Die Kommunikation ist der Schlüssel zum Leben. Ohne Verständigung sind alle Lebewesen verloren, denn sie ist Voraussetzung für soziales Verhalten. Ohne Möglichkeit zum Informationsaustausch würden die meisten Spezies verkümmern und schließlich aussterben. Wir Menschen ganz besonders. Für die Arterhaltung ist sie ohnehin notwendig.
Religion und Glaube sind auf der emotionalen Seite angesiedelt. Sie sollen starke Gefühle erzeugen, im besten Fall Euphorie. Katalisatoren starker Emotionen sind Rituale. In Asien und Afrika peitschen sich Mitglieder mancher Glaubensgemeinschaften förmlich in eine Ekstase. Ihre extremen Emotionen interpretieren sie als besondere Huldigung Gottes. Oder als tiefe Gotteserfahrung.
Die Angst vor Unfällen, Schicksalsschlägen und schweren Krankheiten begleitet uns ein Leben lang. Wie ein lästiger Schatten, der sich nicht abschütteln lässt. Zu oft haben wir erlebt, dass wir zerbrechlich sind und rasch aus der Bahn geworfen werden können. Denn wir wissen: Von einem Moment auf den anderen kann das Leben dramatisch auf den Kopf gestellt werden.
Weihnachten ist ja jetzt vorbei, die letzten Bäumchen haben ihr sinnloses kurzes Dasein beendet, indem sie den Zoo-Elefanten zum Frühstück gereicht wurden, gegenüber auf dem Balkon ist der mannshohe, beleuchtete Santa verschwunden, und man kann wieder halbwegs sorglos das Radio anschalten. Puh! Es war eine schwere Zeit. Wie gut, dass es jetzt allmählich heller und frischer wird.
Die meisten Religionsgemeinschaften erheben keine Kirchensteuern. Ausgerechnet die großen Kirchen tun dies sehr wohl. Nicht weil sie es brauchen – sie hängen am permanenten Tropf des Staates. Sie brauchen eher Mitglieder. Aber gerade da hapert es. Seit Jahrzehnten gleicht die Kurve mit naturwissenschaftlicher Präzision dem Zerfallsprozess radioaktiver Nuklide, sagte der Physiker Heinz Oberhummer. Es gibt gute Gründe, sich das Kirchen-Geld zu sparen.
Eine Studie im Auftrag des Pew Research Centers belegt, dass – mit nur wenigen Ausnahmen – viele Regionen auf der Erde immer säkularer werden. Selbst in Staaten, die gemeinhin als stark religiös gelten, wie etwa die Türkei oder die USA, zeichnet sich ein Trend ab, wonach immer weniger Menschen den Glauben an Gott als Bedingung für moralisches Handeln ansehen. Mehrere Faktoren liefern jeweils einen Teil der Erklärung hierfür.
Das Leben ist oft eine Irrfahrt. Wir wissen nicht, was uns das Schicksal beschert, wohin es uns verschlägt, was uns der nächste Tag bringt. Deshalb lautet eine der häufigsten Redewendungen: "Ich wünsche dir viel Glück." Das einzige, was wir sicher haben, ist der Tod. Er ist unser treuster Begleiter. Eigentlich eine traurige Geschichte: Das, was wir am meisten fürchten, ist die einzige Konstante in unserem Leben.
Ob Gott existiert oder nicht, ist keine Meinungsfrage. Entweder es gibt Gott oder Götter, oder eben nicht. Man kann jedoch der Meinung sein, es gäbe genügend Belege für ihn, oder eben nicht. Der Autor nimmt diesen Glauben persönlich nicht an und müsste, selbst wenn es möglich wäre, Gottes Nichtexistenz nicht beweisen, da er die These nicht aufgestellt hat.
Sollte man Gott mit Genderstern schreiben? Die "Katholische Studierende Jugend" regt das an, und viele Erzgläubige regen sich auf. Sogar Peter "Zigeunerschnitzel" Hahne meldet sich zu Wort! Also, soll man? "Gott*"? Wir wüssten da eine bessere Lösung.
Dogmen sollen einen unumstößlichen Wahrheitsanspruch besitzen, haben mit Wahrheit aber wenig zu tun. Denn die Realität auf der Welt und ihre Geschichte sind ganz anders, als sie sein müssten, wenn die Glaubenssätze stimmen würden.
Das Champions-League-Finale überraschte mit einer weltanschaulichen Werbebotschaft – für den lieben Herrn Jesus. Der Bayernspieler David Alaba trug ihn auf einem T-Shirt spazieren. Oder haben wir uns da nur verguckt?
Zum Ende des letzten Jahres ist der Bevölkerungsanteil der konfessionsfreien Menschen auf 38,8 Prozent angestiegen, der Anteil der Katholiken und Protestanten hingegen auf 27,1 beziehungsweise 24,9 Prozent gesunken. Dies geht aus der heute veröffentlichten Statistik "Religionszugehörigkeiten 2019" der "Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland" (fowid) hervor. Erstmals enthält das Datenblatt auch eine Analyse der "gelebten Religion", die aufzeigt, dass nur 7,9 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen als "praktizierende Gläubige" einzustufen sind.
"Macht Glaube glücklich?" Diese Kardinalsfrage stellte Mona Vetsch ins Zentrum ihrer 75-minütigen Fernseh-Reportage auf SRF1 vergangene Woche. Für ihr ambitioniertes Projekt suchte die Moderatorin mehrere Schauplätze auf. Hugo Stamm zieht sein Fazit: Eher nicht.
Laut einer aktuellen Studie der Bosch-Stiftung vertrauen 73 Prozent der Deutschen "in Zeiten von Corona" der Wissenschaft und Forschung. "Die religiösen Bedürfnisse finden in einem weitgehend selbstsäkularisierten Christentum keinen Halt und suchen in der Wissenschaft unterzukommen", diagnostizierte hingegen Christian Geyer vor ein paar Wochen bei der FAZ.