Die spanische katholische Kirche fällt im Rahmen der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen immer wieder besonders negativ auf. Vertuschung, Schweigegeld für Opfer, Schutz der Täter vor Behörden und vieles mehr wurde und wird aufgedeckt. Was schon jetzt nach einem besonders dick aufgetragenen Fortsetzungs-Krimi klingt, steigert sich noch. Hat die spanische katholische Kirche doch ihre Pädophilen sogar ins Ausland verschoben.
El Pais, eine spanische Tageszeitung, hatte in den letzten Wochen und Monaten immer wieder bezüglich des Missbrauchs Minderjähriger durch kirchliche Würdenträger recherchiert und dabei unglaubliche Fälle zutage gefördert. Da wurde vertuscht, den Opfern Schweigegeld gegen einen Vertrag angeboten, Priester in eine andere Gemeinde oder ein anderes Bundesland versetzt und äußerst unwillig mit Behörden und Öffentlichkeit zusammengearbeitet.
Nun hat El Pais die Fälle von 18 Priestern untersucht, die ursprünglich aus Spanien stammen, aber im Ausland des Missbrauchs Minderjähriger überführt wurden.
Dabei zeigte sich, dass einige von ihnen bereits in Spanien wegen Missbrauchs angezeigt und teilweise sogar verurteilt worden waren, durch ihre Kirche aber ins Ausland geschickt wurden. Im konkreten Fall wurden spanischstämmige Beschuldigte in Chile, Ecuador, Peru, Bolivien, Venezuela, Honduras, den vereinigten Staaten von Amerika, Benin und Kenia aufgespürt. Wie viele Fälle es insgesamt gibt, konnte das Medium nicht recherchieren. Unter anderem auch wegen der Unwilligkeit der Kirche zur Unterstützung.
Die Untersuchung hat jedoch, allen Hindernissen zum Trotz, in Erfahrung gebracht, dass einige der spanischstämmigen Geistlichen bereits in Spanien wegen Missbrauchs angezeigt wurden. Ein Geistlicher war sieben Mal wegen sexueller Übergriffe auf verschiedenen Schulen im Baskenland, Aragon und Madrid angezeigt worden, bevor er nach Chile aufbrach. Dort wurde er 2009 schließlich verhaftet und 2011 verurteilt.
Einige Täter knüpften im neuen Land direkt wieder an ihre Verbrechen aus Spanien an und vergingen sich an Kindern und Jugendlichen. So z. B. drei Geistliche aus Katalonien.
Aufgedeckt wurde auch mindestens ein Fall, in welchem der Priester durch seine Kirche, mittels Versendung ins Ausland, vor einer Haftstrafe bewahrt wurde. Nicht selten sah und sieht man die Be- und Verurteilung von katholischen Amtsinhabern weniger als Sache der Behörden, sondern vielmehr als Sache der Kirche an. Da gilt eine Suspendierung vom Dienst für einige Jahre oder die Zahlung an ein Opferfond bzw. die Versetzung schon als ausreichende Strafe.
Dazu befragt gab Gil José Sáez, Gerichtsvikar der Diözese Cartagena und Spezialist für sexuellen Missbrauch in der Kirche, an, dass die heimliche Versendung von Pädophilen ins Ausland nicht allgemeingültig war, die Bischöfe und Vorgesetzten der Orden diese Methode jedoch bisweilen nutzten, um Fälle von Pädophilie zu vertuschen.
Für die Betroffenen steht fest, dass es nicht reicht, den Täter weit weg zu senden. Immerhin findet er dort dieselben oder noch einfachere Möglichkeiten vor, Kindern, Jugendlichen und anderen verletzlichen Personen nahe zu kommen. Ziel sollte es doch eher sein, sexuelle Übergriffe zu verhindern.
7 Kommentare
Kommentare
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Tja, besonders ekelhaft, der "zuständige Boss von da oben" rührt sich nicht und ihm ist auch das Kindeswohl völlig schnuppe. Oder gibt es andere Meldungen??
Hans Trutnau am Permanenter Link
Kinderficker-Dreckssekte.
Mit finanziert von den Mitgliedern durch ihre Obolusse (Oboli?).
Was schafft Abhilfe?
AUSTRETEN!!!
Theo Dor am Permanenter Link
Inhaltlich bin ich nicht weit weg von Ihnen,aber Ihre Wortwahl sollten Sie vielleicht überdenken ...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Was passt Ihnen da denn nicht, werter Dor?
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Also Herr Dor.
Martin am Permanenter Link
Das Wort "Pädophile" (Kinderliebende) halte ich in diesem Zusammenhang für falsch. Korrekt wäre vielleicht "Pädokriminelle", da kriminelle Handlungen an Kindern begangen werden.
Nicht alle Pädophilen sind kriminell. Manche stellen sich ihrer sexuellen Neigung und leben sie nicht aus, weil sie wissen, daß sie damit Kindern schadeten. Umgekehrt haben nur wenige, die Kinder mißbrauchen tatsächlich eine pädophile Neigung, sondern sie mißbrauchen Kinder, weil diese schwach sind oder "verfügbar". Die meisten katholischen Geistlichen, die Kinder mißbrauchen, sind vermutlich nicht pädophil, sondern mißbrauchen Kinder, weil sie an Erwachsene nicht herankommen bzw. nicht herantrauen.
Kay Krause am Permanenter Link
Spätestens anhand dieses Berichtes müßte doch auch das kirchentreue Volk bemerken und anerkennen, dass es sichbei diesen Kinderfickern in schwarzen Talaren und deren Vertuschern um eine kriminelle Bande des organisier