Fast sieben Jahre sind seit der Revolution in Ägypten vergangen. Was bleibt?
"Wir sind es leid aufzubegehren"
Die prall orangene Abendsonne hängt tief über dem Lärm der hupenden Autos. In der Ferne ragt die Silhouette des rosafarbenen ägyptischen Museums über die Autodächer hinweg, die sich zum Feierabend in einem aussichtslosen Chaos auf dem Tahrir-Platz verkeilen. Der fünfspurige Kreisverkehr im Herzen Kairos bringt sechs Verkehrsadern zusammen. Täglich pumpt er tausende Autos, Motorräder und Busse durch die Millionenstadt. Ein Taxifahrer hat das Fenster geöffnet und blickt stirnrunzelnd auf den verbeulten Kofferraum des nächsten Autos. Eine Lücke tut sich auf und das Taxi rollt einen Meter, bevor es wieder zum Stillstand kommt. Die Luft ist schwer von Smog. Doch es ist angenehm jetzt im Oktober, wo die Sommerhitze langsam abklingt.