Buskampagne ist nun gottlos glücklich

BERLIN. (hpd) Die deutsche Buskampagne hat eine Abschlusserklärung und die Abrechnung der Ausgaben für die Kampagne veröffentlicht. In einem weiter führenden Internetportal wird die Diskussion für ein religionsfreies Leben fortgesetzt.

Die Initiatoren der Buskampagne – der säkularen Werbekampagne in Deutschland -, haben nun eine Abschlusserklärung veröffentlicht (im Anhang), in der auch die Abrechnung der Kosten enthalten ist. Eine „Sicherheitsreserve“ aus den Spendengeldern ist noch vorhanden – z.B. für die noch anstehenden Rechtsanwaltskosten -,
ansonsten habe man nach Ansicht von Unbeteiligten gut gewirtschaftet.

Nachdem der rote Doppeldecker wieder nach Berlin zurückgekehrt war, hatte die Kampagne schon im Juni erste Zahlen veröffentlicht.

Resumée der Buskampagne in Zahlen

  • 15 – 20 Millionen Menschen in Deutschland haben wir mit der Kampagne erreicht
  • 1,5 Millionen Euro kostete eine bundesweite Plakataktion für die Kirche im Sommer 2002
  • 805.194 mal wurde die Website buskampagne.de bisher aufgerufen („Hits“)
  • 500.000 Menschen haben den Bus auf der Straße gesehen
  • 5.081 Götter wurden in der Kampagne negiert
  • 4.186 davon gelten als eifersüchtig und strafend
  • 3.873 Kilometer hat der Bus zurückgelegt
  • 2.022 Kommentare erntete unser Forenthema „Gibts Gott jetzt oder nicht oder was?“
  • 1.750 Leute haben an einer Busrundfahrt teilgenommen
  • 371 persönliche Dankesschreiben erhielten wir von Nichtgläubigen
  • 253 T-Shirts wurden verkauft
  • 26 persönliche Dankesschreiben erhielten wir von Gläubigen
  • 4 mal wurde uns verbal Gewalt angedroht
  • 0 Gläubige wurden durch uns zum Atheismus bekehrt

In der jetzt veröffentlichten Abschlusserklärung wird noch einmal hervorgehoben, dass von einer Religionsfreiheit der Nicht-Religiösen in Deutschland so noch nicht die Rede sein kann. Zu sehr meinen sich religiöse Funktionäre – bis hin zum Papst -, immer noch das weitgehend unwidersprochene Recht herausnehmen zu können, Nicht Religiöse zu verunglimpfen.

Grundlagen eines fairen Miteinanders

Als „Quintessenz“ ihrer Erfahrungen haben sie drei Forderungen aufgestellt, die aus ihrer Sicht Grundlage eines fairen Miteinanders von Gläubigen und Nichtgläubigen jeglicher Couleur sein sollten:

1. Toleranz gegenüber Andersdenkenden. So wie Nichtreligiöse niemandem seinen Glauben ausreden können und wollen, möchten wir nicht als moralisch Minderbemittelte angesehen werden, die vom Pfad abgekommen sind. Mit einem Drittel der Bevölkerung stellen einen Kernbereich der Gesellschaft.

2. Religion bzw. Weltanschauung ist Privatsache – und soll auch privat bezahlt werden. Der Staat sollte endlich aufhören, über großzügige Alimente (die ein Vielfaches der Kirchensteuer betragen) jeden Steuerbürger zum zahlenden Mitglied der christlichen Gemeinde machen.

3. Verzicht auf eine Missionierung unmündiger oder in Not geratener Menschen. Besonders Schulkinder müssen über Religion und Werte unterrichtet statt bekenntnisorientiert indoktriniert werden. Im geeigneten Alter können sie selbst entscheiden ob sie religiös sein wollen oder nicht.

Fortführung der Kampagne in einem neuen Internetportal

Aus den Diskussionen, ob und wie die Buskampagne weiter getragen wird hat sich die Idee eines fortführenden Internetportals konkretisiert. Die generelle Aufgabe und das Anliegen der Buskampagne, ein positives Bild vom Unglauben zu vermitteln, wird nun auf der Internetseite gottlos-glücklich seine Fortführung finden. Während der Kampagne hatten sich einige Kommentatoren der Kampagne so engagiert gezeigt, dass daraus die Idee entstand, sie als Autoren zu gewinnen, um eine Internetseite mit Texten zu häufig gestellten Fragen aufzubauen. Das ist nun geschehen.

Folgendes wird in den Themenkategorien der Internetseite erörtert:

  • Wenn es keinen Gott gibt, was ist dann der Sinn des Lebens?
  • Brauchen Werte einen Gott?
  • Wie findet ihr ohne Religion Mitgefühl? Wie tröstet man z. B. als Atheist ein sterbendes Kind?
  • Ist das Christentum die Grundlage unseres Rechtsstaates?
  • Die meisten Menschen auf der Erde sind religiös. Wie, außer durch Gott, lässt sich das erklären?
  • Ist Atheismus nicht auch nur eine Religion?
  • Was sind die Merkmale religiösen Denkens?
  • Den Atheisten ist es bisher nicht gelungen, Gott zu widerlegen. Das sagt doch alles, oder?
  • Könnte man Gott beweisen? Und würde das einen Atheisten umstimmen?
  • Und wenn es ihn doch gibt …?
  • Die Evolution ist doch auch nur eine Theorie!?
  • Ich habe gehört, die Evolutionstheorie sei sehr umstritten. Stimmt das?
  • Welche Interpretation der Bibel ist denn nun die richtige?
  • Warum sind Christen „zu 99,99% Atheisten“?
  • Wer oder was ist die „Buskampagne“?

Die Buskampagne selber ist damit abgeschlossen. Das Bildarchiv der Kampagne wird noch komplettiert und als Dokumentation ins Netz gestellt. Sofern noch weiteres zu berichten ist, wird es über die Internetseite der Kampagne erfolgen, die als Dokument erhalten bleibt.

Fritz Harder