Religiöse Rechte – August 2014

us-flag.png

Fahne der USA
Fahne der USA

USA. (hpd) Im August erlebten wir nicht nur heftige Kämpfe im Nahen Osten, sondern auch eine neuerliche Debatte über Rassismus in den USA. Außerdem wurden Ebola, die Ice-Bucket-Challenge und der Tod von Robin Williams diskutiert.

Mat Staver erklärte, dass man angesichts der Homoehe genauso wenig schweigen dürfe wie angesichts des Holocausts. Scott Lively verglich die Attacken gegen Anti-Gay-Aktivisten mit den antisemitischen Kampagnen der Nazis. Cathie Adams behauptete, dass viele Familien den Staat Massachusetts verließen, weil sie nicht mit der Homoehe übereinstimmten. Genauso sollten Gay-Aktivisten doch bitte von Texas in den Norden auswandern. (Quelle 1), (Quelle 2, (Quelle 3)

Flip Benham erklärte, dass Satan Handschuhe trage. Der schwarze Handschuh sei der Islam, der rosa-farbene Homosexualität. (Quelle)

Gina Miller attackierte eine Mutter, die ihren transsexuellen Sohn unterstützt. Diese dämonische Perversion werde sich bitter rächen, die Frau gehöre daher inhaftiert. (Quelle)

Tim Brown stellte seinen Plan zur Bekämpfung der Homoehe vor. Konservative sollten mehr Kinder kriegen und mit ihrer demographischen Mehrheit das Land wieder auf den rechten Kurs zurückführen. (Quelle)

Pastor Michael Wilson forderte, Homosexualität künftig zu bestrafen. 10 Jahre Gefängnis bei harter körperlicher Arbeit hält er für angemessen. (Quelle)

Joseph Farah versucht, die jüngsten Antidiskriminierungsgesetze, die einem Ladeninhaber verbieten, homosexuelle Kunden zu bedienen, trickreich zu umgehen. Er behauptet, dass seine Ablehnung der Homosexualität selbst eine sexuelle Orientierung sei. Wenn man ihm diese verbieten wolle, würde man gegen die Antidiskriminierungsgesetze verstoßen, die ja eine Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung untersagen. (Quelle)

Dumm gelaufen: Der Homogegner Jonathan Saenz wurde von seiner Frau verlassen. Sie lebt nun in einer lesbischen Beziehung. Seine Versuche, die neue Lebenspartnerin seiner Frau davon abzuhalten, die gemeinsamen Kinder zu treffen, scheiterten vor Gericht. (Quelle)

Die Kritik am US-Präsidenten riss nicht ab. Tom Tancredo forderte die Amerikaner auf, sich in Milizen so organisieren, sollte Obama nicht vom Parlament des Amtes enthoben werden. Kevin Swanson nahm Abraham Lincoln aufs Korn. Dieser habe den Bürgerkrieg gegen die Südstaaten geführt, um den Kommunismus in den USA einzuführen. Tatsächlich wurde Lincoln vor Veröffentlichung von “Das Kapital” ermordet. (Quelle 1, (Quelle 2)

Pat Robertson kritisierte die Ermittlungen wegen des Verdachts der Korruption gegen den ehemaligen Gouverneur Bob McDonnell. Er sprach von einer “Hexenjagd”, die das Land zerstöre. Gänzlich neutral ist Robertson nicht. McDonnell gehört zu den Absolventen seiner Universität. (Quelle)

David Lane warnte davor, dass in einem liberalen “Blitzkrieg” der falsche Gott des Säkularismus etabliert werde. Tony Perkins warnte, dass die gewaltsamen Christenverfolgungen im Nahen Osten bald auch die USA erreichen könnten. (Quelle 1), (Quelle)

Die USA erleben eine neue Rassismusdebatte, ähnlich wie im Fall Trayvon Martin. Am 9. August wurde der Afroamerikaner Michael Brown in der Kleinstadt Ferguson von einem Polizisten erschossen, obwohl er unbewaffnet war. In den vergangenen Wochen gab es dort und in anderen Städten der USA öffentliche Proteste. US-Präsident Obama schickte Justizminister Eric Holder nach Ferguson, um die Wogen zu glätten.
Bryan Fischer erklärte, dass Brown im Marihuana-Rausch den Polizisten attackierte. Es hätten sich viele ähnliche Fälle ereignet. Pat Robertson fragte, ob Brown vor der Tat womöglich die Droge PCP konsumiert habe. (Quelle 1), (Quelle)

Fischer attackierte Eric Holder. Dieser sei rassistisch gegenüber Weißen. Nur eine Minute später behauptete er, dass Personen, die zu Rassismusvorwürfen greifen, keine sachlichen Argumente hätten. Die Afroamerikaner sollten empört sein, dass Obama nicht selbst an den Ort des Geschehens gereist sei und sich nicht sonderlich für die Angelegenheit interessiere. (Quelle 1), (Quelle)

Fox-News Kommentator Todd Starnes warf Obama vor, die Angelegenheit für seine Zwecke zu instrumentalisieren und den Medien eine bestimmte Sichtweise vorgeschrieben zu haben. Matt Barbers Website warnte vor einem drohenden “Rassenkrieg”. (Quelle1), (Quelle)

World Net Daily schrieb, dass die Demonstranten, die sich an Ausschreitungen gegen die Polizei beteiligt hatten, nicht besser als der Ku-Klux-Klan seien. Afroamerikaner sollten sich nicht beschweren, dass ein “Gangster” erschossen wurde. Sie sollten sich lieber darauf konzentrieren, dass Abtreibungsorganisationen bevorzugt schwarze Babies abtreiben würden. (Quelle)

Die Einwanderungsdebatte erregt Amerika nach wie vor. Ein Gesetzesentwurf sieht vor, dass illegale Migranten, für ihren Dienst in den Streitkräften die US-Staatsbürgerschaft erhalten können. Der Republikaner Mo Brooks äußerte seine Bedenken. Man dürfe Ausländern nicht das amerikanische Nukleararsenal anvertrauen. Louie Gohmert warnte, dass die Einwanderer Ebola übertragen könnten oder Terroristen seien. Auf der Website von Matt Barber war zu lesen, dass Obama den Mord an 25 Millionen Amerikanern plane, um Wohnungen für die eingewanderten Südamerikaner zu machen. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Neben dem Krieg in der Ukraine dominiert vor allem die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) die Medien. Auch in Deutschland wird darüber diskutiert, ob Waffenlieferungen an die kurdischen Peschmerga-Milizen der richtige Weg sind, die Islamisten zu stoppen. Vor allem die Jesiden werden vom IS verfolgt. Die kurdische Religionsgemeinschaft gilt im Islam als Kult von Teufelsanbetern. Hier stimmt Bryan Fischer den Islamisten gern zu. Präsident Obama warf er vor, Teufelsanbeter retten zu wollen, sich aber nicht für das Schicksal verfolgter Christen zu interessieren. Rick Wiles warf Obama vor, IS ausgebildet zu haben. In einer Rede habe er zudem das Massaker an irakischen Christen verschwiegen. Wie der Blick in den Originaltext zeigt, hatte Obama dies sehr wohl getan. Louie Gohmert warf dem US-Präsidenten vor, keine ernsthaften Schritte gegen die Islamisten zu unternehmen, da mehrere seiner Berater der Muslimbruderschaft angehören. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Bryan Fischer warf Obama vor, nichts gegen Islamisten zu unternehmen. Der Sondereinsatz der Navy Seals gegen Osama bin Laden wurde ohne Wissen des Präsidenten von seiner Beraterin Valerie Jarrett angeordnet. (Quelle

Gordon Klingenschmitt warf dem homosexuellen Politiker Jared Polis von der Demokratischen Partei vor, sich IS anschließen zu wollen, um selbst Christen zu töten. Bryan Fischer erklärte, dass es sich beim IS um Gottes Rache für die Homosexuellen in den USA handele. (Quelle), (Quelle)

Der Abgeordnete Steve Stockman warf der US-Regierung vor, Nigeria wichtige Geheimdienstinformationen über die islamistische Terrorgruppe Boko Haram vorzuenthalten. Dabei handele es sich um eine bewusste Strafaktion gegen die nigerianische Regierung, die kürzlich Gesetze gegen Homosexualität erlassen hatte. (Quelle)

Eine christliche Anti-Abtreibungsorganisation warf Obama Heuchelei vor. Er könne kein Mitleid mit dem Terroropfern im Irak haben, wenn er gleichzeitig den Mord am ungeborenen Leben in den USA dulde. (Quelle

Ein Comedian nahm die radikale Westboro Baptist Church aufs Korn. Ihre Mitglieder beklagen eine angebliche Christenverfolgung in den USA. Wenn sie es ernst meinten, sollten sie doch in den Irak fliegen und gegen den IS protestieren. Der Comedian würde ihnen zu diesem Zwecke sogar die Flugtickets spendieren. Die Westboro Baptist Church nahm das Angebot an und behauptete, schon zuvor im Irak protestiert zu haben. Der geneigte Leser kann selbst entscheiden, ob das Foto wirklich im Irak aufgenommen wurde. (Quelle)

Bryan Fischer schlug vor, Muslime wie den Ku-Klux-Klan zu behandeln. Beide seien ähnlich gefährlich. Ein Republikaner aus Kansas hatte getwittert, dass man Muslimen mit einer Schusswaffe begegnen solle. (Quelle), (Quelle)

Die Ice-Bucket-Challenge verbreitet sich wie ein Lauffeuer durch das Internet. Bei dem viralen Trend übergießt sich eine Person vor laufender Kamera mit Eiswasser und bittet bis zu drei weitere Personen es ihr gleichzutun. Durch die einsetzende Kältestarre soll man zumindest kurzzeitig nachempfinden, wie sich eine Lähmung anfühlt. Ziel der Aktion ist es auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam zu machen. Bei den entsprechenden Organisationen gingen in den letzten Woche deutlich höhere Spendenbeiträge als gewöhnlich ein. Die Christliche Rechte zeigte sich jedoch verärgert. Viele Wissenschaftler, die nach einem Heilmittel suchen, experimentieren mit embryonalen Stammzellen. Die Ice-Bucket-Challenge gefährde also ungeborenes Leben. (Quelle 1), (Quelle 2)

Rick Joyner hat die Evolutionstheorie widerlegt. Seine Erklärung: Zwar können Esel und Pferde miteinander Nachwuchs zeugen, die entstehenden Maultiere seien aber zeugungsunfähig. Ebenso verhalte es sich mit der Evolution. Eine Art könne sich nur mit sich selbst fortpflanzen, eine Weiterentwicklung sei ausgeschlossen. Bryan Fischer fand einen anderen Beweis. Wenn trotz aller Evolutionspropaganda der vergangenen 100 Jahre immer noch 40 Prozent an den biblischen Schöpfungsbericht glaubten, müsse dieser einfach wahr sein. (Quelle 1), (Quelle)

Der beliebte Komiker und Schauspieler Robin Williams ist tot. Vergangenen Monat hatte er in seinem Haus Suizid begangen. Pat Robertson warf ihm vor, ein Heide und Götzenanbeter gewesen zu sein. Christen würden keinen Selbstmord begehen. Bryan Fischer erklärte, dass Williams mit Dämonen paktiert habe, um größeren Erfolg auf der Bühne zu haben. Peter Sprigg sagte, ebenso wie Williams seine Alkoholabhängigkeit durch den Besuch einer Selbsthilfegruppe in den Griff bekommen habe, müssten sich auch Homosexuelle einer Therapie unterziehen. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

In Afrika ist erneut Ebola ausgebrochen. Etwa 4.000 Menschen sind bislang gestorben. Rick Wiles vermutete dass Obama hinter der Epidemie stecke. Er könne die Panik nutzen, um die Amerikaner mit beliebigen Chemikalien zwangsweise zu impfen oder in Lagern einzusperren. Zudem könne die Regierung Christen den wöchentlichen Gottesdienst aus Quarantänegründe verbieten. Da Gott gläubige Christen schütze, sei Ebola allerdings auch die Chance, dass Amerikas Probleme mit Homosexuellen und Atheisten von ganz allein verschwinden. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Bryan Fischer verglich Ebola mit dem Islam. Beide seien gleichermaßen tödlich. Es existiere keine Heilung, sondern nur Quarantäne. Daher müsse man muslimische Einwanderung unterbieten. Nigerianische Bischöfe hatten Ebola als Strafe Gottes für Homosexualität bezeichnet. Janet Parshall sagte, dass Gott ein “Gentleman” sei. Er habe die Seuche und die jüngsten Kriege geschickt, um die Menschheit vor dem kommenden Ende der Welt zu warnen. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Pat Robertson befasste sich mit einer Fernsehzuschauerin, die wissen wollte, warum ihr Mann trotz ständiger Gebete immer noch krank sei. Dieser erklärte, dass manche Menschen sündigten oder nicht fest genug glaubten. Zudem gebe es Menschen, die ihre Krankheit genießen, da sie ihnen eine Ausrede gebe, sich nicht anzustrengen. (Quelle)

Der Schauspieler Kevin Sorbo, in den 90ern besser bekannt als “Herkules”, traf sich mit Rick Wiles. Beide waren sich einig, dass Atheisten deshalb so wütend seien, weil sie insgeheim wüssten, dass Gott existiere und ihn hassten. (Quelle)