Der Bundestagsabgeordnete Heribert Hirte (CDU) hat in einem Interview mit katholisch.de mitgeteilt, dass er nicht das Erstarken des Islam, sondern die Ausbreitung des Atheismus als die größte Gefahr für das Abendland sieht. Hirte leitet den "Stephanuskreis", ein überkonfessionelles Gesprächsforum des Deutschen Bundestags.
Der Stephanuskreis setzt sich – nach eigenem Bekunden – für Religionsfreiheit und verfolgte Christen in aller Welt ein. Ein an sich lobenswertes Ziel; wenn es dabei nicht darum gehen würde, konfessionslose Menschen als Menschen zweiter Klasse zu bewerten.
Nun ist längst klar, dass – anders als die Lobbyisten des Stephanuskreises und "Open Door" nicht müde werden zu behaupten – Christen keinesfalls die am stärksten verfolgte Gruppe von Religionsangehörigen sind. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat bereits in einem Urteil vom Januar 2013 klargestellt, dass es zum Beispiel keine "Christenverfolgung" sei, wenn sich Christen weigern, homosexuelle Paare zu trauen bzw. zu beraten. Solcherlei Beispiele werden vom Stephanuskreis jedoch immer wieder gern als Indiz für seine Behauptungen angeführt.
Im Interview mit katholisch.de behauptet Hirte zudem, dass es in deutschen Flüchtlingsheimen eine organisierte Ausgrenzung nichtmuslimischer Flüchtlinge gegeben habe; eine Aussage, die selbst von evangelisch.de bereits kritisiert wurde.
Doch den Vogel schießt der Bundestagsabgeordnete ab, als er sagt: "Die tatsächlichen Herausforderungen für ein friedliches Miteinander in Deutschland sehe ich allerdings ganz woanders. (…) In dem zunehmenden Atheismus in unserem Land – damit tun sich alle Religionen gleichermaßen schwer. Ich vertrete entschieden die These, dass wir in Deutschland kein Problem der Islamisierung, sondern vielmehr ein Problem der Entchristlichung und des wachsenden Atheismus haben."
Hirte hat ein offenbar ein grundlegendes Problem damit, den Begriff "Religionsfreiheit" zu verstehen. Für ihn scheint das ausschließlich die Freiheit zu sein, sich für eine Religion zu entscheiden, aber nicht – was der Begriff eben auch bedeutet – dafür, keiner Religion angehören zu wollen. Als Begründung führt er aus: "Der Widerstand gegen Minarette, Kreuze oder andere religiöse Zeichen im öffentlichen Raum ist immer dort am stärksten, wo auch der Atheismus am stärksten ausgeprägt ist."
Wer sich also Gedanken darüber macht, ob der Einfluss der Religionen auf die Gesellschaft noch angemessen ist, ist für Hirte also ein Feind der Religionsfreiheit?
Andersherum wird ein Schuh draus: Eben weil die Menschen nachfragen, wird der Widerstand gegen die öffentliche Zurschaustellung der zerbröselnden Macht der Religionen lauter. Und das darf der Herr Hirte gern als Bedrohung empfinden. Seine Argumentation kommt einem wie das sprichwörtliche "Singen im Walde" vor.
19 Kommentare
Kommentare
Helmut Monreal am Permanenter Link
Mir dreht sich jedesmal der Magen um, wenn ich daran denke, dass ich von Leuten wie einem solchen Bundestagsabgeordneten regiert werde, die antikem oder mittelalterlichem Geisterglauben huldigen.
Wolfgang am Permanenter Link
Schön, der Atheismus hat bereits Dimensionen erreicht, bei denen es bei Politikern nicht mehr ausreicht, zu beten. Was habta für ne Angst! "Ach du lieber Gott!"
Rainer Krenz am Permanenter Link
Da wird sich besagter Herr ja bald für die Wiedereinführung der Inquisition stark machen. Vieleicht kann er sich dann für das Amt des Chefinquisitors bewerben.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Für die alten Griechen waren die Atheisten auch ein Problem. Allerdings waren die Griechen damals mehrheitlich Polytheisten und als Atheisten bezeichnete man diese neue Pest, genannt Monotheisten.
Heute erdreisten sich die Monotheisten, ihr Weltbild - das nicht nur im antiken Griechenland auf Ablehnung stieß - in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens zu stellen und Kritik daran als "Gefahr" zu problematisieren. Ganz abgesehen davon, dass gerade unser GG (das einem MdB etwas bedeuten sollte) den Bürgern die völlige Freiheit für oder gegen Geisterglauben - und wenn ja wie viele - lässt.
Ich muss hier nicht auf das faktisch "christlich-judenfeindliche Abendland" eingehen, auf das die Monotheismen gegenseitig ausschließende Monotheismus-Prinzip ("Es kann nur einen geben") und auf die Jahrhunderte lange Kriminalgeschichte dieser zivilisatorischen Kinderkrankheit. Es reicht die Erwähnung der rechtsstaatlich und grundgesetzlich garantierten Freiheit zu oder gegen Religion. Ob das diesem Herrn, der gewiss kein Hirte ist, schmeckt oder nicht.
Soll er zum Psychologen gehen, wenn er darunter leidet, dass die Welt zunehmend säkularer werden muss, um den wachsenden Konflikten wegen religiöser Verschachtelung der globalisierten Welt zu entgehen. In Zeiten territorialer Sortierung der religiösen Geschmacksrichtungen (noch heute zwischen katholischen und evangelischen Gegenden auf der Landkarte erkennbar - von Schiiten und Sunniten oder Juden und Muslimen ganz zu schweigen) war dies halbwegs alltagstauglich.
Wer jedoch diese Grenzen und Gettos beseitigen will, der muss für eine säkulare Welt kämpfen. Religionen sind da per Eigendefinition ein Hemmschuh oder gar ein unüberwindliches Hindernis. Gestern bei Maybrit Illner griff Erdogan-Freund Cakiral die Rechtsanwältin Seyran Ates an, ihre liberale Moschee in Berlin sei keine Moschee, ihre Religion nicht der Islam. Nicht einmal eine liberale Auslegung der gleichen Religion wird geduldet. Wie soll das in einer globalisierten Welt MIT Religion gutgehen?
Der Herr Hirte sollte sich überlegen, ob er als VOLKSvertreter zwischen Verteidigern der freiheitlichen Ordnung und rechtsstaatlicher Prinzipien im Deutschen Bundestag wirklich richtig aufgehoben ist...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich faste just seit ein paar Stunden; könnte aber grad schon wieder kotzen.
Manfred Schleyer am Permanenter Link
Für Herrn Hirte und die "Hirten" (so Jesus) ist es übernatürlich ein Problem, wenn ihnen die "Schafe" weglaufen und die "Fische" wegschwimmen.
Kay Krause am Permanenter Link
Es irrte
Herr Hirte!
So wie sich viele Ce-De-Uler irren
und Freidenkerköpfe verwirren,
wenn sie Politik und Religion vermischen,
und nicht trennen können zwischen
und Parlamentsgehäusel.
Ihr müßt sie beachten, beäugen,
euch nicht vor Ihnen verbeugen,
auch vor den Kirchenmännern nicht,
und nicht vor Staat und Gericht!
Ihr müßt sie nach ihren Taten wählen,
dürft nicht auf ihre Worte zählen.
Wie schnell sind Versprechen gemacht,
über die man nach der Wahl lacht!
Sie sind Menschen wie Du und ich, so wie wir alle,
mit den selben Gedanken, Wünschen, Gefühlen.
Doch sie kleben in ihrer Bundestagshalle
auf ihren Parlamentarierstühlen,
politisieren oft ohne Sinn und Verstand
für dieses christdemokratische Land.
Sie schwören heilige Eide auf Gott und die Bibel.
Mir kommen die Tränen - ich schneid' grad' 'ne Zwiebel!
Andieser Stelle wäre ein "Halleluja" und "Amen" angebracht, aber die Redaktion möchte das nicht, darum verzichte ich darauf.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Das wirft ein interessantes Licht auf die „Verchristlichung“ des Bundestags. Ich hatte bisher noch nie von diesem Arbeitskreis gehört, dem übrigens auch Volker Kauder und Kristina Schröder angehören.
"Die tatsächlichen Herausforderungen für ein friedliches Miteinander in Deutschland sehe ich allerdings ganz woanders. (…) In dem zunehmenden Atheismus in unserem Land – damit tun sich alle Religionen gleichermaßen schwer.“ Das kann man dann durchaus als Aufforderung an die Religionen auffassen, an ihrer Akzeptanz der Atheisten und des Atheismus zu arbeiten. Dies ist tatsächlich dringend notwendig; ibs. das kann man ohne zu diffamieren sagen, im Islam. (Immer noch halte ich die Einstellung der Muslime zum Zentralrat der Ex-Muslime für den Lakmustest, den sie erst mal bestehen müssten, wenn sie behaupten, die im GG garantierte Religionsfreiheit anzuerkennen.) Aber auch so mancher katholische Bischof wie z.B. der von Fulda, Algermissen. Dessen Osterpredigt von 2016 („… meint Algermissen, dass der Mensch ohne Auferstehungsglauben zu einem „großen Sicherheitsrisiko“ für die Mitwelt werde, denn seine Hektik und Daseinsangst ließen ihn „zuschlagen und zerstören“. Er gehe buchstäblich über Leichen, ehe er selbst zur Leiche werde. Dies erlebe man gerade in diesen Wochen und Monaten. ) ist noch nicht vergessen. Auch nicht zu vergessen der Spruch von Bergoglio, der meinte, Heuchler seien schlimmer als Atheisten, und damit Atheisten als Referenzklasse für Schlechtigkeit definierte.
Auch Hirtes Statement im „Stephanusbrief“ vom Juni 2017 könnte man gelten lassen:
„Den gleichen Respekt, den wir anderen Religionen entgegenbringen – und das gilt natürlich auch im Zusammenleben mit Menschen, die nichts von Religion halten, (Komma von mir eingefügt) dürfen wir, ja müssen wir sogar, auch einfordern zu unserem eigenen Schutz.“ Etwas umständlich formuliert, aber ich gehe zu seinen Gunsten davon aus, dass er meint, dass man auch Menschen, die nichts von Religion halten, mit Respekt begegnen müsse.
Aber der Satz „Ich vertrete entschieden die These, dass wir in Deutschland kein Problem der Islamisierung, sondern vielmehr ein Problem der Entchristlichung und des wachsenden Atheismus haben." zeigt, dass er ein erhebliches Problem hat , die Realität unvoreingenommen wahrzunehmen. Wenn man auch von einer Islamisierung nicht wirklich reden kann, so gibt es doch genug Probleme, die mit der Integration von Muslimen zusammenhängen: Kopftuch, Burka, Beschneidung, Gebetsräume, Salafisten, Hassprediger … Demgegenüber gibt es zwar Probleme für die Großkonzerne des Esoterik-Business durch die „Entchristlichung“ und den wachsenden Atheismus; die Probleme für Deutschland bestehen aber hauptsächlich darin, dass die Stimmen, die die Einhaltung des GG was die Gleichbehandlung der Religionsgemeinschaften und der Weltanschauungsgemeinschaften sowie die Neutralität des Staates angeht, immer mehr und lauter werden.
Eine sehr verräterische Aussage aus dem kommentierten Interview ist auch dies:
„Eine ähnliche Erfahrung haben wir auch bei den wöchentlichen Gottesdiensten der katholischen Bundestagsabgeordneten gemacht. Diese wurden probeweise für Mitglieder anderer Fraktionen geöffnet – es kam aber praktisch niemand. Das lässt natürlich gewisse Rückschlüsse darüber zu, welche Bedeutung Religion und Religionsfreiheit in den anderen Fraktionen haben; da stehen wir Unions-Abgeordneten doch mehr oder weniger alleine da.“
Da schließt er selbstherrlich von der (Nicht-)Teilnahme an einem von ihm veranstalteten Gottesdienst auf den angeblich geringen Stellenwert, den Religion und der Religionsfreiheit bei anderen Abgeordneten angeblich haben. Ibs. aber die Gleichsetzung der Wertschätzung von Religion mit der Wertschätzung von Religionsfreiheit ist infam und nicht zu tolerieren.
Sollte er denn tatsächlich Probleme durch die „Entchristlichung“ Deutschlands feststellen, dann sei er daran erinnert, welche Probleme die „Verchristlichung“ Deutschlands verursacht hat, angefangen mit Karl dem Großen (Taufe oder Tod), über den 30-jährigen Krieg zu den Hexen- und Ketzer-Prozessen bis zu den 2 Weltkriegen, als noch mehr als 90 Prozent der Deutschen einer christlichen Kirche angehörten.
„Entchristlichung“ und „zunehmender Atheismus“ sind also eher Grund zum Optimismus als für Pessimismus; für Deutschland, natürlich nicht für die „Amtskirchen“. Wessen Interessen vertritt H. Hirte also im Bundestag, die der Bürger Deutschlands oder die der (katholischen) Kirche ?
Dieter Bauer am Permanenter Link
Wo Herr Hirte irrt: Er kann sich, wie seine "Freunde", nicht von durch Indoktrination "veseuchtem Denken" trennen, was nur durch konsequentes Ausblenden bisher implementierter Denkvorgaben möglich
Dennis Riehle am Permanenter Link
Die größte Gefahr besteht immer dort, wo sich eine Weltanschauung radikalisiert. Das ist unabhängig davon, ob wir von einem oder auch mehreren Göttern überzeugt sind.
Sowohl Atheisten, Muslime, Christen, Buddhisten etc., sie alle können gefährlich werden, wenn sie die Bodenhaftung, die Kritikfähigkeit an der eigenen Religion, am eigenen (Nicht-)Glauben verlieren, ihm einen Absolutheitsanspruch verleihen und ihn gewaltsam durchsetzen möchten - für alle.
Tendenzen gab es wohl schon in jeder Anschauung, manche haben sich berühmt gemacht für ihre Grausamkeit, die ersten beiden Dekaden des 21. Jahrhunderts sind vor allem von islamistischem Terror geprägt, was aber nicht vergessen lässt, dass auch schon christliche, atheistische oder fernöstliche Diktaturen, Politik gewordene Religion, in anderen Epochen existent war.
Resnikschek Karin am Permanenter Link
Ein humanistisch geprägter Atheismus ist das notwenige Korrektiv im verkirchlicheten Deutschland, ist ein Segen für die Demokratie. Eben wurden in Rottenburg a.
Rüdiger Pagel am Permanenter Link
Tut mir leid, aber wer bitte ist schon "Herr Hirte"??,
das er sich erlaubt solch unsinnige Statements abzugeben.
Vielleicht fühlt er sich ja als "Hirte der Religionen".
Werner Koch am Permanenter Link
Es ist nicht so, dass Herr Hirt sich irrt, Herr Hirt diffamiert Atheisten.
Wer nicht Kirchenmitglied ist, wird von den gewählten „Volks“-vertretern ignoriert. Die gewählten Abgeordneten sind überwiegend religiös und agieren wie Kirchenvertreter. Hoffnungen, dass die Interessen der Bürger vertreten werden sind gering. Die Interessen der konfessionsfreien spielen in der Politik keine Rolle. Die Interessen der Christen hingegen werden umso mehr beachtet, auch außerhalb von Deutschland. Dass Atheisten sehr wahrscheinlich in größerer Zahl verfolgt und bedroht werden als Christen, ist kein Thema für deutsche Politiker.
Warum gibt es keinen Badawi-Kreis, der sich wegen der Verfolgung von Atheisten Sorgen macht? Unsere Bundestagsabgeordneten vertreten die Interessen der Kirchen – die Atheisten haben keine Vertretung.
Wer als Konfessionsfreier die CDU/CSU wählt, unterstützt die "Kirchenrepublik" Deutschland!
Unechter Pole am Permanenter Link
Das stimmt, dass Atheismus die größte Gefahr für die Kirchen darstellt.
Eduard Malcherowitz am Permanenter Link
Heribert Hirte sollte sich einmal psychiatrisch untersuchen lassen, denn er denkt für unsere heutige Zeit völlig an der Realität vorbei.
PS: CDU-CSU-SPD (christlich verlogen, falsch und hinterlistig!) Euer Eduard
Wolfgang am Permanenter Link
Herr Hirte irrte, er ist kein Hirte. Atheismus gab es schon vor dem Christentummärchen und hat die Welt verändert.
angelika richter am Permanenter Link
"In dem zunehmenden Atheismus in unserem Land – damit tun sich alle Religionen gleichermaßen schwer."
"Gleichermaßen"? Nö.
Eine Freundin, die sich von der katholischen Kirche verabschiedet hat, wurde in einem Schreiben seitens dieser Oganisation mit dem Teufel in Verbindung gebracht.
Und was mit islamischen Fahnenflüchtigen gar nicht so selten passiert, das schafft es zuweilen sogar in die öffentlichen Medien.
Da darf und sollte man schon differenzieren.
Arno Gebauer, ... am Permanenter Link
Moin,
als Christ und als CDU - Politiker will Hirt christliche Überzeugungen für alle Bürger verpflichtend machen, was ihm und den C-Parteien nie gelingen wird.
Hirt und die Kirchen radikalisieren sich durch Stillstand.
Toleranz gibt es nicht im Christentum (auch nicht in anderen Religionen).
"Es führt kein anderer Weg zum Vater denn durch mich", sagte Jesus. Das heißt: Jegliche Toleranz Atheisten gegenüber wird ausgeschlossen.
Hirts moralische Entrüstung gehört zum Heiligenschein der Scheinheiligen.
Hirt weiß, dass der Atheismus die erste Form der Missachtung der
Christen-Religion und seiner Organisationen ist.
Atheisten sind freie Bürger, die für einen religiösen Wahn nicht mehr
heucheln müssen!
Hirt muß jedoch zwischen Schwachsinn und Heuchelei wählen.
Jeder religiöse Glauben ist der letzte Schritt, sich einem neuen Wissen zu verschließen, welcher die Zukunft unserer Kinder verbaut.
Religionen und ihre Organisationen haben in unserer Gesellschaft immer weniger Platz. Sie sollen endlich verschwinden!
Viele Grüße
Arno Gebauer
Thomas Göring am Permanenter Link
Der christliche Herr Hirte bringt seine und seiner Gesinnungsgenossen Weltsicht & Absichten auf unmissverständliche Weise zum Ausdruck, wenn er in katholisch.de hinausposaunt:
(Zu diesem "Widerstand gegen Minarette, Kreuze" usw. siehe schon den hpd-Artikel "Ungläubige Schuld am Rechtsextremismus?" vom 11. Dezember 2014: https://hpd.de/artikel/10754. Zur sog. "Militanz" & "Aggressivität" des Atheismus siehe beispielsweise die hpd-Artikel "Die Legende vom militanten Atheismus" vom 12. Januar 2011: https://hpd.de/node/10955 sowie "Mixa warnt vor >aggressivem Atheismus<" vom 13. April 2009: https://hpd.de/node/6800. - All diese Frömmler-Propaganda wärmt offensichtlich seit Jahren immer wieder denselben alten Kohl an Schmähungen & Verleumdungen auf – wohl eigens um von historischen wie aktuellen organisierten Gewalttaten Gottgläubiger abzulenken; dabei wird das geschichtliche & politische Unwissen der "pro deo" hinters Licht geführten Bevölkerungsmehrheit als selbstverständliche Voraussetzung geschätzt & benutzt.)
Der Herr Hirte verkündigt also: der wachsende Atheismus bedrohe zunehmend den inneren Frieden in Deutschland. Und warum? Deshalb: Mit dem Atheismus "tun sich alle Religionen gleichermaßen schwer." Und genau damit nennt dieser fromme Herr Hirte sogar völlig ungeniert (wenn auch wohl ein wenig pauschal) den tatsächlichen Agressor: Chefideologen & Propagandisten & Funktionsträger diverser organisierter Religionen. SIE "tun sich" mit dem Atheismus "schwer" – und nur deshalb(!) ist der Atheismus für sie(!) ein "Problem". Sie geifern in der Öffentlichkeit fortwährend über einen "aggressiven Atheismus" – und fordern unermüdlich den "Respekt" für ihre Religion ein, den sie zugleich dem von ihnen verteufelten Atheismus verweigern. Sie rufen somit auf zur heiligen Hetzjagd auf das Frei-Sein von "Gott"/"Allah".
Der Herr Hirte ist wie seine vielen Gesinnungsgenossen sogar "entschieden" in der Bekämpfung von Entchristlichung & Atheismus tätig. Und er betont ausdrücklich, dass nicht der reaktionäre Mainstream-Islam als wahrer Feind dieser aggressiven Frömmler gilt, sondern stattdessen allein(!) die Religions-Freien (egal wo politisch beheimatet). Hüten wir uns daher vor Toleranz-Illusionen gegenüber dieser Sorte Gottesstreiter, denn die werden uns niemals tolerieren. Ihre ausdrückliche Freund-Feind-Unterscheidung & Kampfansage zielt AUSSCHLIESSLICH auf UNS ALLE als Atheisten, Agnostiker, Humanisten.
In ihrer vollmundigen rhetorischen Leugnung sämtlicher realer Probleme mit dem Islam in Deutschland/Europa reden solche Ideologen wie der Herr Hirte letztlich der Bildung einer Klerikalen Front für die (erneute) Unterwerfung der Bevölkerung unter den religiösen Glaubenszwang durch Kirchen & Islamorganisationen das Wort: Priester & Politiker & Gesinnungsschnüffler im geistigen & politischen Kampf gegen den Atheismus und für die Gottesknechtschaft der Menschen! Und sie verkaufen diesen Totalangriff auf Geistes- & Meinungs-Freiheit als "entschiedene" Sicherung eines "friedlichen Miteinanders".
Heisst es nicht auch im brutalen Herrschaftsislam landauf & landab immerzu "Islam ist Frieden"? Dazu passend werden in vielen islamischen Ländern für ebendiesen "Frieden" immer wieder Menschenopfer erbracht: durch Totpeitschen, Steinigen, Erhängen, u.Dgl von Apostaten, Blasphemikern, Homosexuellen, usw. - Also: "Krieg ist Frieden" – "Sklaverei ist Freiheit"... (Betrifft George Orwells Roman "1984" wirklich nur den politischen Totalitarismus – oder nicht ebenso auch jeden religiösen?)
Ich erlaube mir kurz die folgenden "Spekulationen":
1.)
Sollte diese gottgefällige giftige Drachensaat tatsächlich aufgehen, dann wird eines absehbaren Tages wohl eine christlich-islamische Religionspolizei die Meinungen aller Bürger überwachen – und alle "Gottesleugner" & "Glaubensfeinde" jagen bzw bestrafen. Denn der Atheismus soll weg, und von sich aus verschwindet der nicht ...
2.)
Jedoch dürfte mit der Fortdauer eines derartigen Zwangsbekehrungspaktes der reaktionär-islamische Bündnispartner dieser o.g. Re-Christianisierer infolge seiner (auch demographisch bedingt) rapide wachsenden Macht mit Sicherheit besonders für die Christen etliche unliebsame Überraschungen bereithalten, wie es die vielen häufigen Angriffe des muslimischen Mobs gegen Christen in diversen islamischen Ländern eindeutig zeigen. So könnte "Frieden" zu täglichem Kleinkrieg werden...
3.)
Und spätestens um das Jahr 2070 herum hat (lt. PEW-Research) der Islam sogar weltweit die zahlenmäßig weitaus stärkeren Bataillone als das Christentum. Siehe:
www.focus.de/.../studie-zeigt-bis-2075-christentum-ist-nur-noch-nummer-zwei_id_6904...
https://www.welt.de/politik/ausland/article139098559/In-35-Jahren-ist-fast-jeder-zehnte-Deutsche-Muslim.html
Ab dann dürften – als Prämie für den Islam auf seinen erlangten Machtbesitz – sicherlich auch noch zusätzliche Massen von Christen & Andersgläubigen zu ihm konvertieren, nämlich um zu den "Siegern" in der Religionskonkurrenz zu gehören oder infolge religionspolitischen Zwangs der Herrschenden.
(Ganz ähnlich verlief es auch schon im 4. Jh im schwer angeschlagenen Römischen Reich – nur eben damals bekanntlich zugunsten des Christentums.)
ΣΣ)
Ihr atheismushassenden Frömmler in Christo: freuet Euch also nicht zu frühe! Denn erstens könnte es anders kommen, und zweitens als Ihr glaubt.