Vor wenigstens 70.000 Jahren hat Homo sapiens durchbohrte Muschelschalen und Farbpigmente benutzt. Vor etwa 40.000 Jahren hat er in Europa mobile Kleinkunst, Schmuck und Höhlenkunst geschaffen. Neandertaler schienen zu solchem Verhalten dagegen nicht in der Lage. Mithilfe der Uran-Thorium Datierung konnte ein internationales Forscherteam nun nachweisen, dass Neandertaler schon vor über 115.000 Jahren symbolische Objekte hergestellt und mehr als 20.000 Jahre vor der Ankunft moderner Menschen in Europa Höhlenkunst geschaffen haben. Die geistigen Fähigkeiten der Neandertaler müssen unseren eigenen demnach ebenbürtig gewesen sein.
Der Mensch greift in die Landschaft ein – durch Städtebau und Straßen, landwirtschaftliche Nutzflächen sowie den Abbau von Rohstoffen. Welche Auswirkungen hat dieser menschliche Einfluss auf Tiere und ihre Lebensräume? Mit Hilfe von GPS-Bewegungsdaten von mehr als 800 Tieren wiesen Wissenschaftler nun weltweit einen Rückgang von Tierbewegungen in Gebieten fest, die vom Menschen beeinflusst sind.
In einer Studie beschreiben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, dass sich die für den modernen Menschen typische runde Gehirnschädelform erst spät während der Evolution unserer Art herausgebildet hat.
Als familiär kann man die Beziehung zwischen den urtümlichen Kunekune-Schweinen und Marianne Wondrak und Johannes Baumgarten am Messerli-Forschungsinstitut für Mensch-Tier-Beziehungen in Wien bezeichnen. So richtig lief es, wenn die Forscher in die tierlichen familiären Beziehungen mit aufgenommen wurden. Im Gegenzug war die Einsatzbereitschaft schier grenzenlos, erzählen sie in Teipels Monolog-Sammlung "Unsere unbekannte Familie".
Unser Blut ist eine Sensation – immer mehr Informationen können Wissenschaftler daraus "ablesen" und das sogar schon, bevor wir geboren werden. Stoffe im Blut der Mutter, Erbsubstanz(anteile) und verschiedene Eiweiße geben Auskunft, wie der Fötus sich entwickelt und ob bestimmte Fehlbildungen vorliegen.
Als Menschen und Neandertaler vor vielen Tausend Jahren aufeinandertrafen, begannen beide Arten, sich miteinander zu vermischen. Daher stammen etwa zwei Prozent der DNA von heute lebenden nicht-afrikanischen Menschen von ihnen. Jüngste Studien haben gezeigt, dass einige dieser Neandertaler-Gene noch heute Einfluss auf das Immunsystem haben und zu modernen Krankheiten beitragen.
Die Entdeckung eines bemerkenswert gut erhaltenen fossilen Affenschädels in Kenia zeigt, wie der gemeinsame Vorfahr aller heute lebenden Menschenaffen und Menschen ausgesehen haben könnte. Der Fund gehört zu einem Affen-Kleinkind, das vor etwa 13 Millionen Jahren lebte. Dem internationalen Forscherteam unter der Leitung von Isaiah Nengo vom Turkana Basin Institute der Stony Brook University und vom De Anza College, USA, gehörte auch Fred Spoor vom UCL in Großbritannien und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig an.
Kunst für Katz und Hund gibt es wirklich. Luzia Hürzeles Selbstportrait aus Katzenfutter verblüfft nur die menschlichen Besucher der Ausstellung "We Love Animals" im Kunstmuseum Ravensburg. Krŏŏt Juurak und Alex Balley bewegen sich in einer Performance für Hunde selbst auf allen Vieren. Programmatisch stehen Hans Baldung Griens triebgesteuerte kämpfende Wildpferde hier am Beginn von 400 Jahren künstlerischer Exploration der Tier-Mensch-Beziehung.
Gerade wurden sie zum Weltkulturerbe erklärt: Das "Geißenklösterle", der "Vogelherd", das "Fohlenhaus". Rund ein Dutzend Höhlen der Schwäbischen Alb, in einigen unter ihnen wurden die ältesten figurativen Kunstwerke der Menschheit gefunden. Um 40.000 Jahre sind die alt. "Welt-Kult-Ur-Sprung" ist ein Führer zum Thema. Sämtliche Kunstwerke sind darin abgebildet, bis hin zu dem neuerdings geborgenen Fischchen aus Mammutknochen.
Die mitochondriale DNA aus dem Oberschenkelknochen eines Neandertalers trägt dazu bei, die komplizierte Beziehung zwischen modernen Menschen und Neandertalern zu klären. Die genetischen Daten, die von einem Forschungsteam unter Federführung des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena und der Universität Tübingen rekonstruiert wurden, liefern einen zeitlichen Rahmen für eine vermutete Migration von Urmenschen aus Afrika, die eng mit dem modernen Menschen verwandt waren. Diese kreuzten sich mit den zu dieser Zeit bereits in Europa lebenden Neandertalern und hinterließen ihre Spur in der mitochondrialen DNA der Neandertaler. Die in Nature Communications veröffentlichte Studie, datiert dieses Ereignis auf die Zeit vor 470.000 bis 220.000 Jahren.
Was bedeutet es, ein erfolgreiches Leben zu leben? Und haben alle Menschen dabei die gleichen Chancen? Diesen Fragen geht der Professor für Kriminologie und Strafjustiz an der University of Saint Louis, Brian Boutwell in seinem Essay nach. Für den hpd hat Tobias Wolf den Text übersetzt.
Im Alter von etwa vier Jahren beginnen wir plötzlich zu verstehen, dass andere etwas anderes denken als wir selbst. Was uns als Dreijährigen noch nicht gelingt, wird nun möglich - wir können uns in andere Menschen hineinversetzen. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig haben jetzt herausgefunden, dass dieser Meilenstein in unserer Entwicklung mit der Bildung einer entscheidenden Faserverbindung zusammenhängt: dem Fasciculus Arcuatus.
Andreas Altmann hat sein inzwischen zwanzigstes Buch veröffentlicht. Wie immer ist es prall voll Leben, voller Miniaturen an Beobachtungen und lebendigen Skizzen von allerlei Menschen. Es ist vielleicht keine "Gebrauchsanweisung für das Leben" – es ist aber unbedingt eine Gebrauchsanweisung für unser eigenes.
Ihre Arbeitsgeräte sind Kamerafallen und GPS-Transponder. Die machen es Lydia Möcklinghoff möglich, das heimliche Leben des Ameisenbären im Sumpfland Brasiliens an der Grenze zu Argentinien und Uruguay zu erkunden. Ihre Kollegen erforschen auf ähnliche Weise das Leben der Lemminge in Grönland oder der Kob-Antilopen in Elfenbeinküste. Darüber, wie Zoologen und Ökologen heute arbeiten, hat Lydia Möcklinghoff nun das Buch "Die Supernasen" geschrieben.
David Garnett machte 1924 in seinem Roman "Mann im Zoo" Ernst mit der Erkenntnis, dass der Mensch ein Affe sei. Er lässt einen Romanhelden sich aus eigenem Entschluss in einem Zookäfig einquartieren. Die Liebe hat ihn dahin getrieben und zwingt ihn, am eigenen Leibe zu erfahren, wie es ist, ununterbrochen den Blicken des Publikums ausgesetzt zu sein. Der neu übersetzte Roman hat seither an Aktualität nur gewonnen.