DFW trauert um Carry-Anna Bär-Hermann

HAMBURG. (dfw/hpd) Kurz nach ihrem 90. Geburtstag, den sie noch im freigeistigen Kreise am 27. März feiern konnte, ist die Humanistin Carry-Anna Bär-Hermann am 13. August 2010 in Hamburg verstorben.

Der Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften verliert in ihr eine uneigennützige Mitstreiterin, die sich durch ihr jahrzehntelanges Wirken für Geistes- und Gewissensfreiheit, Humanismus und Toleranz große Verdienste erworben hat.

Sie gehörte zu der ersten Generation nach dem 2. Weltkrieg, die die durch die Hitler-Diktatur zerschlagene freigeistig-humanistische Bewegung in Deutschland wieder mit aufbaute und sich stets in vielen Aufgaben und Wahlfunktionen für Demokratie und Freiheit einsetzte. Gerade auch durch sie wurden und werden wichtige Aufgaben des DFW für ein friedlicheres, menschlicheres und respektvolles Miteinander von Menschen verschiedener Kulturen und Lebensanschauungen effektiv und zuverlässig gestaltet.

Ein engagiertes Leben hat sie gelebt, das viele gute und auch schmerzliche Phasen hatte. Doch sie hat Schwierigkeiten und Probleme rastlos und erfolgreich überwunden. Dabei schätzten wir insbesondere ihre Beharrlichkeit, Positionen zu entwickeln und – wenn einmal für richtig befunden – konsequent zu vertreten. Beeindruckend waren immer ihre Selbstlosigkeit und Unermüdlichkeit, die freigeistigen Anliegen in Hamburg und anderswo, in der Schulpolitik, der Umweltpolitik, der Friedensbewegung und der Kultur und in vielen weiteren Bereichen freigeistiger Arbeit zu vertreten und weiter zu entwickeln. Wir im DFW schätzten ebenfalls ihre enorme ehrenamtliche Arbeit für den damaligen Volksbund für Geistesfreiheit und den jetzigen Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften, dessen jahrelanges Präsidiumsmitglied sie war, in der SPD, für Eekboom und die Freie Akademie, für den Verband Freier Weltanschauungsgemeinschaften Hamburg, die DGHS und den Klingbergverein und für Greenpeace, die GEW und die Humanistische Union - und vor allem ihr unermüdliches Engagement für die Freien Humanisten Hamburg in vielen vielen Jahren. Wir sind traurig, dass sie nicht mehr unter uns ist.

Carry-Anna Bär-Hermann war uns eine gute Freundin, Weggefährtin und Ratgeberin, die wir schätzten, mochten und liebten. Sie lebte uns vor, wie man Freundschaft lebendig hält, wie man beweglich und unternehmungslustig bleibt, was Selbstlosigkeit und Fürsorge bedeuten.

Wir danken ihr für ihr freigeistiges Lebenswerk.

Wir haben eine Freundin verloren!

Volker Mueller
 

Carry-Anna Bär-Hermann während ihres 90. Geburtstages / Foto: Heiko Porsche