finanzielle Krise, wenn die anderen deutschen Bischöfe bei schlechter Kassenlage ihrer Diözesen die Katholische Universität nicht unterstützen würden. Mixa, der Eichstätt als „ein goldenes Pfund, das wir angesichts der fortschreitenden Säkularisierung nicht aus der Hand geben sollten", (15) bezeichnet hatte, hatte sich stets sehr für die Katholische Universität eingesetzt. Nun ruhte „die Hoffnung auf dem Mann, der vor 25 Jahren als Vorsitzender der bayerischen Bischofskonferenz die Katholische Universität Eichstätt gegründet hat und deren Ehrendoktor ist: Papst Benedikt XVI."

Neue Führung und neues Konzept

Am 20. April 2005 wurde Kardinal Ratzinger zum Papst gewählt. In seiner „Regierungserklärung" vor seiner Wahl hatte er den Kardinalen eine flammende Predigt gegen das „Anything goes", gegen einen individualistischen Freiheitsbegriff, der das Prinzip Verantwortung ignoriere, abgegeben. Es war eine Predigt gegen einen angeblich beliebig gewordenen Säkularismus. (16) Als Benedikt XVI. ernannte er im Oktober 2006 den Benediktiner-Abt Gregor Maria Hanke zum neuen Bischof von Eichstätt. Hanke kennt die Hochschule schon von seinem Studium der Theologie in den 1970er Jahren her und war ihr auch später verbunden geblieben. Uni-Präsident Wimmer bezeichnete ihn als Wissenschaftler, der „um die Belange der Universität weiß". (17) Laut Satzung der „Stiftung Katholische Universität Eichstätt" ist Hanke der Großkanzler der Universität; kraft seines Amtes ist der Bischof von Eichstätt der Vorsitzende des Stiftungsrates. Er vertritt die Stiftung als Träger der Katholischen Universität nach außen und sitzt dem Stiftungsrat als oberstem Organ der Stiftung vor. Damit ist er auch Dienstvorgesetzter aller Beamten, Angestellten und Arbeiter der Stiftung und Universität. Ohne ihn geht nichts.

Schon in seinem ersten Interview bemerkte der neue Großkanzler, dass die Katholische Universität „ein eigenes Profil bieten müsse", um auch die außerbayerischen Bischöfe zu Finanzleistungen zu motivieren. Zum einen müsse die Universität „als katholische Institution in die Welt hineinwirken, zum anderen muss sie auch Themen aus der katholischen Welt aufgreifen und sie mit der Unterstützung ihrer akademischen Kräfte in die Gesellschaft hinein tragen". (18) Zehn Wochen später, am 14. März 2007, bemerkte der Papst während einer Generalaudienz gegenüber einem Eichstätter Studenten, dass ihm diese Einrichtung sehr am Herzen läge. Er nannte die Eichstätter Universität „eine hervorragende Stätte zur Ausbildung einer geistigen Elite, die den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft im Geiste des Evangeliums begegnen" könne. (19) Damit war das Hauptziel definiert. Bischof Hanke schlug in eine ähnliche Kerbe, wenn er davon sprach, Eichstätt „als Institution des Katholizismus in Deutschland zu etablieren". Die Katholische Universität solle „als geistiger Serviceleister in die katholische Welt hinein wirken, diese Rolle bewusst einnehmen und auch einfordern". (20) Mit dieser Forderung setzte er sich allerdings in Gegensatz zum Präsidenten der Universität, der öffentlich vor einem allzu „scharfen" Profil gewarnt hatte.

Fünf Monate nach seiner Ernennung zum Bischof schuf Hanke zur Stärkung der Universität den Posten eines „Bischofsvikars", der sich als Bevollmächtigter um die Hochschule kümmern solle. (21) Ihm kam es nun darauf an, die Universität als Dienstleister zu installieren, der etwas gegen die Entkirchlichung auch der ländlichen Gebiete unternehme.

Im Juni 2007 fuhr auf „Einladung" durch den Großkanzler eine Delegation der Katholischen Universität zu einer viertägigen Informationsreise in den Vatikan. Man wollte eine Reihe von Fragen geklärt wissen: „Wie katholisch soll die Universität sein, was macht eine katholische Universität aus und vor allem, wie kann sie Stellung beziehen in aktuellen Wertediskussionen und wie kann auch der Träger, derzeit noch beschränkt auf die sieben bayerischen Diözesen, künftig von dieser Einrichtung profitieren?" (22) Im Vatikan wurde die Katholische Universität Eichstätt dem Präfekten der Bildungskongregation vorgestellt. Bei diesem Anlass nannte es Kardinal Grocholewski eine Ausnahme, dass in Deutschland nur eine einzige Katholische Universität bestehe. Nach einem Besuch auf dem Akademietag in Eichstätt im Herbst des Jahres begrüßte der Kurienkardinal in einem Interview den geplanten Schwerpunkt der Universität Bildung und Bildungsforschung. (23) Bischof Hanke spezifizierte dies folgendermaßen: „Das Thema Bildung ist EU-weit auch in der Politik ein Zukunftsthema. Bildung wird künftig eine noch wesentlich größere, wichtigere integrative Rolle im gesellschaftlichen Leben spielen. Bildung muss künftig stärker vernetzt angegangen werden. Dazu ist Bildungsforschung notwendig. Die katholische Universität soll sich da bei der Entwicklung von Konzepten stärker einklinken, weil wir ja dezidiert ein christliches Menschenbild vertreten. Die Universität soll sich in die Bildungsdiskussion einmischen und ihre wissenschaftliche Kompetenz einbringen. Da stehen wir am Anfang. Wir eruieren noch, was wir leisten können." (24)

Da mit dem Ende des ersten Quartals 2008 die Amtszeit des bisherigen Universitäts-Präsidenten ablief, wurde Ende Januar vom Hochschulrat ein Nachfolger gekürt; die Wahl fiel auf Ulrich Hemel. Der als „Spezialist für Sanierungsfälle" (25) geltende Theologe und Unternehmer setzt auf „Bildung jenseits von PISA" und kündigte an, er wolle Bildungsschwerpunkte setzen „von der Wiege bis zur Bahre". Das heiße, einen Elementarstudiengang für die Kindergartenausbildung zu schaffen, aber auch Angebote für Menschen über 50 und kirchliche Mitarbeiter machen. Außerdem wolle er sich für mehr Ethik in der Wirtschaft einsetzen, bereichsübergreifendes Lernen forcieren sowie elektronische Lernmethoden ausweiten. (26) Mit dem Ziel der akademischen Ausbildung von Kindergärtnerinnen greift der neue Präsident eine alte Forderung der Bildungsgewerkschaft GEW auf. Im Übrigen hält er sich aber eher an die Vorgaben aus Rom. Der Kurienkardinal nannte als entscheidende Punkte einer katholischen Bildung folgende Stufung:
1. Menschenbildung
2. umfassende Bildung des Charakters
3. Vermittlung eines Wertefundamentes,
4. Berufspezifisches Wissen. (27)

Im Februar 2008 wählte die Freisinger Bischofskonferenz unter Leitung des neuen Münchner Erzbischofs Reinhard Marx neben dem Ortsbischof Hanke die Bischöfe Gerhard Ludwig Müller und Walter Mixa in den Stiftungsrat der Katholischen Universität Eichstätt. (28) Damit hatten die bayerischen Bischöfe ihre konservativsten Mitbrüder in das Beratungsgremium geschickt. Offenbar wird ihnen am ehesten zugetraut, die Neuausrichtung der Katholischen Universität beratend zu begleiten.

Beginn von Maßnahmen

Im Dezember 2007 kündigte die Universität mit 4500 eingeschriebenen Studierenden an, sie wolle sich an dem bayernweiten Aufbau von Studienplätzen beteiligen, um der zu erwartenden steigenden Nachfrage im Jahre 2011 Genüge leisten zu können, wenn aufgrund der Umstellung auf das achtjährige Gymnasiums zwei Absolventen-Jahrgänge (G8 und G9) gleichzeitig an die Universitäten drängen. (29) Kurz nachdem die bayerische Staatsregierung Mitte Februar den Ausbau der staatlichen Hochschulen verkündet hatte, jubelte die Katholische Universität Eichstätt über die zugesagten Millionen aus München. Dadurch würde es möglich, die Kapazität um ein Viertel von 4800 auf 6000 Studierende zu erhöhen. Aufgestockt werden sollen Journalistik, Geographie und vor allem die Lehramtsstudiengänge. Mit dem Bereich Primärpädagogik soll die Fakultät für Soziale Arbeit eine Aufwertung erhalten. Der zwei Jahre zuvor gestrichene Studienzweig Psychologie soll wieder eröffnet werden. (30) Das ist eine beachtliche Erweiterung auf dem Gebiet der Studiengänge für Multiplikatoren an solch einer kleinen Universität.

Bei den Vorbereitungen für den weiteren Ausbau hatte die Katholische Universität auf die Zunahme der Studentenzahlen in Bayern ab dem Jahre 2011 gesetzt. Weitere Bundesländer hatten das heftig diskutierte G8 später eingeführt, so dass der Engpass über einige Jahre hinweg bestehen wird. Der Staat befindet sich in Zugzwang: Er muss eine deutlich größere Anzahl an Studenten unterbringen und zudem seinen Plänen für mehr akademischen Nachwuchs nachkommen. Nachdem die Katholische Universität zusätzliche Mittel entsprechend den Zuwendungen für staatliche Universitäten erwarten konnte, war es einfach, auf die Karte des notwendigen staatlichen Ausbaus der Kapazitäten zu setzen und die Situation auszunutzen.

Es ist zu anzunehmen, dass mit der neuen Führungsriege der Katholischen Universität Eichstätt ein Bollwerk gegen die zunehmende Säkularisierung geschaffen werden wird. Die Kosten hierzu werden größtenteils von den Steuerzahlern aufgebracht werden müssen. Die Trennung von Staat und Kirche erweist sich in diesem speziellen Fall als klumpfüßig. Es ist auch nicht zu erwarten, dass das Episkopat seinen Kurs in eine liberale Richtung lenken wird. Dem steht die Erklärung des neuen Papstes entgegen, der die Meinung vertrat, wenn eine Universität säkular werde, dann dürfe sie die Bezeichnung katholisch nicht mehr tragen. Aus den Schriftsätzen Benedikts liest Erzbischof Michael Miller, der Sekretär der Bildungskongregation heraus, „dass es für die Kirche besser wäre, ihre Mittel nicht zum Erhalt von Institutionen auszugeben, deren katholische Identität ernsthaft gefährdet ist". (31) Dass es in Eichstätt nicht soweit kommt, dafür werden die von der Freisinger Bischofskonferenz bestimmten Mitglieder im Stiftungsrat schon sorgen.

Obwohl Eichstätt angeblich keine katholische Kaderschmiede werden soll und das Studium an den acht Fakultäten - wie an staatlichen Hochschulen - jedem, „ob katholisch oder evangelisch getauft, ob Muslim, Hindu, Buddhist oder Atheist", (32) offen stehe, wie es der Bischofsvikar ausdrückte, wird die berufliche Qualifikation auf der katholischen Grundlage aufgesetzt. Man hofft also, Absolventen mit einem verinnerlichten Wertefundament in den Beruf schicken zu können. In der säkularen Welt hätten sie sich mit den eingeübten Grundlagen einzubringen.

Roland Ebert

*) Erstveröffentlichung in MIZ (Materialien und Informationen zur Zeit) 1 / 08, S.21-26

Anmerkungen:
(1) Kardinal Xenon Grocholewski erklärt den Unterschied zwischen „kirchlichen" und „katholischen" Universitäten, in: zenit vom 31.3.2006. www.zenit.org. (Zugriff 16.2.2008).
(2) Burt: 1,5 Milliarden für die Hochschulen, in: Süddeutsche Zeitung vom 19.2.2008.
(3) Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Pressemitteilung 4/2008:Programm zum Hochschulausbau vom 10.1.2008; vgl. auch Art. 1, Abs. (2) des Bayerischen Hochschulgesetzes vom 23.5.2006.
(4) In der Verfassung der Stiftung für die Universität Eichstätt in der Fassung vom 25.11.1991 heißt es in Art. 12 (2): „Der Finanzierung des Zweckes der Stiftung dienen außer dem Stiftungsvermögen und seinen Erträgnissen a) Die Leistungen der in Bayern gelegenen (Erz)-Diözesen... b) die im Konkordat ... vereinbarten Leistungen des Staates, c) anderweitige staatliche und kirchliche Leistungen zum Betrieb der Universität, d) anfallende Gebühren und sonstige Zuwendungen." www.ku-eichstaett.de (Zugriff 30.1.2008).
(5) Freistaat Bayern - Haushaltsplan 2005/2006 Einzelplan 15 für dem Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, S. 97. Über den Ersatz von 85% des tatsächlichen Aufwands für die nicht-theologischen Lehrstühle hinaus werden die theologischen Lehrstühle ganz vom Freistaat finanziert.
(6) Uwe Ritzer: Stifter gesucht, in: Süddeutsche Zeitung vom 4.11.2005.
(7) Stichwort: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt in Kefk vom 16.4.2007; www.kefk.org/wiki/Katholische_Universität%C3%A4t_EichstC3%A4tt-lngolstadt (Zugriff 12.1.2008).
(8) Hermann Redl: Katholische Uni 'braucht ein schärferes Profil', in: Donau-Kurier vom 23.2.2007.
(9) Barbara Supp: Ist das nicht toll?, in: Spiegel vom 12.4.1999.
(10) Thomas Pfeil: An Einsparungen kommen wir nicht vorbei - Interview mit Präsident Wimmer, in: www.ku-eichstätt.de, Nachrichten, 7.11.2003.
(11) Innes Treffler: Kleinste Universität in größter Gefahr, in: Süddeutsche Zeitung vom 16.12.2003.
(12) KNA:Theologie in Eichstätt muß abspecken, in:SZ vom 12.6.1998.
(13) Christine Burtscheidt: In Gottes Hand, in: Süddeutsche Zeitung vom 11.5.2005.
(14) Pressemitteilung der Bayerischen Staatskanzlei vom 9.8.2005: Bericht aus der Kabinettssitzung, Nr. Lwww.stk.bayern.de (Zugriff 30.1.2008).
(15) Uwe Ritzer: Bischof verzweifelt gesucht, in: Süddeutsche Zeitung vom 20.7.2005.
(16) Claus Christian Malzahn: Der Schreck sitzt tief, in: Spiegel online vom 20.4.2005 (Zugriff 23.4.2005).
(17) Freude über den neuen Bischof auch an der Universität, in: Donau-Kurier vom 16.10.2006.
(18) Christian Fahn und Hermann Redl: Liebe lebt vom Verzicht, in: Donau-Kurier vom 6.12.2006.
(19) Brockhaus und Großimlingshaus: Das Zentrum der Weltkirche erleben, in: Unitas 1/2007 S.18. www.unitas.org (Zugriff 30.1.2008).
(20) Hermann Redl: Katholische Universität braucht ein schärferes Profil, in: Donau-Kurier vom 23.2.2007.
(21) Stma: Bischof Hanke will Uni Eichstätt stärken, in: Süddeutsche Zeitung vom 10.5.2007
(22) Mit großer Spannung nach Rom, in: Donau-Kurier vom 22.11.2007.
(23) Constantin Schulte-Strathaus: „Ermunterung und Auftrag zugleich" - Delegation der Katholischen Universität zu Gast im Vatikan, Presseinformation vom 6.6.2007, www.ku-eichstätt.de (Zugriff 9.1.2008); Christian Wölfel: Sie soll eine der besten Universitäten werden, in: Main-Echo vom 5.12.2007.
(24) Hermann Redl und Angela Wermter: Statt einer Bilanz lieber ein Blick in die Zukunft -Interview mit Bischof Hanke, in: Donau-Kurier vom 30.11.2007.
(25) Ehrgeizige Pläne für einzige katholische Universität, in: MZ vom 4.1.2008.
(26) Thorsten Stark: Eindeutiges Votum für Ulrich Hemel, in: Donau-Kurier vom 30.1.2008. (Zugriff 1.2.2008).
(27) Christian Wölfel: Sie soll eine der besten Universitäten werden.
(28) Erzbischof Marx skizzierte Prioritäten der Freisinger Bischofskonferenz, in: Zenit vom 29.2.2008.
(29) Ehrgeizige Pläne für einzige katholische Universität.
(30) Hermann Redl: 600 zusätzliche Studenten erwartet, in: Donau-Kurier vom 27.2.2008.
(31) Nur wer katholisch ist, soll sich katholisch nennen, in: kathnet vom 7.11.2005 (www.kathnet.de, Zugriff 9.11.2005).
(32) Papst Benedikt verlangt Profil, in: Süddeutsche Zeitung vom 5.1.2008.