Kinderrechtekongress

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Kongressthemen / Foto: Susan Navissi

BERLIN. (hpd) Am 11. Mai trafen sich etwa 130 LebenskundeschülerInnen zum diesjährigen Kinderrechtekongress in Berlin. Wie in jedem Jahr wurde von den Kindern wieder das für die Kinder wichtigste Recht gewählt: Dem Artikel 19 der UN-Kinderrechtskonvention, dem „Recht auf Schutz vor Gewalt“, wurde dabei wieder einmal die höchste Priorität eingeräumt.

Am 11. Mai fanden sich 10 Lebenskundegruppen (ca. 130 SchülerInnen und 10 LehrerInnen) in Berlin-Kreuzberg ein, um auf dem „Markt der Möglichkeiten“ an 15 Stationen etwas zum Thema Kinderrechte zu erarbeiten und zu lernen. So gab es die Möglichkeit, einen Kinderrechte-Rap zu kreieren, Theaterszenen zu erarbeiten und einzustudieren oder aber den Kinder- und Jugendnotdienst zu besuchen, um dann den TeilnehmerInnen des Kinderrechtekongresses darüber zu berichten.

Erstmalig haben in diesem Jahr auch zwei Lebenskunde-ReporterInnen aus einer 6.Klasse der Richard Grundschule die Kinder und auch Erwachsene interviewt. Es wird ein Radiofeature des Internetkinderradios JOJORADIO zum Thema Kinderrechte geben, bei dem dieses Feature ausgestrahlt bzw. eingesetzt werden soll.

Den ganzen Vormittag über arbeiteten und diskutierten die SchülerInnen der verschiedenen Schulen miteinander. Die Veranstalterin des Kinderrechtekongresses, Frau Dr. Eva Ellerkmann vom HVD Berlin, betonte in einem längeren Interview, dass es vor allem darum geht, den Kindern das Wissen um die eigenen Rechte (Kinderrechte sind Menschenrechte) zu vermitteln. Jedoch vor allem um das Handeln, das aus diesem Wissen entsteht. Das kann sich auf unsere Rolle als Konsument beziehen oder aber auf unsere Haltung als Mitmenschen, wenn wir von Ungerechtigkeit gegenüber Kindern erfahren. Die Kinder zu stärken, indem wir sie mit ihren Rechten vertraut machen, ist erklärtes Ziel des humanistischen Lebenskundeunterrichtes.

An diesem Tag ist das Frau Dr. Ellerkmann und ihren KollegInnen vom Humanistischen Verband Berlin sehr gut gelungen. Die angeregten Gespräche der Kinder und die entspannte und fruchtbare Arbeitsatmosphäre sprachen für sich.

Einer der Reporter bat dringend, auch im nächsten Jahr wiederkommen zu dürfen, auch wenn er dann bereits die 7. Klasse besucht und nicht mehr am Lebenskundeunterricht teilnehmen kann.

 

 
(links) Ergebnisse der Kinderrechte Wahl: Platz 1: Das Recht auf Schutz vor Gewalt)
(rechts) Am Stand: Wie leben Kinder in Peru? informierten sich Kinder bei Frau Fernandez)

Eine Übersicht über die Stationen zeigt, wie vielfältig und kindgerecht die Themen sind, die hier bearbeitet wurden.

  • Bist du fit für Kinderrechte? Stelle Dein eigenes Elektroquiz her
  • Gestalte Dein eigenes Kinderrechtebuch
  • Interviews zur Situation der Kinderrechte
  • Verschiedene Behinderungen: Wie fühlt sich Behinderung an?
  • Spielgeräte herstellen
  • Kinderrechte - Klammern anfertigen
  • Mein Recht auf Privatsphäre – „Bitte nicht stören“ Schilder basteln
  • Hefte Dir die Kinderrechte auf die Brust - mit Kinderrechtebuttons
  • Fang Dein Kinderrecht auf Spiel und Freizeit
  • Wie fühlt sich Kinderarbeit an? Mini-Teppiche weben, Kohle abbauen,
  • Papiertüten herstellen
  • Das Quiz zur Kinderrechteschutzmauer
  • Kinderrechte nicht verschweigen - Ein Memory-Spiel der Kinderrechte
  • Wie leben Kinder in Peru?
  • Kinderrechtewahl: Deine Stimme zählt (Jedes Kind wählt aus jeweils 8 ausgewählten Rechten das wichtigste Kinderrecht)

Es wird auch im nächsten Jahr wieder einen Kinderrechtekongress geben. Frau Dr. Ellerkmann zitiert eine ihrer Schülerinnen: „…denn wenn alle die Kinderrechte kennen, dann wird die Welt ein bisschen besser sein“.

Susan Navissi