Ethikunterricht stärkt die Menschenrechte

BERLIN. (hpd) Anlässlich des 60. Jahrestages, an dem die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündete, weist Berlins Integrationsbeauftragter Günter Piening auf die zentrale Bedeutung der Menschenrechte hin - auch und gerade in einer Einwanderungsgesellschaft.

Die Erklärung der Menschenrechte hält detailliert fest, dass jeder Mensch unveräußerliche Rechte besitzt und zwar unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Religion oder anderer Unterschiede.

Insbesondere für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist die Erklärung der Menschenrechte immer noch ein entscheidender Meilenstein, so Piening. "Menschenrechte sind aber nicht einfach da - sie müssen von Kindesbeinen an als die Grundlage des Zusammenlebens gelernt und gelebt werden."

Im Berliner Schulgesetz vom 26.1.2004 heißt es darum in §1 zum Auftrag von Schule: "Ziel muss die Heranbildung von Persönlichkeiten sein, welche fähig sind, der Ideologie des Nationalsozialismus und allen anderen zur Gewaltherrschaft strebenden politischen Lehren entschieden entgegenzutreten sowie das staatliche und gesellschaftliche Leben auf der Grundlage der Demokratie, des Friedens, der Freiheit, der Menschenwürde, der Gleichstellung der Geschlechter und im Einklang mit Natur und Umwelt zu gestalten".

An Menschenrechten orientierte Bildung ist gestärkt worden

Günther Piening: "Die an Menschenrechten orientierte Bildung ist durch einen verbindlichen Ethikunterricht für alle Schülerinnen und Schüler gestärkt worden. Der interkulturelle Schulalltag ist geprägt von Konflikten und vom Ringen um gemeinsame Werte, vom Organisieren von Aushandlungsprozessen und vom Training im Umgang mit solchen Konflikten. In all diesen Facetten ist mit dem Fach Ethik für unsere Schulen ein wichtiges zusätzliches Lernfeld erschlossen worden. Das ist auch integrationspolitisch die richtige Antwort auf aktuelle Debatten um die Notwendigkeit der Stärkung der Grundwerte in einer durch Wertekonflikte geprägten Einwanderungsgesellschaft."

„Die Teilnahme am Ethikunterricht sollte darum verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler bleiben. Bei allen muss die Botschaft ankommen, dass in unserer Gesellschaft Grundwerte nicht beliebig verhandelbar sind, sondern für alle gelten", so Piening weiter. "Menschenrechte stehen niemals zur Disposition; dazu gehören die Gleichberechtigung von Mann und Frau, der Schutz von Minderheiten, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, Gewaltfreiheit. Diesen Menschenrechten müssen sich auch enge religiöse Vorstellungen unterordnen. Menschenrechte und Grundwerte sind ein wichtiges Erziehungsziel."