Ob Gott existiert oder nicht, ist keine Meinungsfrage. Entweder es gibt Gott oder Götter, oder eben nicht. Man kann jedoch der Meinung sein, es gäbe genügend Belege für ihn, oder eben nicht. Der Autor nimmt diesen Glauben persönlich nicht an und müsste, selbst wenn es möglich wäre, Gottes Nichtexistenz nicht beweisen, da er die These nicht aufgestellt hat.
Der atheistische Standpunkt ist nicht: "es gibt keinen Gott", sondern "es gibt keinen guten Grund, an einen Gott zu glauben".
Dass Religion hingegen nicht gut ist, ist meine Meinung (!). Eine Meinung, die ich heute, geografisch definiert, aussprechen darf, ohne dafür biologisch beiseitetreten zu müssen (†). Lege den Stein wieder hin! Ja, das "Schlimmste", das mir passieren kann, ist, dass ein kleiner religiöser Shitstorm über mein statisch hervorragend konstruiertes Dach hinwegfegt.
Also hier, bitte: Religion ist eine Beleidigung der Menschenwürde, Gift für die Gemeinschaft und Zeitverschwendung. Sie ist der Treibstoff für Aberglauben, Homophobie, Misogynie, Intoleranz, Dummheit, Egoismus, und Bosheit.
Religion ist nicht gut.
Verletzt das deine religiösen Gefühle? Du bist doch selbst Schuld, dass du welche hast! Natürlich darf man anderer Meinung sein. Da die Begründung zu meiner Meinung apokalyptische Ausmaße annehmen kann, werde ich versuchen, mich so kurz wie möglich zu fassen, und gigantische Lücken zulassen müssen.
Viel Glück, liebe Lesende!
Rituale sind nichts für mich, und wenn sie mich auch immer wieder als Geisel nehmen, kann ich mit ihnen nichts anfangen. Ich feiere keine Feste, nur weil gerade ein bestimmter Tag ist. Es gibt bestimmt etliche Alltagsrituale, die mich unbemerkt befallen haben, aber so sehr ich mich auch anstrenge, es fallen mir keine Beispiele ein. Vermutlich, weil meine Reflexion deren Tod bedeutete. Natürlich bin ich kein Eremit und nehme am gesellschaftlichen Leben sehr gerne teil, aber ich kann mich nicht so euphorisch für diese Nischen unserer Kultur begeistern und mich nicht, wie andere, Wochen zuvor schon einlusten. Ich feiere Feste nicht, weil sie im Kalender der Gesellschaft stehen, sondern wenn mir danach ist, und manchmal gibt es Überschneidungsmengen. Eiersuche zu Ostern, "Dinner For One", geschmückte Tannen zur Winterwende, freitags nur Vegi oder Fisch in den Mittagsmenüs und vieles mehr sind die kleinen weltlichen und religiösen Rituale, die ich noch überbewerteter finde als Champagner, die Anzahl der Twitter-Follower, Picknicks oder die Religion selbst.
Viele unserer Rituale sind aus abergläubischen oder religiösen Dogmen erwachsen und finden ihre Daseinsberechtigung durch die angebliche Befriedigung irgendwelcher übernatürlichen Wesen oder zumindest, um an sie zu erinnern (als hätte der Mensch eine Chance, sie jemals zu vergessen). Aber auch Alltagsrituale, die ihre Faust dem modernen Zeitgeist nicht ungefragt frontal ins Antliz donnern, lassen mich unbeeindruckt.
Es gibt eine Ausnahme. Eine einzige, die mich bisher erreichte, beziehungsweise "erweichte". In Peru lernte ich von Menschen eines Quechua-Stammes einen besonderen Brauch: Vor dem Anstoßen träufelt man mit dem Finger einige Tropfen des Getränkes auf den Boden. Da das Leben immer der Erde entspringe, will man der Erde etwas zurückgeben. Mit diesem Gedanken kann ich mich anfreunden. Habe ich tatsächlich ein Ritual gefunden, das eher spirituell als weltlich ist und dennoch an mir haften bleibt? Nein, natürlich nicht, dafür trinke ich viel zu gerne, außerdem habe ich Parkettboden und die Natur hat keinen "Geist", kein "Wesen". Aber dieses Volk, das im Namen des Kreuzes von spanischen Conquistadoren fast komplett ausgerottet wurde, hatte etwas Wesentliches verstanden.
Meine größte Überzeugung, möchte ich behaupten, die excaliburös in mir verankert ist, ist, dass alles, was ich (mit allen Sinnen) wahrnehme, Teil der Natur ist. Alles ist, so außergewöhnlich es auch scheint, im Wesen greifbar und sichtbar, ob man es fassen und begreifen kann oder nicht. Die Realität bietet genug Raum für Merkwürdigkeiten und Geheimnisse, mit denen wir unsere Gefühle und unseren Verstand verwöhnen können, so dass man, wenn man die Neugierde nicht ablegt und die Anstrengung auf sich nimmt, aus dem Staunen nicht mehr herauskäme. All das Wunderbare der Realität bietet so viel mehr als vermeintliche "Wunder".
"Wenn Sie sich ein wenig Zeit nehmen, um die verblüffenden Fotos zu studieren, die mit dem Hubble-Teleskop aufgenommen wurden, werden Sie Dinge unter die Lupe nehmen, die viel ehrfurchtgebietender, mysteriöser, schöner, chaotischer, überwältigender und verbietender sind als jede Schöpfung oder Endzeitgeschichte. Wenn Sie Hawkings 'Ereignishorizont' lesen, jene Theorie des 'Schwarzen Lochs', über die man theoretisch eintauchen und die Vergangenheit und die Zukunft sehen könnte – außer dass man bedauerlicherweise und definitionsgemäß nicht genug 'Zeit' hätte, wäre ich überrascht, wenn Sie trotzdem lieber einem brennenden Busch zuschauen" (Christopher Hitchens)
Wunder faszinieren mich nicht. Sie sind langweilige, menschgemachte Geschichten. Erdachte Konstrukte, die immer nur im sehr überschaubaren Garten der Fantasie von Primaten künstlich gezüchtet wurden und eingehen, sobald man sie genauer betrachtet. Aber selbst wenn sie tatsächlich stattgefunden hätten, Noah tatsächlich einige Millionen handerlesene Spezies auf ein Schiffchen packte, um sie von einem empyreischen Psychopathen zu retten, oder ein Wanderprediger vor rund 2.000 Jahren wirklich eine Mutter hatte, die zuvor noch nie rumgeorgelt hatte, wäre das kein Beleg für die Existenz eines Gottes. Wunder mögen der Treibstoff der Religionen sein, sie sind in jedem Fall aber eine Beleidigung unserer Würde. Wunderglaube ist ein "Sich-Zufriedengeben" mit einer simplen Pseudo-Lösung, eine Kapitulation vor der nobelsten vorstellbaren Aufgabe, nach tatsächlich möglichen und logischen Theorien zu suchen.
Wenn man keine Erklärung dafür hat, wie das Universum entstanden ist (Astrophysiker mögen mich eines Besseren belehren), so ist es doch wesentlich spannender zu forschen und die Theorien zu erkunden, die die einstige Leere zwischen dem Urknall und heute zu füllen vermögen. Wie kann da die Schöpferthese Befriedigung verschaffen, die, wie Laplace schon sagte, für dieses Modell noch nicht einmal notwendig ist?
Religionshausierer versuchen einen stets von der Gottesthese zu überzeugen, doch wie schlüssig ist die These eines Schöpfergottes, der sich sechs Tage Zeit nahm, um das Universum zu schaffen, nur um irgendwo, in einer unwesentlichen Galaxie, in einem kleinen Sonnensystem, einen Primaten auf einen kleinen Planeten zu setzen? Und dieser Schöpfer soll sich danach noch darum scheren, was dieser Primat über ihn denkt, was er isst, wie er sich kleidet, mit wem er schläft, wovon er träumt … nur um dann zuzusehen, wie Eltern zusammen mit ihren Kindern auf einer Reise der Hoffnung im Mittelmeer den qualvollsten Tod sterben, den man sich vorstellen kann? Ist dieser "omnipotente, gütige Gott" also nicht allmächtig, nicht gut oder beides? Oder vielleicht einfach nicht existent?
Ich will hier nicht mit langweiliger Theodizee argumentieren, aber es ist doch absurd, dass dieser Erdbewohner diese Haltung, die arroganter nicht sein könnte, Demut nennt! Wie oft begegnen mir solche egozentrischen, eingebildeten Religioten, die mit einem überheblichen Gesichtsausdruck an mich ranpsalmen, dass das alles so gedacht war und ich Teil eines großen Plans bin, ob ich nun will oder auch nicht – ja, ob ich den Plan überhaupt kenne oder nicht. Und wenn ich es nicht verstünde (nie sagen sie "akzeptiere"), sei ich (sic) halt einfach noch nicht soweit. Der Fehler muss immer beim Menschen liegen, aber die Idee darf nie fehlerhaft sein. Klar, das Kartenhaus würde in sich zusammenfallen. Kein Wunder (*pun intended*) ["Wortspiel beabsichtigt", Anm. d. Red.] also, sehen sich diese egozentrischen Meinungsanbieter in permanentem moralischen Überwasser, den Wind im Rücken statt in den Haaren. Den eigenen Glauben sehen sie vielfach als die Gebärmutter und den Urheber der Moral, und im Umkehrschluss sehen sich diese religiösen Charakter-Baracken, die meist gemeiner, egoistischer und oft auch dümmer als andere sind, selbst als die ultimativen Moral-Pächter in der Monopolposition der Welt.
Harry fucking Potter ist moralisch wertvoller als der Talmud, die Bibel, der Koran oder jeder andere Text, der über die schrecklichen Scharmützel zwischen irgendwelchen eisenzeitlichen Sippen berichtet!
Als hätte Moral nicht immer gegen Religionen erkämpft werden müssen, stehen die Religionen hier und heute artig an, um dir mit einem sanften Lächeln ihre Waren anzudrehen. Sie haben stets die Hoffnung, dass sich niemand daran erinnert, auf welche Weise sie ihre Waren an die Leute brachten, als die Alternative zu diesem ultimativen Angebot eine unverzichtbare Einladung zum Autobarbecue war: Dem Grillfest des eigenen Leibes.
Ist es moralisch gut, Frauen als minderwertige Kreaturen zu sehen, den Opfertod eines Menschen zu feiern oder Kindern mit der Hölle zu drohen? Da wäre es nicht abwegiger zu glauben, dass die Saw-Filme früh-pädagogisch wertvoll und filmische Meisterwerke sind.
Wie weit kann es mit der Moral von Menschen her sein, die nur deshalb nichts Böses tun, weil sie Eiersausen vor einem imaginären strafenden Übervater haben, der sie dabei erwischen könnte? Und die nicht deshalb nichts Böses tun, weil sie es einfach für falsch halten, Böses zu tun? Ich gottloser Mensch kann also raus in die Welt und so viele Menschen misshandeln und ermorden wie ich will, und genau das tu' ich auch. Ich misshandle und ermorde täglich so viele Menschen wie ich will: nämlich keinen einzigen!
Nein! Ich lehne Religion ab. Sie gaukelt Unschuldigen und Leichtgläubigen ein falsches Bild der Welt vor. Ich weigere mich, all das zu tun, was die großen monotheistischen Religionen stets verlangen:
- Ich unterwerfe mich niemandem, schon gar nicht irgendeinem übernatürlichen Wesen.
- Ich bin kein elender und schuldiger Sünder und knie vor keinem ineffizienten, rach- und eifersüchtigen Gott.
- Ich bin weder aus Rippen noch aus Staub und Lehm oder aus Blutklumpen geschaffen und nehme keine Gebetshaltung ein, die aussieht, als wäre ich ein Sklave, der sich vor seinem mies gelaunten König niederwirft.
- Mein Leben ist nicht erbärmlich, ich suche keine Erlösung und ganz bestimmt kein ewiges Weiterleben in einer himmlischen Diktatur. Das Hier und Jetzt ist meine einzige Chance und es gibt kein Leben nach dem Tod, aber wenigstens eins davor (wie unvorstellbar gering war die Chance, dieses zu erhaschen?). Ich habe nichts, wofür es sich zu sterben lohnt, was das Leben umso kostbarer macht.
- Meinen Sinn des Lebens suche ich mir selber und ich denke auch gerne für mich selbst. Kein "heiliges Buch" ist mir eine Gebrauchsanweisung und außerhalb des philosophischen und historischen Kontextes sind alle diese sogenannten "heiligen" Bücher völlig irrelevant.
- Ich klicke bei keinem Aberglauben "Subscribe" und gehöre keinem Todeskult an, wie gesellschaftsfähig er auch ist oder sich gewandet hat.
- Ich tanze, netflix&chille, esse und denke, was, wann und wo ich es will. Und ich mag Blasphemie.
- Ich misstraue jenen, die behaupten, einen Gott an ihrer Seite zu haben, die angeben zu wissen, dass sie damit recht haben, die sagen, dass ihnen ein einziges Buch reicht. Diejenigen, die behaupten, dass sie eine persönliche, aber allgemeingültige Offenbarung haben und daraus Regeln, die für alle Menschen Gültigkeit haben sollen, ableiten.
Nein! Fuck that!
Wenn sich religiöse Lesende bis hierhin, dem Ende dieses Artikels, durchgequält haben und sich jetzt denken, dass sie ja gar nicht so extrem sind und gewisse Dogmen ja auch bewusst ablehnen, freut mich das. Aber das heißt eben nichts anderes als:
"Ich bin so lieb, weil ich nicht besonders religiös bin".
Schön, dass wir das geklärt haben.
Sankt Johann
Anmerkung: Der Autor dieses persönlichen Statements ist einer der Karikaturisten der hpd-eigenen "Spott Sei Dank"-Serie.
21 Kommentare
Kommentare
Roland Fakler am Permanenter Link
Ja, hier wurde der ganze Mist mal zu einem ansehnlichen Haufen zusammengekehrt. Gut so!
Wir sollten es uns nicht mehr länger bieten lassen, von heiligen Büchern, Priestern und Imamen in die Hölle gewünscht zu werden. Atheist lives matter!
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Lieber Roland,
es wird allerhöchste Zeit, dass der von hab und machtgierigen Menschen erfundene und erlogene Sumpf des "Glaubens" ausgetrocknet wird.
Erst wenn wir diesen unnötigen Ballast abgeworfen haben, hat die Menschheit eine Chance
die nächsten Jahrhunderte zu erleben. Ansonsten sehe ich leider die Welt in Chaos und Kriegen zugrunde gehen, was anscheinend das Endziel der Religionen ist.
P.S.
Dass Deine Toleranz den Religionen gegenüber gesunken ist, schreibe ich nicht zuletzt meinen 3 Büchern zu, bei deren Verwirklichung Du entscheidend mitgewirkt hast
Roland Fakler am Permanenter Link
Ja, lieber Gerhard, zweifellos hast du einen Beitrag zu meiner „Radikalisierung“ geleistet, aber wir sind ja immer noch human, denn wir kämpfen mit Worten, nicht mit Gewehren.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Absolut richtig, genauso sehe ich das auch, dieser Kampf ist zwar langwierig, dafür aber unblutig und ich hoffe dass wir auch in den nächsten Generationen nicht nachlassen so zu kämpfen.
Martin Franck am Permanenter Link
So richtig viel kann ich mit dem Text nicht anfangen.
Das Problem ist, daß nicht alle Religiösen gleich sind. Dazu passt aus dem gleichen Kommentar ein weiteres Zitat: „Die Kirchenflüchter wie selbstverständlich zu den eigenen Reihen hinzuzuzählen, ist m.E. ein Fehler.“
Erst einmal muß man sehen, was das Hauptproblem ist. Sind es die Kirchen mit ihren Staatsleistungen und Privilegien, oder ist es nicht primär irrationales Denken, wie in https://hpd.de/artikel/rationalitaet-krisenzeiten-18464 beschrieben? Was nützt der Text, und was erreicht man? Die Kirchen zerlegen sich gerade selbst. Selbst jemand wie Daniel Deckers https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rom-hat-gesprochen-diesmal-in-sachen-oekumene-und-nun-ein-kommentar-16966164.html schreibt: „Sollten der Papst und seine Mitarbeiter daran festhalten, dass viele Fragen einfach deswegen nicht zu stellen seien, weil die Antworten seit Jahrtausenden feststünden, dann dürfte sich die Implosion der katholischen Kirche (nicht nur) in Deutschland fortsetzen. Übrig bleiben werden eine römisch-katholische Kirche von der Größe einer Sekte, eine zunehmend kleinere Zahl von Zeitgenossen, die ihre christlichen Wurzeln nicht kappen oder ihre christlichen Überzeugungen nicht preisgeben wollen, aber in dem Handeln der Institutionen keine Stütze für ihren Glauben erfahren – und immer mehr Menschen, denen die Kirchen nichts sagen und für die Glauben nicht einmal mehr eine Option ist.“
Da die RKK strukturell reformunfähig ist, wird der Appell von Deckers nicht einfach ein Drohszenario sein, um zu Reformen aufzurufen, sondern eine Prognose.
Aber das Problem ist nicht unzureichende Kirchenkritik, sondern die fehlende Kompetenz zum analytischen Denken.
In Analogie kann man als Weissagung zum Creed (Kredo, Weltanschauung) sagen:
Erst wenn der letzte Kirchensteuerzahler ausgetreten, der letzte Priester aufgehört, die letzte Kirche geschlossen ist, werdet ihr merken, daß die Mehrheit nicht analytisch denken kann.
Viele füllen die Leere der Kirchen mit Ersatzreligionen und Religionsersatz.
Wozu dienen Religionen? Zur Reduzierung der Komplexität und der Unsicherheit der Realität beim Einzelnen. Für die Gesellschaft dienten sie zum Zusammenhalt, zur Abgrenzung gegen andere (man opfert sein Leben leichter, wenn man z. B. weiß, daß man nach Walhalla kommt) und zum Sex (seid fruchtbar und mehret euch).
Da es zu viele Menschen gibt, ist der Punkt mit der Sexualität nicht mehr nötig.
Den angeblichen Zusammenhalt schafft die Religion auch nicht mehr, dazu wurden wir zu inhomogen.
Die RKK führt uns vor Augen, wie Inhomogenität lähmt, denn sie könnte gar nicht Frauen gleiche Rechte zugestehen, weil sie dann ein Schisma riskiert mit Gegenden, in denen Hexen verfolgt werden, und Exorzismen alltäglich sind.
Abgrenzungen finden im Moment zwischen den Erwachten und Querdenkern von VTs zu den rational denkenden Individuen statt.
Deshalb muß die Zielgruppe diejenigen Gläubigen sein, sich z.B. nur noch als Kulturchristen verstehen. Man muß erklären, daß die Bibel natürlich nur Versuche waren, etwas mit dem damaligen Wissen zu erklären.
Erstens ist es schon schwierig, zu verstehen, was die verschiedenen Autoren überhaupt meinten, die in einer anderen Zeit und Kultur lebten, und in einer anderen Sprache schrieben.
Sie konnten natürlich nur Informationen verarbeiten, die den Autoren damals zur Verfügung standen. D.h. es kann uns jetzt nichts weiter bieten, als ein paar schöne und nicht so schöne Geschichten. Sie können keine Antworten liefern, sondern höchstens zur Illustration dienen.
Diese Mythen und Fiktionen erfanden Figuren wie Abraham, Mose, Jesus, Paulus, aber auch in anderen Religionen Figuren wie Mohammed, Siddhartha Gautama, Laozi etc.
Der Dekalog widerspricht heutigem Recht. Die Bergpredigt ist nicht lebbar. Christliche Werte existieren nicht, wie Andreas Edmüller in: „Die Legende von der christlichen Moral: Warum das Christentum moralisch orientierungslos ist.“ ausführt.
Aber bieten die Kirchen nicht wenigstens Trost? Franz-Josef Wetz sagt: Trost ist eine schlechte Lösung (ein schlechter Ersatz (Surrogat)) für eine echte Problemlösung.
Können wir ohne Religion auskommen? https://www.youtube.com/watch?v=dnNZ77uGLh0 Natürlich geht es, aber man muß wissen wie. Dazu liefert der Text jedoch nicht genug.
Klarsicht(ig) am Permanenter Link
Im 21.
„Geistige Messies“ ? - Religions-, Glaubens-, Kirchen- und Staatskritik -:
https://www.youtube.com/watch?v=CaVLcf_X7WI
Gruß von
Klarsicht(ig)
The_Godsend am Permanenter Link
Sonst nur ein stiller Leser, möchte ich auch mal etwas zu diesem Thema sagen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Wer hat Sie nur so verdreht, dass Sie einen derartigen Unfug schreiben, oder sind Sie ein Troll? wenn nicht, kann ich ihnen nur das Büchlein von Johann Most, mit dem Titel-
Christian am Permanenter Link
Ich bin wirklich amüsiert darüber, dass Sie an solch ein Buch glauben. Ein Buch aus 1887, köstlich :D
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Hat mit GLAUBEN nichts zu tun, ist einfach nur Fakt was dieser Mann schon damals geschrieben und erkannt hat.
Andreas Leber am Permanenter Link
'Der atheistische Standpunkt ist nicht: "es gibt keinen Gott", sondern "es gibt keinen guten Grund, an einen Gott zu glauben".'
Ich argumentiere als Ignostiker ja immer gegen die den Atheismus definierende These "Es gibt keinen Gott", dass diese Aussage unklar sei, weil ja unklar ist, wovon die Rede ist, was dieses "Gott" also sein soll.
Die überraschende und m. E. unbegründete Behauptung, der Atheismus würde nur behaupten, es 'gebe keinen guten Grund, an einen "Gott" zu glauben', ist allerdings genauso unklar. Woher weiß das dieser Atheist denn, wenn er doch so wenig wie alle anderen weiß, wovon ("Gott") er da redet?
Aber sonst und im Tenor d'accord.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Enthält zwar keine neuen Argumente aber manche neue, angemessen drastische Formulierung. Da tut man gut daran, ein Pseudonym zu benutzen.
Kann man nicht oft genug wiederholen. Es gibt noch nicht einmal einen Grund, darüber zu dieskutieren, solange für dieses Wort GOTT genauso gut das Wort IRGENDWAS eingesetzt werden könnte; geschieht oft genug. Es gibt aber Gründe genug, die Eigenschaften, die dann diesem GOTT zugeschrieben werden, als frei erfundene Spekulation, wenn nicht gar als dreiste Lüge, zu bezeichnen.
„Wunder faszinieren mich nicht“
Mich schon; d.h. ich sollte besser sagen Wundergeschichten, wie z.B. das „Wunder“, das die Seligsprechung der inzwischen (seit 2019) heiligen Marguerite von Bays legitimierte. (Auszug aus dem Heiligenlexikon: … Beim Abstieg waren alle vier Bergsteiger angeseilt, als das Mädchen plötzlich ausrutschte, in die Tiefe stürzte und die andern mit sich riss – bis auf Marcel, denn der stieß in diesem Schreckensmoment das Stossgebet Marguerite Bays aus, und auf wundersame Weise wurde das Seil zwischen ihm und den andern durchtrennt und er als Einziger gerettet…)
Das wirft doch einige interessante Fragen auf, vor allem die: Warum hat der LIEBE GOTT – denn der ist es ja, der angeblich die Wunder wirkt – dem Marcel nicht einfach die Kraft und das Geschick verliehen, die anderen am Sicherungsseil zu halten ? Wäre doch auch ein hübsches Wunder gewesen, odr! Die Geschichte klingt doch sehr nach einem ganz schlechten Gewissen dieses Marcel. Könnte da nicht ein Schweizer Taschenmesser das Wunder gewirkt haben ? Jedenfalls kann man nur hoffen, dass die schweizer Bergführer die Heilige Marguerite nicht zu ihrer Schutzpatronin machen. Wäre schlecht für’s Geschäft.
Rainer am Permanenter Link
Hallo!
Habe den Text überflogen.
Ich bin der Meinung, dass Menschen automatisch religiös sind. Weil ein Bewusstsein der individuellen Sterblichkeit m.E. zu Religiosität führen muss, zwingend.
Übrigens ist längst nicht jede Religion an die "Existenz" eines oder mehrerer Götter gebunden. Man übersieht das leicht angesichts der öffentlichen Präsenz von Islam, Christentum, Judentum.
Schlussendlich: Was wäre das Sphagetti-Monster ohne seine Piraten?!
(Ohne eine Religion aus der Rechtschreibung machen zu wollen: Habe ich Sphagetti eigentlich richtig geschrieben?)
Konrad Schiemert am Permanenter Link
"Menschen automatisch religiös sind". M.E. da ist keine Automatismus. Als Kleinkind ist niemand religiös.
Tyto Alba am Permanenter Link
Nach welcher Rechtschreibe-Reform (neue oder alte)? Bei der alten haben Sie das Wort Sphagetti richtig geschrieben.
M. Landau am Permanenter Link
*breitgrins*
Es kommt vor, dass ich still bin und einfach nur den Moment genieße 8-)
Thomas R. am Permanenter Link
Ein ausgesprochen unterhaltsamer Text, dem ich mich sehr weitgehend anschließen kann - auch ohne im Besitz einer speziesbezogenen "Würde" zu sein.
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Etwas weiter dürfen wir schon gehen: Es ist falsch, die Existenz irgendeines der bisher behaupteten Götter anzunehmen, denn alle Aussagen über sie sind empirisch unprüfbar oder logisch falsch. Darüberhinaus müßten die Naturwissenschaften grobe strukturelle Defekte aufweisen, wenn ihren forschenden Vertretern verborgen geblieben sein sollte, was sich jedem noch so ungebildeten Religioten ganz ohne technische Hilfsmittel erschließt.
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"Verletzt das deine religiösen Gefühle? Du bist doch selbst Schuld, dass du welche hast!"
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SO IST ES!
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"Viele unserer Rituale sind aus abergläubischen oder religiösen Dogmen erwachsen"
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Es gibt keinen relevanten Unterschied zwischen Religiosität und Aberglauben, denn beides besteht in fälschlichem und obendrein meist unkorrigierbarem für-wahr-Halten.
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"Wunder faszinieren mich nicht."
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Warum auch? Echte Wunder sind logisch ausgeschlossen, weil sie gegen den Satz der Identität verstoßen.
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"Wenn man keine Erklärung dafür hat, wie das Universum entstanden ist"
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Es ist nicht "entstanden", sondern hat schon immer existiert (ex nihilo nihil fit & Sparsamkeitsprinzip).
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"doch wie schlüssig ist die These eines Schöpfergottes, der sich sechs Tage Zeit nahm, um das Universum zu schaffen"
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Diese "These" ist einfach falsch, denn ein Schöpfer aller (!) Dinge müßte sich logisch unmöglicherweise auch selbst geschaffen haben.
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"Wie weit kann es mit der Moral von Menschen her sein, die nur deshalb nichts Böses tun, weil sie Eiersausen vor einem imaginären strafenden Übervater haben, der sie dabei erwischen könnte?"
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Erpreßtes, bzw. gehorsames Verhalten ist NIEMALS moralisch - egal, ob es "gut" oder "böse" erscheint.
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"Und die nicht deshalb nichts Böses tun, weil sie es einfach für falsch halten, Böses zu tun?"
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Man sollte schon ethisch begründen können, WARUM man bestimmte Handlungen und Unterlassungen für "falsch", weil "böse" (oder "richtig", weil "gut") hält, denn bloße Empfindungen können ebenso irreführen wie religiöse Überzeugungen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Kurzum: "Religionshausierer" passt.
Scheinen mit 'Godsend' auch hier aufzuschlagen. Könnte lustig werden...
Klarsicht(ig) am Permanenter Link
Ihr „Glaubensgegenstand“ ist für „Glaubens-Infizierte“ wohl vorwiegend deswegen attraktiv, weil er nach ihrer Vorstellung allmächtig ist und somit alle Eigenschaften auf sich vereinigen müsste, die dafür geeignet wäre
„Glaubens-Infizierte“ haben die nebulöse Vorstellung, dass ihr „Glaubensgegenstand“ irgendwo auf irgendeine Art und Weise und dort schon immer und überall hin ausgedehnt existiert(e). Indem sie aber glaub(t)en, dass ER existiert, allmächtig und mit jeder nur denkbaren Eigenschaft ausgestattet ist, mach(t)en sie sich implizit ein Bild von IHM. Viele „Glaubens-Infizierte“ und insbesondere die von ihnen anerkannten „Glaubens-Autoritäten“ waren und sind kontinuierlich sehr darum bemüht, das Bild, was sie sich permanent und in immer neuen Anläufen von ihrem „Glaubensgegenstand“ mach(t)en, ihren Mitmenschen nahe zu bringen, obwohl der alttestamentliche „Dekalog“ das Verbot enthält, sich von ihrem „Glaubensgegenstand“ ein Bild zu machen. Aufgrund der sich aus dem biblischen Inhalt ergebenden Strafsucht des „Bibeldämons“ müssten die „Glaubens-Infizierten“ wohl damit rechnen, dass Er deren Verbotsmissachtung nicht tolerieren und sie irgendwann dafür bestrafen wird.
Würden „Glaubens-Infizierte“ und deren „Glaubens-Autoritäten“ sich doch bloß an das „Dekalogverbot“ halten, wodurch es ihren Mitmenschen erspart bliebe, von ihnen kontinuierlich durch Wort und Schrift den unerträglichen Quatsch über ihren „Glaubensgegenstand“ aufgetischt zu bekommen.
Die „Glaubens-Infizierten“ glauben, dass ihr „Glaubensgegenstand“ irgendwo existent und u. a. allmächtig sei. Existenz ist aber notwendigerweise mit irgendeiner Beschaffenheit verbunden. Das bedeutet, dass der „Glaubensgegenstand“ nicht allmächtig sein kann. weil Er auf irgendeine Substanz angewiesen ist, die Seine Beschaffenheit ausmacht.
Durch den Inhalt ihres Glaubens fordern „Glaubens-Infizierte“ ihre Mitmenschen implizit dazu auf, im Umgang mit dem gesamten „Glaubensgut“ die Logik aus dem Spiel zu lassen. Kontralogisch müssten sie dann eigentlich auch glauben, dass ihr „Glaubensgegenstand“ auf keine irgendwie beschaffene Existenz angewiesen sei. Er müsste also die Freiheit besitzen, ohne existent zu sein, trotzdem beliebig agieren zu können.
Ich denke, dass es zum Glaubensinhalt der „Glaubens-Infizierten“ gehört, dass ihr „Glaubensgegenstand“ vor Beginn SEINER „Schöpfungsaktivitäten“ ganz allein existierte. Das würde bedeuten, dass nur Seine wie auch immer geartete Substanz vorhanden war. Eine Substanz „NICHTS“ kann es nicht gegeben haben. Wenn es sie aber dennoch irgendwie(wo) auch gegeben haben sollte, müsste es eine irgendwie geartete Grenze zwischen IHM und dem NICHTS gegeben haben. Das würde aber der Behauptung der „Glaubens-Infizierten“ widersprechen, dass ihr „Glaubensgegenstand“ vor Seinem „Schöpfungsbeginn“ nach überall hin ausgedehnt und allein existierte.
Nach der „Leermeinung“ der großen „Glaubenskonzerne“ und anderer „Glaubensinstitute“ soll ihr „Glaubensgegenstand“ SEINE „Schöpfung“ aber aus dem „NICHTS“ erschaffen haben. Das hätte Er aber nur tun können, wenn Er zuvor dafür gesorgt hätte, dass irgendwo in Abgrenzung zu IHM ein „NICHTS“ vorhanden war. Trotz SEINER angeblich vorhandenen Allmacht war also der „Glaubensgegenstand“ der „Glaubens-Infizierten“ auf das „Baumittel“ „NICHTS“ angewiesen. ER müsste also vor dem eigentlichen „Schöpfungsakt“ zunächst einmal ein „NICHTS“ erschaffen haben. Von einem derartigen „Schöpfungsakt“ ist aber im „Glaubensgut“ nach meiner Kenntnis nirgends die Rede.
Nach meiner Kenntnis wird auch nirgends im „Glaubensgut“ behauptet, dass der „Glaubensgegenstand“ der „Glaubens-Infizierten“ SEINE „Schöpfung“ aus SICH heraus, also mit Material aus SEINER unbekannten Substanz bestehend, erschaffen hat.
Gruß von
Klarsicht(ig)
A.S. am Permanenter Link
Schaut man sich die Religionen an stellt man fest, dass sie den Menschen das versprechen was diese sich offen oder insgeheim wünschen:
- ewiges Leben im Paradies
- was Besseres zu sein als Tiere
- Teilhabe an der Macht
Religion ist ein Konzert der typischen Menschen-Wünsche. Die religiösen Führer behaupten, diese Wünsche werden alle wahr wenn die Menschen alle ihren Anweisungen folgen würden. Und da steht an erster Stelle: Den religiösen Führern Geld geben und zu Willen sein.
Ist es nicht offensichtlich? Alles maßlose und haltlose Versprechungen! Märchenkram.
Teils angelernter Selbstbetrug, teils Fremdbetrug.
Das krasseste Beispiel für Selbstbetrug im Christentum: Das "Ebenbild Gottes".
Das krasseste Beispiel für finanziellen Betrug im Christentum: Der Ablaßhandel. "Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt".
Das krasseste Beispiel für tödlichen Betrug: Das Wiederauferstehungsversprechen für Gottes-Krieger (im Christentum, im Islam und in vielen anderen Religionen).
Religion ist ganz groß angelegter Betrug. Wie bei Wirecard: nur wenige in der Chefetage wissen Bescheid, der große Rest macht gutgläubig mit und bildet sich ein, was Gutes zu tun.
Religion ist der Betrug mit der Verheißung vom ewigen Leben im Paradies.
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Es darf - soll - muss - auch mal ein religionskritischer "Rant" sein. Say it loud! Und dafür herzlichen Dank an Sankt Johann!