„Freier Geist 2008 Regensburg"

REGENSBURG. (bfg/hpd) Im Rahmen einer gut besuchten Feierstunde im Kneitinger-Salettl konnte am Dienstagabend Erwin Schmid, der Vorsitzende des Regensburger bundes für geistesfreiheit (bfg), der Malerin Marlies Haschke den Ehrentitel „Freier Geist 2008 Regensburg" verleihen und ihr für den jahrzehntelangen Einsatz im Sinne des bfg danken.

 

In seiner Laudatio zeichnete MdB Horst Meierhofer den Lebensweg von Marlies Haschke nach, die als „Flüchtlingskind" nach dem Zweiten Weltkrieg über Schleswig-Holstein nach Regensburg kam und hier eine neue Heimat fand. Mayerhofer erinnerte auch an ihre reges Engagement in Kultur und Politik und zollte der würdigen Preisträgerin großes Lob: „Wenn es mehr Menschen mit derartigem Reflexionsvermögen und vorbildlicher Toleranz gäbe, sähe die Welt sicher besser aus." Ob im Kreise der Regensburger „Sonntagsmaler", bei der FDP oder beim bfg - auf Marlies Haschke war und ist immer Verlass und sie steht für ihre Überzeugungen tatkräftig ein.

Matthias Freitag vom Kepler-Museum würdigte die langjährige Tätigkeit der Preisträgerin als kenntnisreiche Museumsführerin, die intern auch „Frau Kepler" genannt werde und eine weit über Regensburg hinaus bekannte Institution des Kepler-Museums sei. Mit großem Interesse wurden auch die Ausführungen des Kepler-Experten zu Leben und Werk des Astronomen aufgenommen.

Musikalische Einlagen von Uli Teichmann („entartete" Musik auf der Querflöte), Kurt Raster (Vertonung antihumanistischer Bibelstellen) und des Regensburger bfg-Liederzirkels unter Führung von Ute Schmidt (u.a „Bischofsschmankerl-Lied" der Biermösl-Blosn) lockerten den Abend auf. Für Kurzweil sorgte neben vielen Gesprächsrunden auch die Aufführung von Kurt Tucholskys „colloquium in utero" (von 1932, nach leichter bfg-Bearbeitung).

Erwin Petzi

 

Foto im Anhang: Horst Meierhofer, Marlies Haschke und Erwin Schmid

Fotos: Erwin Petzi