Medizin-Nobelpreis für Hirnforscher

Den diesjährigen Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhalten drei Forscher, die im Gehirn von Säugetieren auf die Grundlagen des "inneren GPS" gestoßen sind.

John O'Keefe und das Forscher-Ehepaar May-Britt und Edvard Moser haben die Bereiche des Gehirns lokalisiert, die dazu dienen, dass der Mensch und andere Lebewesen mit einem ausgebildeten Gehirn sich in bekannten Umgebungen orientieren können.

Sie fragten: "Woher wissen wir, wo wir uns befinden? Wie kommen wir von einem Ort zum anderen? Und wie können wir diese Informationen speichern, damit wir den Weg auch beim nächsten Mal wiederfinden?" Bei Experimenten an Ratten konnten sie nachweisen, dass es im Hirn Regionen gibt, die unser räumliches Orientieren ermöglichen.

"Niemand hat gedacht, dass es solche Strukturen überhaupt gibt", sagte Gilles Laurent, Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt, dazu.

Interessant sind diese Erkenntnisse vor allem deshalb, weil diese Bereiche des Gehirns - der Hippocampus und der Entorhinale Cortex - bei Alzheimer-Patienten sehr früh gestört werden. "Zu wissen, was falsch läuft, könnte in Zukunft dazu beitragen, die Defekte zu beheben."