BERLIN. (hpd) „Pro Reli“ setzt auf Verunglimpfung des Ethikunterrichts – und nun auch auf die „Kraft der Musik“. In einem heute von der Zeitung Neues Deutschland veröffentlichten Beitrag setzt der Vorsitzende des Vereins „Pro Reli“, Dr. Christoph Lehmann, die Verunglimpfung des gemeinsamen Ethikunterrichts in Berlin und derjenigen, die ihn verteidigen, fort.
Mit Bezug auf „staatliche Repressalien“ in der „jüngeren deutschen Vergangenheit“ gegen Menschen, die sich zu ihrer Weltanschauung oder Religion bekannten, wirft er die Frage auf, wie es „heute in Berlin damit aus(sehe), insbesondere an den Schulen“. Weiterhin unterstellt er, dass ein „staatliches Einheitsfach Ethik“ unterschiedliche Auffassungen eher „unter den Teppich kehrt“ als sie aus- und aufzuarbeiten.
Der ebenfalls heute von der gleichen Zeitung veröffentlichte Beitrag des Sprechers der Initiative "Pro Ethik", Dr. Gerhard Weil, weist darauf hin, dass der Verein „Pro Reli“ auf seinen Unterschriften Ethik als „Zwangsfach“ diffamiere, welches die Schüler bevormunde.
Richtig sei dagegen, dass der gemeinsame Ethikunterricht die Wahlmöglichkeiten der Schüler erweitere, denn „mit einem Wahlpflichtbereich würde den Schülern die Freiheit genommen, beides zu besuchen, den obligatorischen Ethikunterricht und den weiterhin freiwilligen Religions- bzw. Weltanschauungsunterricht.“
Abschließend bezieht er sich auf das jüngste Plädoyer des DGB-Vorsitzenden Michael Sommer für ein gemeinsames Fach und die Resolution des Bundeselternrates zur Werteerziehung, in der es heißt: „Wir wünschen uns einen gemeinsamen, alle Religionen und Kulturen thematisierenden Unterricht für alle Kinder – unabhängig von ihrer Herkunft. Verbindendes leben, an und aus den Differenzen lernen ist wichtig, Respekt vor dem Nicht-Gemeinsamen notwendig“.
Inzwischen nutzt „Pro Reli“, wie der heutige Tagesspiegel schreibt, auch die „Kraft der Musik“. In einem „dramatischen Song“, „einer Mischung aus Pionierlied und Liedermacher-Attitüde“ heißt es kämpferisch: „Berlin, ich brauche Freiheit, die Freiheit in der Denke“.
Gerd Eggers