Zur Trennung von Staat und Kirche in Deutschland. Verfassung und Wirklichkeit.
Veranstaltung mit Ingrid Matthäus-Maier in Gschwend
100 Jahre Weimarer Verfassung und 70 Jahre Grundgesetz - das sind auch Jahrestage eines andauernden Verfassungsbruchs. Die Neutralität des Staates in Religionsfragen ist immer noch nicht gegeben. Bischofsgehälter werden aus dem allgemeinen Steuertopf bezahlt, im Arbeitsrecht unterlaufen die Kirchen regelmäßig geltende Standards, im Sexualmissbrauchsskandal versagt der Rechtsstaat, der Blasphemie-Paragraph taugt als Herrschaftsinstrument gegen Meinungsfreiheit. Sterbehilfe, Religionsunterricht - alles Bereiche, in denen die Trennung von Kirche und Staat missachtet wird. Die ehemalige SPD-Spitzenpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier setzt sich bereits seit Jahrzehnten für eine konsequente Trennung von Staat und Kirche ein.
Die Juristin, langjährige Bundestagsabgeordnete und Sprecherin der KfW war schon 1974 Mitautorin des FDP-Kirchenpapiers "Freie Kirche im Freien Staat". "Ich bin bis heute zutiefst davon überzeugt, dass unser Grundgesetz etwas Großartiges ist. Weltweit gibt es selten eine Verfassung, die so gut ist. Bei verschiedenen Artikeln aber klaffen Grundgesetz einerseits und die Lebenswirklichkeit andererseits doch weit auseinander. Auch beim Thema Kirche und Staat. Mein Wunsch ist, dieses zu ändern. Die Wirklichkeit muss der Verfassung angepasst werden."
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