Die schwarzen Ungläubigen in den USA

Wie die Richard Dawkins Foundation berichtet, hat die New York Times einen Artikel über die Gruppe der „Schwarzen Atheisten“ um Ronnelle Adams und weitere Organisationen schwarzer Atheisten gebracht.

Ronelle Adams hat sich seiner Mutter gegenüber zweimal ‚geoutet‘, einmal hinsichtlich seiner Homosexualität, das zweite Mal über seinen Atheismus.

Adams, 30 Jahre alt und Verfasser eines atheistischen Kinderbuches „Aching and Praying“ („Schmerzendes und Beten“) erzählt, dass seine Mutter sehr gläubig sei und ihre Ansichten über und Argumente gegen Homosexualität sehr bibeltreu seien. Auf meine Antwort, dass es mich nicht mehr kümmere, was die Bibel dazu sage, fragte sie mich warum und ich antwortete ihr: „Weil ich den ganzen Kram nicht mehr glaube.“ Es wurde still daraufhin und sie war verzweifelt. Sie erzählte mir dann, dass sie darüber noch bestürzter sei als über meine Homosexualität.

Das war im Jahr 2000. Bis 2009 traf er keinen weiteren schwarzen Atheisten in Washington. Dann gründete er eine Facebookgruppe „Black Atheists“ und er fühlte sich wie 100 schwarze Atheisten. In den zwei Jahren seither ist die Gruppe tatsächlich größer geworden, heute hat sie 879 Mitglieder.

Darüber hinaus haben „YouTube-Beichtstühle“ Tausende angelockt, Blogs wie „Gottlos und Schwarz?“ haben eine Anhängerschaft gewinnen können und in weiteren Gruppen wie der „Black Atheist Alliance“ (524 Mitglieder) haben sich weitere Schwarze gefunden, um sich in ihrem „Coming Out“ zum Atheismus zu unterstützen. Sie fühlen sich von ihren religiösen Freunden isoliert und ausgeschlossen zu sein, von dem, was bedeutet Afro-Amerikaner zu sein. Aber mittlerweile haben sich Gruppen gebildet wie die African Americans for Humanism, oder das Center for Inquiry-Harlem, deren Mitglieder sich ebenso wie die Black Atheist of America und die Black Nonbelievers gegenseitig unterstützen und bestärken.

Die besondere Problematik bestehe auch darin, dass sich die Afro-Amerikaner noch stärker als religiös verstehen, als der Durchschnittsamerikaner. In einer PEW-Umfrage aus dem Jahre 2008 erklärten sich 88 % der Afro-Amerikaner als religiös, gegenüber 71 % der Befragten in der gesamten Bevölkerung.