Keine Angst vor Freitag dem 13.

Humanistischer Verband gibt Entwarnung. Für abergläubische Menschen bedeutet der morgige „Freitag der 13.“ ein doppeltes Unglück:

Es ist nicht nur ein normaler „Freitag der 13.“, sondern die Ziffernquersumme des Datums 13.10.2006 (1 + 3 + 1 + 2 + 6) ergibt 13. Die Humanisten können Sie jedoch beruhigen: „Freitag der 13.“ ist ein ganz normaler Tag mit all dem Glück und Unglück, das Menschen widerfährt.

Wissenschaftliche Studien sind der Frage nachgegangen, ob sich denn tatsächlich irgendetwas auffallend Unglückliches an solchen Tagen feststellen lässt und die Ergebnisse belegen: es gibt keinen Anlass, auf ein Unglück zu spekulieren. Auswertungen von Unfalldaten zeigen beispielsweise, dass sich an einem Freitag den 13. nicht mehr Verkehrsunfälle ereignen, als an anderen Freitagen. Auch sind größere Unglücke oder Naturkatastrophen nicht vermehrt aufgetreten.

Also unternehmen wir einen Ausflug in die „Zahlenmagie“.

Die Zwölf ist das „Gute“, d.h. das "Geordnete": Nicht bei den 12 Tierkreiszeichen, die sind zwar auch erfunden, aber christlich nur übernommen. Auch nicht der Zwölf-Stunden-Kreis einer analogen Uhr (Ziffernblatt), die ist auch mehr babylonisch. Eher die zwölf Stämme Israels und die zwölf Jünger, die ihren Herrn auf Erden begleiteten und aus denen dann (nach Austausch von Judas) die zwölf Apostel wurden. Zwölf steht somit für das alleinige Volk Gottes und seiner Stämme: Israel. Denn immer, wenn die Völker Israels im Alten Testament etwas tun, ist es ein volles Dutzend (Schalen, Becher, Leuchter, etc.).

Die Angst vor „Freitag den 13.“ entstand im 19. Jahrhundert und hält sich bis heute. Sie steht in der magischen Tradition, dass an einem Freitag der christliche Religionsstifter hingerichtet worden sein soll - das erste Unglück - und dann ist die 13 eben einer mehr als die vollkommene Zwölf, schafft also "Unordnung" und damit ist in diesem Zusammenhang der christliche Teufel = das Böse gemeint.

Diese negative Übersteigerung der „Zwölf“ zeigt sich nicht nur in: „Jetzt schlägt’s aber dreizehn!“ (Die Uhr hat nur zwölf Stunden-Schläge), sondern auch in weiteren Weisheiten wie: „Dreizehn ist des Teufels Dutzend!“, und so gilt die Dreizehn bei vielen Menschen als Unglückszahl, was sich u.a. darin ausdrückt, dass so manches Hotel kein Zimmer mit dieser Nummer hat. Der Ursprung dieser Unglücksvorhersage liegt allerdings vermutlich nicht direkt in der christlichen Alltags-Magie, sondern im Tarot - Kartenspiel, in dem die XIII den Tod bedeutet.

Nach Umfragen ist für jeden vierten Deutschen „Freitag der 13.“ ein Unglückstag. Für manche Menschen bedeutet er eine echte psychische Belastung. Sie leiden an krankhafter Angst vor „Freitag dem 13.“ Das im Fachjargon Paraskavedekatriaphobie genannte Phänomen kann im Einzelfall so weit führen, dass Betroffene Reisen und Termine absagen oder sich an einem „Freitag den 13.“ nicht aus dem Bett trauen.

Also, wenn Sie morgen keine Lust zum Aufstehen haben oder sogar ängstlich sind, denken Sie doch einmal darüber nach, woher dieser Blödsinn in ihrem Kopf stammt - waren es schon Kindergeschichten und Märchen, oder wer hat Ihnen das sonst eingetrichtert.

Und: Falls Ihnen das mit dem Freitag dem 13. zu gefährlich ist, dann probieren Sie es doch einmal mit dem „Gegenzauber“ von „Glücksbringern“ wie vierblättrigen Kleeblättern, Sternschnuppen oder fragen Sie bei der Innung, wo sich gerade der nächste Scheinsteinfeger befindet, finden Sie ein Hufeisen oder schauen Sie doch einmal, ob es an Ihrem Haus Schwalbennester gibt. Und bitte: Katzen von links bringen nur Unglück, wenn sie schwarz sind.