2014 bekundete einer von vier französischen Jugendlichen Sympathien für die Terrororganisation Islamischer Staat. Die Gründe dafür erklärte der Anthropologe Scott Atran vom Nationalen Forschungszentrum in Paris wenige Monate vor dem jüngsten Anschlag im Psychologiemagazin "Cerveau & Psycho".
Die ebenso grausamen wie erschütternden Taten des IS zielen darauf, die Öffentlichkeit zu terrorisieren und zu beeindrucken.
Die westlichen Freiwilligen, die dem IS beitreten, sind häufig junge Menschen, die sich gerade in einer Umbruchphase befinden: Sie haben ihre Heimat verlassen und noch keine neue gefunden. Sie haben ihre Arbeit oder ihre Freundin verloren und noch keine neue gefunden. Die meisten haben keine religiöse Erziehung erfahren; durch den Dschihad erleben sie eine Art religiöse Neugeburt. Jugendliche auf der Suche nach sich selbst finden ihren Weg in den Dschihad bei Grillpartys, beim Sex und vor allem im Internet. Sie radikalisieren sich, wenn sie sehen, wie ihre Eltern von Beamten gedemütigt werden oder wie ihre Schwester beleidigt wird, weil sie ein Kopftuch trägt. Die meisten wagen den Schritt nicht. Aber einige schon, und sie nehmen ihre Freunde mit.