Das Nicht-Glauben hat viele Gesichter. Im Rahmen der hpd Themenwoche Nicht-Glauben zeigen wir einige davon. Hier: Michael Schmidt-Salomon.
"Moses führte sein Volk nicht aus Ägypten, Jesus stand nicht von den Toten auf, Mohammed ritt nicht auf einem geflügelten Pferd gen Himmel. Religionen sind Fake News aus der Vergangenheit. Je früher wir dies begreifen, umso besser.
Es ist absurd und gefährlich, an etwas zu glauben, das den Tatsachen widerspricht. Daher sollten wir unsere Überzeugungen einem permanenten Fakten-Check unterziehen. Dies gilt natürlich auch für unseren Unglauben. Tatsächlich würde ich jede noch so große und edle Idee ohne Gewissensbisse verraten, wenn es dafür rational einleuchtende Argumente gäbe. Ja, ich würde sogar in die Katholische Kirche eintreten, falls belastbare Belege dafür sprechen würden, dass der katholische Glaube rational, evidenzbasiert und human ist - allerdings bezweifele ich stark, dass es zu einer solchen Situation jemals kommen wird."
Michael Schmidt-Salomon
Dr. Michael Schmidt-Salomon ist Philosoph und Autor sowie Vorstandssprecher und Mitbegründer der Giordano Bruno Stiftung.
9 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
Schön kurz und gut!
Tom Brandenburg am Permanenter Link
Ich antworte mal mit Harry Heine:
"In dunklen Zeiten wurden die Völker
am besten durch die Religion geleitet,
wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder
unser bester Wegweiser ist;
er kennt dann Wege und Stege besser als ein Sehender.
Es ist aber töricht, sobald es Tag ist,
noch immer die alten Blinden
als Wegweiser zu gebrauchen."
Aus: Heinrich Heine, Gedanken und Einfälle, Kapitel 2, II. Religion und Philosophie
Rainer Bolz am Permanenter Link
Ich erkannte früh, dass detailliertes wissenschaftliches Wissen regiliöse Überzeugungen haltlos werden lässt.
Und wenn einige Teile der Bibel offenkundig falsch sind, warum sollte irgendein restlicher Teil davon automatisch akzeptiert werden?
Wolfgang am Permanenter Link
Das Problem, die Lügen werden mit staatlicher Unterstützung geschützt und finanziell betreut. Kein einziger Richter verurteilt das Christentum, denn alle Richter sind Christen.
Martin Weidner am Permanenter Link
Ich freue mich zu lesen, dass eine Offenheit ist für eine Überprüfung der eigenen Position.
Gert Hantke am Permanenter Link
Bei aller Sympathie, dem kann ich jetzt nicht so ganz folgen.
Thomas am Permanenter Link
"ich würde sogar in die Katholische Kirche eintreten, falls belastbare Belege dafür sprechen würden, dass der katholische Glaube rational, evidenzbasiert und human ist"
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Heinz Hertlein am Permanenter Link
Im religiösen Kontext wird primär über sogenannte "große Wahrheiten", "Glaubenswahrheiten", "höhere Wahrheiten", ...
Diese doppeldeutige Nutzung des Begriffs "Wahrheit" halte ich für ein großes Ärgernis. (Tatsachen/Wahrheit wird etwas vermeintlich Höheres/Ideologisches übergestülpt - und auch das wird als Wahrheit bezeichnet.)
Und Gläubige scheinen zu meinen, dass in dem, was sie gutheißen (in ihren Glaubenswahrheiten) auch "irgendwie" und "ein bisschen" Tatsachen drinstecken.
Solche Überzeugungen sind derart unkonkret und nebelhaft, dass man sie kaum kritisieren kann.
Thomas Heinz am Permanenter Link
Und Buddha?