Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Doch nun bekommen ChatGPT, Mistral und Gemini auch noch Konkurrenz aus unerwarteter Richtung: Die katholische Kirche schickt ihre eigene KI ins Rennen. "Magisterium AI" verspricht nichts Geringeres als Antworten auf Glaubensfragen – faktenbasiert, autoritativ und selbstverständlich frei von "Halluzinationen". Wir haben die allwissende katholische KI getestet und ihr einige heikle Fragen gestellt.
Der Bitcoin ist mehr als eine digitale Währung oder technologische Innovation. Er hat sich zu einem ökonomischen, kulturellen – ja, geradezu religiösen Phänomen entwickelt. Seine Anhänger, die "Bitcoiner", sind von der Unvermeidlichkeit seines Erfolgs überzeugt. Mit dem Ziel, sich aus einem angeblich korrupten und dem Untergang geweihten Finanzsystem zu befreien. Zweifel gelten in dieser Gemeinschaft nicht als Argument, sondern als Glaubensschwäche.
Anfang der Woche erschien im Hamburger Abendblatt ein Meinungsbeitrag unter dem Titel "Warum Religion unverzichtbar ist". Darin beschwört der Autor, der sich nach eigenen Angaben ehrenamtlich im interreligiösen Dialog engagiert, etwa bei der Kampagne "Muslime für Frieden", die vermeintlich positiven Effekte religiöser Indoktrination. Eine Gegenrede.
Der Anteil der konfessionsfreien Menschen in Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen und übersteigt inzwischen den der beiden großen Kirchen. Damit gewinnen die Werte und Positionen dieser Gruppe weiter an Einfluss in der Gesellschaft. Eine dreiteilige Analyse der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) hat jetzt die Einstellungen und weltanschaulichen Orientierungen der Konfessionsfreien untersucht.
Vor einiger Zeit noch verkündeten viele Medien, dass das Christentum die weltweit größte Religion sei. Das sei das Ergebnis einer aktuellen Studie des Pew Research Centers. Nur wenige davon wiesen jedoch darauf hin, dass der Anteil der Christen weltweit schrumpft. Und noch weniger, dass der Anteil der Muslime steigt. Eine neue Untersuchung des Exzellenzclusters "Religion und Politik" der Universität Münster gibt nun Aufschluss darüber, in welchem Umfang die Bedeutung von Religion weltweit tatsächlich abgenommen hat.
Wer schwurbelt, erzählt Unsinn. Damit könnte das Thema schon ad acta gelegt werden - es wäre so einfach. Allerdings schwurbeln dafür zu viele, als dass man es einfach ignorieren könnte. Ob Religion, Esoterik, Parapsychologie oder Verschwörungstheorien (die Liste ließe sich lange weiterführen), allesamt liefern sie genug Stoff für Pseudoerzählungen die nur darauf warten, auf die Welt losgelassen zu werden.
Der Glaube verliert in Deutschland zusehends an Bedeutung. Immer mehr Menschen – jünger und ältere – gestalten ihr Leben unabhängig von religiösen Vorstellungen. Diese Entwicklung bestätigt erneut die aktuelle, repräsentative Trendstudie "Jugend in Deutschland". Ihre Ergebnisse bestätigen die Tendenz, die sich bereits bei ähnlich gelagerten Untersuchungen zeigte.
Als Donald Trump im vergangenen Jahr einem Attentat nur knapp entging, stand für seine Anhänger fest: Hier hatte niemand Geringerer als der Allmächtige selbst seine schützende Hand im Spiel. Der heutige US-Außenminister Marco Rubio twitterte noch in der Nacht: "God protected President Trump". Was wie ein bizarrer Einzelfall klingt, fügt sich nahtlos in eine lange Reihe von Ereignissen ein, die als "göttliche" Eingriffe gedeutet werden.
Der als modern geltende Papst Franziskus war tief im Teufelsglauben befangen. Gastautor Volker Brokop meint hingegen, dass es nicht der Teufel sei, der in den Köpfen der Menschen herumspukt, sondern längst veraltete Menschenbilder. Für ihn habe Religion in der geistlichen Vermittlung Wichtigeres zu tun als diese alten Denk- und Glaubensmuster ewig wiederzukäuen.
Die App der Stunde heißt Hallow – zumindest für Katholiken in Amerika und der ganzen Welt. Hallow versteht sich als religiöses Multifunktionstool im modernen App-Design: tägliche Meditationen, Rosenkranz zum Einschlafen, biblische Kindergeschichten oder "Gebets-Challenges" – das Angebot ist umfangreich, die Zielgruppe eindeutig: Religiöse Menschen auf Identitätssuche. Besonders interessant: Wer hinter der App steckt und daran prächtig verdient.
Der Schutz von vulnerablen Gruppen gewinnt in der Öffentlichkeit zunehmend an Bedeutung. Doch nicht alle Maßnahmen halten, was sie versprechen. Ob Triggerwarnungen wirklich helfen, negative Emotionen zu regulieren, untersucht ein Artikel im jetzt erschienenen Skeptiker 1/2025. Weitere Themen der Ausgabe sind das Turiner Grabtuch, die spirituellen Wurzeln von Chiropraktik und Osteopathie sowie ein gigantischer Betrugsskandal in der Wissenschaft. Außerdem spricht der bekannte Skeptiker und Buchautor Steven Pinker über die Situation von Wissenschafts- und Meinungsfreiheit.
Es ist ein historischer Wendepunkt: Erstmals in der Geschichte Deutschlands stellen konfessionsfreie Menschen einen größeren Bevölkerungsanteil als Katholiken und Protestanten zusammengenommen. Dies geht aus den Daten hervor, welche die "Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland" (fowid) heute auf ihrer Website veröffentlicht hat.
Die aufwändige Aktion "Was glaubt Österreich?", die vom Zukunftsfond unterstützt wurde und im ORF verbreitet wurde, geht nun langsam zu Ende und man fragt sich, was das Ganze gebracht hat und ob es das Geld wert war. Schließlich war auch die Universität Wien involviert und man sprach daher von "Forschung". Dr. Gerhard Engelmayer bezweifelt nicht den unterhaltenden Wert der Aktion für den ORF, denn die Beiträge sind gut gestaltet und interessant. Aber es handelt sich hier nach Aussage des ORF auch um eine repräsentative Studie des Forschungszentrums der Universität Wien. Da gibt es einiges zurechtzurücken.
"Dieses eine Leben", so lautet der Titel von Martin Hägglunds Buch, in dem der an der Yale University lehrende Philosoph der Frage nachgeht, was ein sinnvolles Leben ausmacht. Bereits der Untertitel "Glaube jenseits der Religion, Freiheit jenseits des Kapitalismus" deutet an, dass er einen komplexen Zugang gewählt hat: Philosophie nicht als bloße Theorie, sondern als Anregung, die eigene Lebensführung zu hinterfragen und gezielt auszurichten.
An den Weihnachtstagen trifft man sich mit der Familie und mit Freunden, während die Kirchen leer bleiben. Nur eines von vielen Beispielen, dass religiöser Glaube in Deutschland zusehends an Einfluss verliert. Das gilt nicht nur für die großen Kirchen, sondern auch für andere Formen von Religion. Zu diesem Ergebnis kommt der vor kurzem veröffentlichte Auswertungsband der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU).