gbs Rhein-Neckar plant Aktionen zur Initiierung einer überregionalen Hochschulgruppe

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Die neue Website der gbs-Hochschulgruppe Rhein-Neckar steht zwar. Die Studierenden sollen jedoch alle Freiheiten haben, diese sowohl neu zu gestalten als auch inhaltlich anzupassen.
Screenshot von der bereits aufgesetzten Website

Die gbs Rhein-Neckar – Säkulare Humanisten will die Gründung einer Hochschulgruppe anschieben. Die "gbs Hochschulgruppe Rhein-Neckar" soll die Studierenden aller Universitäten und Hochschulen im Rhein-Neckar-Raum ansprechen. Ziel ist es, die Themen Humanismus und säkulares Leben in der Hochschulöffentlichkeit der ganzen Metropolregion stärker zu akzentuieren.

Erste wichtige Schritte zur Etablierung einer Hochschulgruppe sind bereits getan. Bei der Universität Heidelberg ist die Hochschulgruppe Rhein-Neckar der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) bereits als Hochschulgruppe (HSG) gelistet und geführt. Eine eigene Homepage ist angelegt und die ersten Veranstaltungen stehen bevor.

Ein Novum ist dabei der Ansatz, eine Hochschulgruppe zu gründen, die nicht nur an einer einzelnen Universität aktiv ist, sondern überregional mehrere Universitäts- und Hochschulstandorte umfassen soll. So sind in der Metropolregion Rhein-Neckar nicht nur die bekannten Universitäten in Heidelberg und Mannheim zu finden, sondern mit Ludwigshafen und weiteren Städten gibt es noch eine Reihe anderer wichtiger und bedeutender Hochschulstandorte.

Die ersten Veranstaltungen dienen dazu, Studierende auf die neue Hochschulgruppe aufmerksam zu machen und Interesse zu wecken, aktiv mitzuwirken und so die Hochschulgruppe mit studentischem Leben zu füllen.

Die bestehenden Angebote und Veranstaltungen sollen keine Festlegungen sein: "Wir wollen lediglich das Eis brechen und die Hochschulgruppe ans Laufen bringen", sagt Dirk Winkler von der gbs Rhein-Neckar. Ziel ist es, dass sich die gbs-Hochschulgruppe selbstständig entwickelt und sowohl die Themen ihrer Veranstaltungen und Aktionen eigenverantwortlich bestimmt und die Inhalte – etwa der neuen Webseite – nach ihrer Interessenlage verändert und erstellt oder diese auch ganz umgestaltet.

Ein Film als Gründungsevent

Den Auftakt für die gbs-HSG Rhein-Neckar markiert ein Film-Event, das in Kooperation mit dem Programmkino GLORIA & GLORIETTE in Heidelberg morgen am 4. Mai um 19:30 Uhr stattfindet. Der Film "Wer wir waren" basiert auf einem Buch des 2016 verstorbenen Publizisten Roger Willemsen und lief im Rahmen der Berlinale als Berlinale-Special.

Plakat zum bevorstehenden Film-Event: Es muss sich etwas ändern, wenn wir in 50 oder 100 Jahren oder gar noch fernerer Zukunft auf der Erde leben wollen. Inzwischen ist den meisten Menschen klar, dass zu wenig passiert. Vielleicht hilft also ein Blick aus der Zukunft. Aus dieser Perspektive betrachtet Marc Bauder in seiner Dokumentation "Wer wir waren", die als Berlinale-Special gezeigt wurde, die Gegenwart.

Die sechs Protagonist:innen beschäftigen sich mit dem gegenwärtigen Zustand der Welt und fragen danach, was zukünftige Generationen über uns denken werden. Mit der Technikphilosophin und (Robot-)Ethikerin Janina Loh wird eine Hauptakteurin anwesend sein und für Fragen zur Verfügung stehen. Eingeladen sind alle Interessierten. Studierende zahlen lediglich 5 Euro Eintritt. Sie können über den Ticketshop eine Karte zum Studierendentarif von 9 Euro erwerben. Vor Ort erstattet die gbs Rhein-Neckar 4 Euro zurück.

Warum diese Initiative?

"Uns war immer bewusst", so Vorstand Dirk Winkler, "dass wir den Input der jüngeren Generationen brauchen, um am Puls der Zeit zu bleiben". In verschiedenen Projekten und Kooperationen hat die gbs Rhein-Neckar – Säkulare Humanisten viele Kontakte mit jungen Menschen geknüpft und sich auch mit deren Herausforderungen beschäftigt – etwa mit Veranstaltungen und Kooperationen bei Themen wie körperliche und sexuelle Selbstbestimmung, der Forderung nach der säkularen Schulbildung oder auch der freien Berufsausübung in kirchlich dominierten Bereichen.

"Die direkte Verbindung zur universitären und Hochschulöffentlichkeit gab es bisher nur am Rande", so Winkler, zumal eine humanistische Gruppe an der Universität Heidelberg nur kurzzeitig bestand. "Wir wollen und müssen unsere Themen aber insbesondere bei den jungen Menschen verankern, um Fortschritte erzielen zu können."

So sollten Humanismus und Evolution, Kircheneinfluss und Säkularisierung, Ethik und Philosophie sowie verwandte Themen im Zentrum der gbs HSG Rhein-Neckar stehen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Einfluss dieser Themenfelder auch auf das private, gesellschaftliche und berufliche Leben.

Für ein zeitgemäßes Weltbild

Die Idee ist nun, dass sich eine gbs-Hochschulgruppe eher über kurz als über lang fächerübergreifend etabliert und organisiert, mit eigenen Themen und Aktionen – orientiert an einem humanistischen, rationalen, evidenzbasierten und damit zeitgemäßen Weltbild.

Sie soll sichtbar und aktiv als Teil der Universitäts- und Hochschulöffentlichkeit im Sinne der Giordano-Bruno-Stiftung agieren. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse, individuelle Selbstbestimmungsrechte im Sinne der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und die Prinzipien einer Offenen Gesellschaft sollen sowohl in ethischer wie politischer Hinsicht ins Zentrum von Denken und Handeln gerückt werden.

Was sonst noch geplant ist

Konkret in Vorbereitung ist auch ein Workshop zum Thema "Humanismus – Ich fange bei mir an!". Hier geht es darum, was es bedeutet, Humanist oder Humanistin zu sein. Der Workshop wird im ersten Halbjahr 2022 stattfinden.

Regelmäßige Zusammenkünfte wie ein Online-Studierenden-Treff oder ein Studierenden-Brunch in Präsenz sollen den sozialen Austausch fördern. Lebhafte Diskussionen über "Gott und die Welt", spannende An- und Einsichten und Kennenlernen interessanter Menschen wären sicher garantiert.

Am 20. Mai 2022 findet ein Podiumsgespräch zum Thema: "Rückkehr der Engelmacher? Zur medizinischen Grundversorgung hinsichtlich Schwangerschaftsabbrüchen und sexueller Selbstbestimmung" statt (alle Infos dazu hier).

Und am 31. Mai 2022 soll es im Romanischen Keller in der Heidelberger Altstadt spuken (mehr dazu hier).

Interessierte Studierende können sich gerne mit dem Initiatorenteam in Verbindung setzen (Kontakt).

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