In einem heute veröffentlichten Appell rufen die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM), die internistischen Schwerpunktgesellschaften und die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) Ärzte und Wissenschaftler zur verantwortungsbewussten Kommunikation in der Corona-Pandemie auf. Da einige Expertenäußerungen nicht auf Evidenz basierten, werde der falsche Eindruck erweckt, dass es keine einheitliche Auffassung zur Pandemie-Bekämpfung gebe. Das Vertrauen der Bürger in ärztlichen Rat und politische Maßnahmen werde so verringert.
Herbst und Winter ist Erkältungszeit. Die Parole: Stärken Sie das Immunsystem! Doch nur wenige Mittel taugen, um der Krankheit vorzubeugen. Nein, auch nicht Vitamin C, schreibt Natalie Grams.
Das Entfernen der Penis-Vorhaut ist ein folgenschwerer Eingriff. Es ist ein großer Unterschied, ob dies bei einem einwilligungsunfähigen Kind fremdbestimmt durchgeführt wird oder ob sich ein Erwachsener aufgrund medizinischer Erwägungen bewusst dazu entscheidet. Würden Humanisten beschließen, zum Beispiel das Abschneiden eines Teils des Ohrläppchens bei ihren Kindern zum Ritual zu erheben, wäre die Empörung sicher groß – auch von religiöser Seite.
Die "erste Welle" scheint vorbei zu sein und die Menschen denken an den Sommerurlaub. Währenddessen grassiert Covid-19 weiter und flammt in verschiedenen Orten wieder auf. Die Krankheit, die ein Spektrum von Symptomfreiheit bis Intensivstation verursachen kann, scheint aber nicht nur die Lunge zu befallen, sondern auch andere Organe und in manchen Fällen sogar das Gehirn – mit gravierenden Folgen.
In Costa Rica ist Abtreibung verboten. Ende letzten Jahres wurde jedoch ein Handlungsprotokoll zur einzigen Ausnahme von diesem Verbot, nämlich dann, wenn das Leben oder die Gesundheit der schwangeren Person in Gefahr ist, vom Präsidenten unterzeichnet. Da die hauptsächlich von Schwangerschaften Betroffenen natürlich zölibatär lebende Männer jenseits der 50 sind, hat sich die Bischofskonferenz an das Gesundheitsministerium und die Medien des Landes gewandt, um Einblick in das Protokoll zu erhalten.
Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVMD) hat ein Positionspapier vorgelegt, das sich für ein Umdenken im Umgang mit der Homöopathie ausspricht. Das Hans-Albert-Institut bewertet das Papier als gelungenen Beitrag zur Stärkung der evidenzbasierten Medizin.
Warum neue Medikamente gegen die Vermehrung des Coronavirus entwickeln, wenn bereits zugelassene Substanzen dasselbe könnten? Eine solche Umwidmung von Wirkstoffen verspricht schnelle Hilfe gegen bisher wenig erforschte Erreger.
Am 22. März 2020 meinte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder in einer der zu vielen Talkshows im deutschen Fernsehen, es sei angesichts der Corona-Krise nun ratsam zu beten, jedenfalls sofern man gläubig sei. Das wirkte zwar dann doch etwas überdramatisiert, warf aber zugleich auch die Frage auf, worauf jemand in einer solchen Situation hoffen kann, wenn bei ihm oder ihr die Hoffnungen an einen Gott oder andere jenseitige Kräfte ausscheiden.
Antibiotika sind die wichtigste Allzweckwaffe der Medizin und heilen zahlreiche Krankheiten. Durch zu häufigen und laxen Einsatz bei Mensch und Tier verlieren die Präparate jedoch ihre Wirksamkeit, da Bakterien Resistenzen ausbilden. Eine geplante Gesetzesnovelle des Landwirtschaftsministeriums hat nicht vor, an dieser Lage etwas zu ändern. Man wartet auf die EU-Regelung, die bis 2022 kommen soll.
Das Leben ist heilig, verkünden die Religionen. Der Hauptgrund aus Sicht der Geistlichen: Alles Leben stammt von Gott. Doch der moderne Mensch glaubt an Biologie und Medizin und nicht an religiöse Dogmen.
Ein Krankenhausverband im britischen Derby hat sterile Einweg-Kopftücher für den Operationssaal eingeführt. Die Neuerung geht auf die Initiative einer muslimischen Assistenzärztin zurück.
Der Plan eines Krankenhauses in Bangladesch, unterernährten Säuglingen durch Muttermilchspenden zu helfen, wurde aufgrund von Protesten fundamentalistischer Muslime eingestellt. Die Kritiker sehen in dem Programm einen möglichen Verstoß gegen religiöse Regeln.
Antibiotika waren eine der tollsten Entdeckungen der Medizingeschichte – es wäre fatal, wenn wir sie verlieren sollten. Genau das droht allerdings: Was tun?
Eine Genugtuung für Dr. Matthias Thöns. Er hatte in seinem Buch "Patient ohne Verfügung" auf ausufernde Übertherapie hingewiesen, die nicht zum Wohle von PatientInnen, sondern aus ökonomischen Interessen durchgeführt wird. Viele Kollegen von ihm fühlten sich dadurch zu Unrecht diffamiert, er wurde angefeindet. Doch heute erscheint der STERN mit dem Titel: "215 Ärzte fordern: Mensch vor Profit!" - und Thöns steht mit anderen sogenannten Whistleblowern nicht mehr allein da.
Wenn es uns nach einer Krankheit besser geht, wissen wir oft sofort, warum – und liegen damit dann gerne völlig falsch. Das macht uns zur leichten Beute für Scharlatane.