Säkulare Horizont-Erweiterung

10 Thesen über Religionen

Bezug nehmend auch auf dieses Werk stellte Gerd Eisenbeiß seine „10 Thesen über Religionen - Bedeutung des Phänomens und seine Zukunft“, in einem quasi die Tagung zusammenfassenden Vortrag vor. Diese 10 Thesen mit knapp gehaltenen textlichen Erläuterungen sind eine hilfreiche Positionsbeschreibung, übersichtlich und prägnant, und können auch nützlich sein in der täglichen Auseinandersetzung mit Apologeten verschiedener Couleur. 

Als ein Beispiel sei die zweite These  herausgegriffen:

Antwort-Dummies statt Erklärung: Religionen sind die in Raum und Zeit sehr verschieden ausgefallenen Versuche, das Geschehen zu „erklären“; sie bieten dem zu Neugier erwachenden Hirn des Homo Sapiens scheinbegründete Spekulationen, u.a. auf der Basis von Analogien oder überbewerteten Zufällen.

Auch auf seinen in dem Zusammenhang gemachten Hinweis sollte an dieser Stelle gern verwiesen werden:

Unter „Zukunftsdialog Eisenbeiß“ kann man 16 Vorschläge im Rahmen des „Dialog über Deutschland“ der Bundeskanzlerin einsehen und ggf. unterstützen.

Einer dieser Vorschläge betrifft das Anliegen, die nicht-christliche Mehrheit in Deutschland zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend zu berücksichtigen.

(Die Vorschläge u.v.a. auch unter www.amrehsprung.de.)

Advocatus Dei

Neben den vielen Referaten stand am Samstag allerdings das Diskussionstraining im Mittelpunkt, innerhalb dessen man sich verschiedenartigen Diskussionskulturen stellen konnte. Eine sehr interessante Erfahrung kristallisierte sich dabei heraus: dass es nämlich die vorübergehend in die Rolle des „Advokatus Dei“ Geschlüpften bei einem verbalen Schlagabtausch wesentlich leichter hatten, als die die auf Redlichkeit und Differenzierung angelegte skeptische Haltung vertretenden Teilnehmer, da Erstere es sich leisten konnten, ohne Logik, aber stattdessen mit viel Emotion zu agieren.

Nicht nur aus pragmatischen Gründen, von der Kölner Hochschule für Musik ins beschauliche Bergische Land verlegt, beschloss das monatliche Gruppentreffen die Veranstaltung: der persönliche Austausch und erweiterte Raum vielfältiger Gespräche kommt im organisatorischen Alltagsleben unserer Regionalgruppe leicht zu kurz. Allerdings war dieses Wochenende nicht nur auf die Köln-Bonner beschränkt; auch die Regionalgruppe Düsseldorf war – in alter Verbundenheit – mit einigen Mitgliedern vertreten.

Fortsetzung folgt

Der uneingeschränkte Tenor dieses Wochenendes verlangte nach Wiederholung, wobei die Frage, statt einmal pro Jahr dieses Treffen vielleicht sogar in einem Halbjahresrhythmus durchführen zu wollen, positiv begrüßt wurde – mal sehen, was sich einrichten lässt.

Aus unserer Erfahrung heraus können wir es unseren Freunden von den anderen Regionalgruppen nur empfehlen, insofern nicht ohnehin schon solcherlei oder ähnliche Projekte geplant oder bereits durchgeführt werden, ein „Seminar-Wochenende“ zu diskutieren. Es hat uns viel „gebracht“.

Wie auch bei unserem ersten Treffen konnten wir uns auch diesmal eines herrlichen Wetters erfreuen. Dementsprechend vergnüglich ließen wir den Blick über die Weiten des Bergischen Landes schweifen, und mit einem Gläschen zur Hand das Ganze ein interessantes und rundum gelungenes gbs-Wochenende sein.

So aufgetankt von sinnlichem Genuss und frisch geschliffenen Argumenten liefert man sich doch gern wieder den alltäglichen (Wort-)Gefechten mit Religioten aus.

Ricarda Hinz, Constanze Cremer, Burkhard Wepner