Iran

"Eine wahre Ikone der Freiheit"

Ein Foto geht um die Welt, auf dem eine Frau ihr Kopftuch abnimmt und wie eine Fahne nach oben streckt. Es ist nun zu einem Symbol der Proteste gegen die islamische Regierung im Iran geworden. Ein Überblick über einige Reaktionen.

Mina Ahadi, Menschenrechtlerin und Vositzende des Zentralrats der Ex-Muslime, erklärte: "Sie ist ein Symbol für mutige Frauen, die seit Jahren gegen den Kopftuchzwang kämpfen. Die Revolution im Iran ist weiblich. Dieses Foto zeigt, dass das Kopftuch nicht nur ein normales Kleidungsstück ist, sondern ein wichtiges Instrument gegen alle unsere Rechte als Frauen, ja als Menschen."

Der Politologe und Islamkritiker Hamed Abdel-Samad bezeichnete die junge Frau als eine "wahre Ikone der Freiheit" und als eine "Frau des Jahrhunderts". Sie sei "nicht nur eine Feministin, sondern auch eine Humanistin, die sich für die Freiheit einer ganzen Nation einsetzt". Abdel-Samad betonte ihren Vobildcharakter: "Für alle Frauen in der islamischen Welt und im Westen kann so die Freiheit der Frauen erreicht werden: Indem man sich für sich selbst einsetzt und Nein sagt, nicht indem man ein System von Männern für Männer akzeptiert und verteidigt!"

Ensaf Haidar, Menschenrechtsaktivistin und Frau des in Saudi-Arabien inhaftierten Bloggers Raif Badawi, zeigte sich auf Twitter solidarisch mit der Protestierenden: "Die iranische Revolution (nicht die islamische Revolution) beweist, dass die Revolution eine Frau ist!".

Der Grafikdesigner Masoud veröffentlichte einen Tag nach der Aktion eine Zeichnung des ikonischen Moments. Die Grafik verbreitet sich derzeit rasant in den sozialen Medien und wurde unter anderem von Volker Beck geteilt.

Seyran Ateş, Rechtsanwältin und Mitgründerin der liberalen Ibd-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin erklärte: "So sieht Freiheit aus.". In ihrem Facebookbeitrag rief sie die Welt dazu auf, auf die aktuellen Proteste gegen die iranische Regierung zu blicken.