Dokumentation zum Erwin-Fischer-Preis 2006

(hpd) Im Oktober 2006 wurde der Erwin-Fischer-Preis an die Nesin-Stiftung verliehen – nun ist die Dokumentation der Redebeiträge erschienen.

 

Die vom Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA e.V.) herausgegebene Broschüre ruft erneut ins Bewusstsein, dass eine Erziehung ohne Religion auch heute noch in Teilen der Bevölkerung als schwer vorstellbar angesehen wird. Als 2001 sich eine Schule in Berlin-Kreuzberg nach dem 1995 verstorbenen türkischen Dichter Aziz Nesin benennen wollte, so berichet Schulleiterin Christel Kottmann-Mentz in ihrem Grußwort, gab es Widerstände in der Elternschaft, zwei Dutzend Kinder wurden sogar abgemeldet. Auch in der Türkei sind die Widerstände gegen das von der Nesin Stiftung unterhaltene „Kinderparadies“ allgegenwärtig – doch letztlich beschäftigen sich die auf der Preisverleihungsfeier gehaltenen Reden damit nur am Rande. Im Zentrum steht die Person Aziz Nesins, wobei Laudator Yüksel Pazarkaya dessen Bedeutung für den Laizismus in der Türkei in den Vordergrund stellt, während Ali Nesin, der heute die Stiftung leitet, über sein persönliches Verhältnis zu seinem Vater und dessen Verhältnis zur Religion spricht (diese Rede ist sowohl in deutscher als auch in türkischer Sprache abgedruckt).

Neben der Reden und Grußworten umfasst die Festschrift Angaben zum Gründer der Stiftung sowie zum Förderverein der Nesin-Stiftung (FöNes). Da die Broschüre zudem einige Fotos wiedergibt, vermittelt sie einen lebendigen Eindruck der Veranstaltung.

 

Martin Bauer

 

Freiheit braucht Säkularität
Festschrift zur Verleihung des Erwin-Fischer-Preises an Nesin Vakfi
Hrsg. vom Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA e.V.)
Alibri Verlag, 2007
ISBN 3-86569-150-1, 40 Seiten, Fotos, geheftet, Euro 2.-