Nach Angaben von Amnesty International hat ein Berufungsgericht in Jeddah (Saudi-Arabien) die Haft- und Prügelstrafe gegen Raif Badawi bestätigt.
Der hpd berichtete mehrfach über den Fall des saudischen Bloggers und Menschenrechtlers berichtet.
Badawi war im Mai dieses Jahres zu einer zehnjährige Haftstrafe und zur Prügelstrafe in Form von 1.000 Peitschenhieben verurteilt worden. "Des Weiteren wurde ihm ein anschließendes Reiseverbot von zehn Jahren, ein Verwendungsverbot für Medienkanäle und eine Geldstrafe von einer Million Saudi-Rial (etwa 195.000 Euro) auferlegt." Das Berufungsgericht bestätigte dieses Urteil.
"Raif Badawi war der 'Apostasie' angeklagt worden, einem Straftatbestand, auf den in Saudi-Arabien die Todesstrafe steht." Er war Gründer und Betreiber der Website der "Saudi-Arabischen Liberalen".
2 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Von der Homepage des Auswärtigen Amtes:
"Angesichts der auch weiterhin zu erwartenden hohen staatlichen Investitionen in Infrastruktur, Energie- und Wasserversorgung, Bildung und Gesundheit wird Saudi-Arabien für deutsche Unternehmen ein interessanter Markt bleiben."
Darf ich kotzen, Herr Außenminister?
Und wenn Raif Badawi 100 mal den Islam verlassen hätte: Dies ist kein Grund, an ihm international geächtete Strafen, wie Auspeitschung oder unverhältnismäßig lange Gefängnisstrafen für die Wahrnehmung bei uns grundgesetzlich garantierter Freiheiten zu vollziehen! Wo bleibt Ihr öffentlicher Protest, Herr Außenminister? Oder gefährdet dies die guten, wachsenden, gepflegten Wirtschaftsbeziehungen? Sicher, die USA töten Menschen als Strafe. Glücklicherweise nicht dafür, dass jemand aus der Kirche ausgetreten ist, doch Hinrichtungen bleiben Mord, denn von Notwehr oder Nothilfe kann bei einem Gefangenen nicht gesprochen werden - von den vielen inzwischen nachgewiesenen Fehlurteilen einmal abgesehen. In diesem Spannungsfeld mag man als Außenminister ungern Partei ergreifen für jemanden, der "nur" ausgepeitscht und für nichts und wieder nichts eingesperrt wird. Und die USA hätten hier auch keine ethische Legitimation, Saudi-Arabien anzuprangern. Aber Bürger dürfen es! Wir müssen es! Wir müssen die Schmerzensschreie von Raif Badawi in der ganzen Welt hörbar machen, wir müssen sie übersetzen als Anklage für Unrechtsregime, die Religion und Gott für unverzichtbar, für über den Menschen und aller Existenz stehend wähnen. Geld hat offenbar die Ohren und Münder westlicher Politiker verstopft, sonst gäbe es hier längst entsprechende Interventionen (oder ist mir da eine Initiative das AA entgangen?). Nein, ich werde nicht kotzen, das ist viel zu leise, viel zu unangemessen. Ich werde mangels anderer Möglichkeiten zunächst hoffen! Hoffen darauf, dass irgendwann in den Köpfen westlicher Politiker ankommt, was der byzantinische Kaiser Manuel II. Palaiologos einst sagte: "Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten". Dies wurde schließlich von Papst Benedikt XVI. persönlich in Regensburg zitiert und dank des anschließende Entrüstungssturmes der dauerbeleidigten islamischen Welt sollten es auch unsere Politiker mitbekommen haben. Oder dämmt Geld wirklich so gut?
Andreas Moser am Permanenter Link
Wenn man sich Saudi-Arabien ansieht, muß man sich fragen, wieso noch irgend jemand ISIS braucht: http://mosereien.wordpress.com/2014/09/20/saudi-isis/