"Werte und Normen" wird reguläres Unterrichtsfach

apfel_schule.jpg

Die Einführung des Unterrichtsfaches geht auf Initiativen des Humanistischen Verbandes Niedersachsen, des Fachverbandes Werte und Normen sowie auf die Arbeit engagierter Eltern zurück. Humanisten fordern das Kultusministerium auf, die im Staatsvertrag verbriefte Beteiligung an der inhaltlichen Ausgestaltung des Faches auch im Bereich Grundschule schnellstmöglich einzulösen.

Mit der Einführung von "Werte und Normen" als reguläres Unterrichtsfach in der Grundschule geht für zahlreiche niedersächsische Konfessionsfreie und Humanisten ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Dieser Entscheidung und der vorläufigen Einführung von Werte und Normen als Pilotprojekt an 40 Grundschulen gingen viele Briefe konfessionsfreier und humanistischer Eltern sowie lange Gespräche des HVD Niedersachsen und des Fachverbands Werte und Normen mit Vertretern der seinerzeit rot-grünen Landesregierung voraus.

"Wir danken allen für ihr ausdauerndes Engagement und für die konstruktive Zusammenarbeit", so Sascha Rother, Vorsitzender des Ortsverbandes Hannover und Mitbegründer des humanistischen Elternkreises, aus dem eine Petition zur Einführung des Faches an Grundschulen sowie die Gründung des Fachverbandes Werte und Normen hervorgingen.

Das Fach "Werte und Normen" wurde in den 1980er-Jahren eingeführt und löste das Fach Religionskunde ab. Der Humanistische Verband Niedersachsen stimmte dieser Ablösung zu und hat sich zugleich das Recht auf inhaltliche Mitgestaltung des Faches "Werte und Normen" einräumen lassen. Dieses Recht ist in einem Staatsvertrag zwischen dem Land Niedersachsen und dem Humanistischen Verband Niedersachsen (HVN) verbrieft und wurde zuletzt unter der Kultusministerin Heiligenstadt ausgeübt. Monika Saß-Dardat, Vizepräsidentin des HVN: "Ebenso wenig wie die Kirchen auf die Mitgestaltung des Religionsunterrichtes verzichten, wird der Humanistische Verband auf die Mitgestaltung des Werte-und-Normen-Unterrichts verzichten."

Der Humanistische Verband Niedersachsen geht davon aus, zügig in die inhaltliche Ausgestaltung des Faches mit eingebunden zu werden, etwa bei der Erstellung von Kerncurricula. "Der Humanistische Verband setzt sich einerseits klar für das ethische Profil des Faches, andererseits aber auch für eine vollwertige Berücksichtigung religionswissenschaftlicher und religionskundlicher Inhalte ein, die auch Weltanschauungen wie den Humanismus umfassen. Erst dadurch kann einer vollumfänglichen Umsetzung der in § 2 NSchG formulieren Ansprüche Rechnung getragen werden", so Markus Rassiller, Mitglied im Landesvorstand des HVN und Erster Vorsitzender des Fachverbandes Werte und Normen.