Zwei Jahre nach dem "Aufbruch ins säkulare Jahrzehnt" ist deutlicher Rückenwind für säkulare Themen und Belange zu spüren – meint Dr. Rainer Rosenzweig, der im abgelaufenen Jahr die Umwandlung des Koordinierungsrats säkularer Organisationen KORSO in den Zentralrat der Konfessionsfreien als Vorsitzender mitgestaltete. Die "säkulare Hysterese" mag eine schnelle Wirkung des Rückenwindes verzögern: Verhindern wird sie ihn aber nicht mehr können – so seine Gedanken zum bevorstehenden Jahreswechsel.
Vor einem Monat wurde bekannt, dass das Erzbistum Köln in drei Jahren rund 2,8 Millionen Euro für Gutachter, Medienanwälte und Kommunikationsberater ausgegeben hat. Das ist fast doppelt so viel Geld wie es an Betroffene sexuellen Missbrauchs bezahlt hat: Die Gesamtsumme seit 2010 lag bei 1,5 Millionen Euro. Das Kopfschütteln über solcherlei Vorrang von Täterschutz eint die meisten Beobachter – konfessionsgebundene wie konfessionsfreie.
Eine ganz andere Meldung aus dem gerade zu Ende gehenden Jahr 2021: Zeit Online hat im Jahr der Bundestagswahl 49 Menschen begleitet, die die Vielfalt Deutschlands abbilden. Zum Abschied haben sie Wünsche an die Politik formuliert. Einer der Wünsche lautet "Religionen sollen zukünftig staatlich nicht weiter gefördert werden. Die Kirchensteuer muss abgeschafft werden." Ein weiterer lautete "Wir müssen den Paragrafen 218 aus dem StGB streichen. Schwangerschaftsabbruch darf kein Straftatbestand mehr sein." Zuvor hatten die Ampelparteien in ihrem Koalitionsvertrag unter anderem festgelegt, den umstrittenen Paragraphen 219a ersatzlos zu streichen, der es medizinischem Fachpersonal verbietet, fachliche Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen bereitzustellen.
Und am ersten Weihnachtsfeiertag 2021 zitiert die Neue Zürcher Zeitung den Religionssoziologen Detlef Pollack mit der Prognose, dass die Bedeutung des Christentums 2022 zurückgehen wird. Grund dafür sei, dass "2022 erstmals weniger als die Hälfte der Deutschen einer der großen Kirchen angehören" und es "damit zum Kipppunkt kommen kann, ab dem sich die Entkirchlichung beschleunigt". Die Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) konkretisiert diese Vermutung mit Zahlen. Gleichzeitig – so Pollack weiter – werde die Rolle des Islams steigen. Und die Konfessionsfreien?
2021: KORSO wird Zentralrat
Schon vor genau zwei Jahren war im Neujahrsgruß des KORSO zu lesen: "Die psychologische Wucht dieses Kipp-Punktes sollten die Säkularen nicht unterschätzen. Er wird einen gesellschaftsverändernden Schwung mit sich bringen, eine Sogwirkung, der sich die Politik auf Dauer nicht entziehen kann."
Der 19. September 2021 kann in diesem Zusammenhang als bedeutendes Datum in der Geschichte der säkularen Bemühungen gelten: An diesem Tag hat sich die KORSO-Ratsversammlung mit überwältigender Mehrheit dafür ausgesprochen, den Tanker "KORSO" mit einer umsichtigen Satzungsreform umzuwandeln in einen flexiblen, agilen und effektiven "Zentralrat der Konfessionsfreien" – er wird die Herausforderungen des säkularen Jahrzehnts anpacken.
Eine dieser Herausforderungen ist das Wirken des Zentralrats nach "innen". Denn: Noch bevor der Zentralrat überhaupt irgendwelche Aktivitäten entwickeln konnte, kam es bereits zu vereinzelter Kritik aus den säkularen Reihen. Langjährige Mitgliedsverbände wie der HVD, der DFW und der DFV wandten sich erst einmal ab. Kritisiert wurden nicht etwa konkrete Aktivitäten des Zentralrats, sondern das, was man sich darunter vorstellt, vermutet oder befürchtet: Wird der Zentralrat gegen Partikularinteressen des eigenen Verbandes agieren? Will er als Dachverband auftreten? Maßt er sich etwa an, für alle Konfessionsfreien zu sprechen? Andere wollen die konkreten Pläne lieber mitgestalten und haben sich 2021 dem Zentralrat angeschlossen: die Säkulare Flüchtlingshilfe, die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender. Weitere Beitrittskandidaten stehen an der Schwelle, andere werden sich wieder verabschieden. Der Zentralrat hat also bereits mit dem Gründungsakt gehörige Bewegung im – bisher arg träge agierenden – säkularen Spektrum erzeugt, noch bevor er überhaupt losgelegt hat.
Bei all dem Wandel haben sich die Akteure des Zentralrats fest vorgenommen, genau hinzusehen, aus berechtigter Kritik zu lernen, kritisch und selbstkritisch zu reflektieren, und dabei die dahinterliegenden legitimen Interessen und Sorgen von Verbänden und Einzelpersonen zu verstehen und ernst zu nehmen. Denn eines ist klar: Die säkularen Kräfte stehen alle auf der gleichen Seite, wenn es darum geht, weltanschauliche Gleichbehandlung in Politik, Medien und Gesellschaft einzufordern. Dort, wo Kritik am Zentralrat auf Missverständnissen beruht, wird die Kommunikationsstrategie angepasst und verbessert. Perfekt werden wir dadurch nicht. Aber besser.
Säkulare Pläne für 2022
Die eigentlichen Herausforderungen, denen sich der Zentralrat zu stellen hat, liegen aber nicht innerhalb des säkularen Spektrums. Die dort heiß diskutierten Themen sind für viele Menschen mit säkularen Interessen, die noch gar keinen oder bisher nur wenig Kontakt zu den Verbänden haben, schwer zu vermitteln. Denn: Die erwartete Entwicklung der Gesellschaft schreitet auch ohne Zutun säkularer Interessensgruppen wie erwartet voran. Sind die Säkularen für den möglicherweise bevorstehenden Kipp-Punkt (s. o.) gerüstet?
Der Zentralrat der Konfessionsfreien arbeitet daran: Genau drei Monate nach der "Gründungsversammlung" hat der Zentralrat am 19. Dezember 2021 die magische Marke von 1.000 Followern auf Twitter überschritten. Die säkulare Community entsteht also. Bisher noch langsam, aber sie wächst – und sie wächst zusammen. Für ihren nachhaltigen Erfolg ist essentiell, dass es gelingt, die geballte Kompetenz aus dem säkularen Spektrum zu repräsentieren und dabei nicht nur den Verstand der Menschen zu gewinnen, sondern ihre Herzen.
Hier ein kleiner Ausblick auf das, was vom Zentralrat der Konfessionsfreien im kommenden Jahr erwartet werden darf: Im Frühjahr 2022 werden wir uns mit einem neuen Design, einer neuen Website, verstärkten Aktivitäten in den Sozialen Medien und klaren Inhalten der breiten Öffentlichkeit vorstellen – und mit einem neuen Gesicht: Philipp Möller, bekannt als Aktivist der säkularen Buskampagne 2009 und als Autor populärer Bücher wie "Isch geh Schulhof", "Gottlos glücklich" oder "Isch geh Bundestag", wird die Rolle des konstruktiven Ansprechpartners für säkulare Belange ausfüllen. Religions- oder Kirchenkritik, die viele noch mit ihm verbinden oder von ihm erwarten, wird dabei allerdings nicht im Vordergrund stehen. In erster Linie geht es darum, die Interessen von Menschen, die sich keiner Konfession zugehörig fühlen, herauszufinden und ihnen ein Angebot zu machen, das zu ihren Bedürfnissen passt. Vereinnahmen will der Zentralrat diese Menschen nicht – die diesbezüglich befürchtete "Übergriffigkeit", der unterstellte "Größenwahn" beruhen auf einem Missverständnis. Es geht darum, denjenigen ein Angebot zu machen, die sich durch eine bevorzugte Behandlung religiöser Positionen in Politik und Medien diskriminiert fühlen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Legitimität durch Mitgliedschaft ist in einer Zeit, in der die meisten Menschen sich nicht mehr an (weltanschauliche) Verbände binden wollen, ein aussterbendes Konzept. Die Grundlage des Zentralrats der Konfessionsfreien ist der weltanschauliche Gleichberechtigungsgrundsatz, der im Grundgesetzt formuliert ist.
Die "säkulare Hysterese", die im Neujahrsgruß vor einem Jahr beschrieben wurde, mag den Umstand der Bevorzugung einzelner Religionen erklären; legitimieren kann sie ihn auf Dauer nicht. Darauf wird der Zentralrat der Konfessionen hinweisen – nachhaltig und bestimmt.
Eines der weiteren Ziele des Zentralrats ist es, mit relevanten Entscheidungsträgern in den Regierungsparteien und in der Opposition Kontakt aufzunehmen, sich als konstruktiver und kompetenter Partner zu erweisen und zu etablieren. Am Ende der Legislaturperiode wird die Erkenntnis stehen, dass der Zentralrat der Konfessionsfreien in weltanschauungspolitischen Fragen eine feste politische Größe ist, die nicht mehr ignoriert werden kann. Selbst wenn dieses Ziel am Ende des nächsten Jahres vielleicht noch nicht ganz erreicht sein wird: Ein paar Schritte sollen bis dahin passiert sein. Nicht weil der Zentralrat von vornherein alles richtig machen, jeden überzeugen und alle von sich begeistern wird. Sondern schon alleine deswegen, weil es ihn gibt und er die Segel setzt – für den Rückenwind, der aus der offenen, säkularen Gesellschaft heraus ohnehin schon kräftig weht.
Dr. Rainer Rosenzweig
Zentralrat der Konfessionsfreien
25 Kommentare
Kommentare
A.S. am Permanenter Link
Ich wünsche dem Zentralrat der Konfessionsfreien viel Erfolg und Zuversicht bei seiner Arbeit.
Die säkulare Szene macht meiner Meinung nach einen schwewiegenden Fehler: Sie glaubt den religiösen Vereinigungen bzw. deren Anführern die Darstellung, wozu Religion gut sei.
Die Priester behaupten zum Beispiel, dass Religion dem Frieden dienen würde.
Ich halte diese Eigendarstellung mit Blick auf die Geschichte für falsch. In meinen Augen dient die Vorstellung von der "Wiederauferstehung von den Toten" der Kriegsführung. Sie nimmt den Soldaten zumindest einen Teil ihrer Todesangst und sie stellt an der Heimatfront die Soldatenfamilien ruhig.
Um Menschen in den Krieg zu schicken, braucht es große Not oder große Autorität. Wie oft schon wurde und wird die Autorität Gottes genutzt, um Gläubige in den Krieg zu schicken? Sehen wir das nicht regelmäßig im "Nahen Osten" und im "Mittleren Osten"?
Die christlichen Priester behaupten, ihre Religion diene der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit. Aber wie verhalten sich die christlichen Kirchen auf der institutionellen Ebene? Wie nächstenlieb und wie barmherzig gehen die Kirchen mit den Opfern priesterlicher Gewalt um?
Die katholischen Priester behaupten, die katholische Kirche sei heilig.
Ha ha.
Einst katholisch erzogen bin ich nach 6 Jahrzehnten Lebenserfahrung soweit zu sagen: Die religiösen Führer sind professionelle "den-Menschen-was-weis-Macher".
Zur Zeit machen uns muslimische und andere Geistliche weis, Religion würde uns bereichern. Viele Menschen fallen darauf herein, auch viele säkulare.
Die religiösen Führer machen uns weis, ohne Religion hätten die Menschen keine Moral. Wieviel Moral die religiösen Führer haben erstaunt immer wieder [Sarkasmus aus].
Religiöse Führer machen uns weis, bestimmte alte Bücher wären heilig und würden höhere Wahrheiten enthalten.
Wieviel Mord, Gewalt, Krieg und Intrige kommt in der Bibel vor? Beweist die Ilias, auch ein sehr altes Buch, die Existenz der Götter Zeus, Apollon, Pallas Athene & Co.?
Alte Bücher erzählen im besten Falle von den Erfahrungen früherer Menschen. Im schlimmsten Falle künden alte Bücher uns den Blödsinn, den unsere Vorfahren einstmals glaubten.
Religiöse Führer, egal welcher Konfession, haben eine große Kunstfertigkeit darin, dieMenschen an der Nase herumzuführen. Die Religionen sind deren hochmanipulativen Werke.
Und Gott, nur so nebenbei, ist ein Bluff, mit dem sich immer noch viele Menschen ins Bockhorn jagen lassen.
Wer hat all die vielen Götter geschaffen? Priester und Theologen waren es. Priester und Theologen haben sich all die vielen Götter ausgedacht.
Als geschickte "den-Menschen-was-weis-Macher" werden religiöse (Ver-)Führer uns Bürgern noch sehr viel Ärger machen.
Und wenn das mit Religion nicht mehr klappt, gehen diese Typen in die Politik oder die Werbung ;)
Prost Neujahr!
Christian Meißner am Permanenter Link
Liebe A. S.,
ob Ihre Auffassungen zu den Absichten religiöser Führer so pauschal formuliert stimmen, sei einmal dahingestellt. Ich erinnere aber in diesem Zusammenhang schon daran, dass es ein Grundprinzip Kritischer Rationalität ist (gemäß der Formulierungen des Hans-Albert-Instituts) von guten Absichten auszugehen. Dass dies bei einigen religiösen Führern mitunter schwer fällt, vermag ich sehr gut nachvollziehen. Man muss es dennoch tun, wenn man sich selbst als rational bezeichnen möchte.
Was Sie m. E. in jedem Fall unterschätzen, ist die Vernunftbegabung religiöser Menschen. Karl Popper stellte die Forderung auf, dass man als Kritischer Rationalist jede Person, mit der man sich austauscht, als Quelle von Information und vernünftigen Argumenten betrachten muss (u. a. in "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde"). Das Argument des Einzelnen zählt, nicht seine Gruppenzugehörigkeit!
Und in dieser Hinsicht haben wir säkular denkende Menschen es m. E. gar nicht nötig, Religion in ihrer Totalität anzugreifen - einmal ganz abgesehen von den Erfolgsaussichten eines solchen Unterfangens in einer Welt vieler Menschen, die sich ein solches "Obdach der Irrationalität" weiter wünschen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Einen "religiösen Führer" "als Quelle von Information und vernünftigen Argumenten betrachten"?
*Vernünftige* Argumente von religiösen Führern?
A.S. am Permanenter Link
Lieber Herr Meißner,
gerade die Rationalisten überbewerten die menschliche Rationalität. Mein sehr evolutionsbiologisch geprägtes Menschenbild (der Mensch ist ein rudelbildendes Raubtier, dass sich mit anderen Menschenrudeln allerheftigste Revierkämpfe liefert) sieht den "rationalen Verstand" nur als Helfer, der unseren Instinkten ermöglicht, die evolutionsbiologisch vorgegeben Ziele (Überleben, aber bitte möglichst bequem, sich Fortpflanzen) zu erreichen.
Immer erst einmal von "guten absichten" bei den Mitmenschen ist nach meinem Dafürhalten naiver Humanismus.
Mein biologischer Daseinszweck ist mein eigenes Überleben und die Produktion von Nachkommen. Selbstverständlich gestehe selbiges auch meinen Mitmenschen zu. Das alles geht so lange gut, wie die lebensnotwendigen Ressourcen für alle ausreichen. Werden diese aber knapp, so beginnen die Menschen Rudel zu bilden (nach Familie, Clan, Ethnie, Religion oder Nation), die sich erst voneinander separieren und dann gegenseitig - zwischen den Rudeln, nicht zwischen den Individuen - an die Gurgel zu gehen. Das stärkere Rudel macht das unterlegene Rudel platt.
Wie bei Kämpfen zwischen staatenbildenden Insekten.
Ich weiß, ich bin sehr weit weg vom christlichen oder humanistischen oder "rationalen" Menschenbild.
Ich bin der Ansicht, dass wir uns mit dem christlichen oder humanistischen Menschenbild selbst belügen.
Der Mensch als "rationales Wesen" ist mMn auch ein Selbtsbetrug.
Der Mensch ist allenfalls mit viel Anstrengung zu begrenzter Rationalität fähig, die einen mehr, die anderen weniger.
Wo Selbstbetrug ist, lässt Fremdbetrug nicht lange auf sich warten ... womit wir wieder bei der Religion wären.
Nach meinem Dafürhalten funktioniert Religion wie Heiratsschwindel.
Die Heiratsschwindler/religiösen Führer verheißen ihren Opfern/Gläubigen das Blaue vom Himmel herunter. Wenn die Opfer/Gläubigen in süßen Träumen von ewiger Liebe/Paradies auf Wolke 7 schweben, beginnt gaaanz langsam und vorsichtig die Abzocke. Die Opfer/Gläubigen dürfen ja nicht merken, dass sie ausgebeutet werden. Kleine Gefälligkeiten, gute Taten im Auftrag "Gottes", Arbeit für "Gotteslohn", Geld, bis hin zum "für Gott" in den Krieg ziehen.
Bitte glauben Sie mir die Heiratsschwindler-Hypothese nicht. Aber bitte denken Sie mal darüber nach und beobachten Sie die religiösen Führer der verschiedenen Religionen. Vielleicht kommen Sie mit meinem kleinen Denkanstoß und eigenen Beobachtungen zu ähnlichen Ergebnissen wie ich.
Alle Scharlatane dieser Welt sind darauf angewiesen, dass die Mitmenschen (und zukünftigen Opfer) ihnen glauben und vertrauen.
Je mehr verheißen wird, je mehr zu glauben gefordert wird, desto mehr stinkt die Sache. - Lebenserfahrung von A.S. ;)
Thomas Hellgrewe am Permanenter Link
Wohltuend, Ihren Kommentar zu lesen.
Ein gutes neues Jahr.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Der Zentralrat der Konfessionsfreien hat es in der Hand, an der Schaffung einer "offenen, säkularen Gesellschaft" (die diesen Namen verdient) kräftig mitzuwirken und z.B.
"Die ethischen Gehalte des Christentums wie Nächstenliebe oder Gerechtigkeit haben nach wie vor eine sehr hohe Akzeptanz. Sie sind in die Gesellschaft eingedrungen und leben heute in säkularisierter Gestalt etwa als Solidarität oder Fairness fort." - Wie bitte?
Ohne solche *universellen* Werte wie Solidarität oder Fairness hätte Homo sapiens nie überlebt. Irgendwann (relativ spät) hat das Christentum diese Werte (aka Nächstenliebe oder Gerechtigkeit) gekapert und als ihre Erfindung deklariert - nur eben nicht konsequent, sondern immer mal wieder über längere Zeiträume überhaupt nicht.
Wir kennen das.
Nennt sich Bigotterie. Oder treffender mit dem dt. Ausdruck: Scheinheiligkeit.
Es ist schade, dass sich Pollack hieran beteiligt, indem er _de facto_ versucht, die Historie in ihr Gegenteil zu verkehren.
Das ist mir so billig und plump, dass es von einem (heutigen) Pfaffen stammen könnte.
Und bitte im Teaser das mittlere d im Rückendwind löschen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Um diese Sachlage zu verdeutlichen empfehle ich dringest das Buch von Bernd Vohwinkel
mit dem glasklarem Titel <WISSEN STATT GLAUBEN> darin ist alles nötige Wissen um die
Hans Trutnau am Permanenter Link
Herzlichen Dank auch, Herr Baierlein, für Ihre dringende Empfehlung!
Ich bin ja eine begeisterte Leseratte...
Das wäre mir wirklich neu; kenne ich so gar nicht.
Vielleicht könnten Sie hier einmal wörtlich etwas aus dem Buch zitieren, das sich auf Pollacks Aussage bezieht?
Das würde zur Aufklärung aller Mitlesenden hier beitragen. Vielen Dank!
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Werter Herr Trutnau, es ist mir jetzt nicht klar ob Sie die 408 Seiten des Buches gelesen haben oder nicht, Sie picken sich da einen Aspekt eines Herrn D.
Was das Buch betrifft, so geht es darin überwiegend um Naturwissenschaftliche Erkenntnisse,
welche den Glauben an ein transzendentales Wesen ad absurdum führen.
Dies ist m.M.n.die Grundaussage dieses Buches, nebenbei erfährt man noch so einiges über den technischen Fortschritt von Computern und deren zukünftiger Leistungskraft im Vergleich zum menschlichen Gehirn und dessen Beschaffenheit.
Das Weltbild des neuen Humanismus ist darin ausführlich dargelegt und erscheint mir persönlich, der richtige Weg für eine selbstbestimmte Zukunft der Menschheit zu sein.
Die generelle Meinungsfreiheit sollte für alle gelten, solange diese nicht als Doktrin verfasst wird.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Es hat dann halt nix mit der Sachlage Pollack zu tun. Danke.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ja klar, macht ja nix, das Buch ist trotzdem absolut lesenswert, da es Zukunftsperspektiven
aufzeigt welche durchaus im Bereich des Möglichen wären.
davon machen, wohin die Erde und damit die Menschheit steuert.
Ich hoffe Sie verstehen mein Angebot nicht als Besserwisserei, sonder so wie es gemeint ist,
als Erweiterung des eigenen Wissenshorizontes.
Was die Sachlage Pollack betrifft, so werde ich versuchen mich darüber zu informieren, man kann ja nicht alles Wissen.
Gerhard-Baierlein@t-online.de
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Jetzt weiss ich noch immer nicht wer oder was dieser/s Pollack ist ?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ah, jetzt habe ich diesen Detlef Pollack gefunden, sein Buch<Die Verwandlung des Heiligen >
werde ich mit Sicherheit nicht kaufen, da mich schon der Titel abschreckt.
in Anfangsstadium bereits Realität ist.
Christian Meißner am Permanenter Link
"Ohne solche *universellen* Werte wie Solidarität oder Fairness hätte Homo sapiens nie überlebt.
Das Konzept der Nächstenliebe entstammt dem Judentum und fand konkret über die fünf Bücher Mose (Levitikus) Eingang in das Alte Testament der Bibel. Nächstenliebe war also schon zu Beginn des Christentums Bestandteil desselben. Der so genannte "Kirchenvater" Augustinus hat bereits im vierten Jahrhundert das Konzept in seinen Schriften erstmalig erwähnt. Deine Behauptung, dass das Christentum diesen Wert spät aufgenommen hätte, stimmt also nicht.
Auch das Thema Gerechtigkeit wird mit den 10 Geboten seit Beginn des Christentums angegangen.
Und überhaupt: Was sind denn "universelle Werte"? Sie sind gar nichts, solange sie niemand 1. formuliert, 2. zu Papier bringt und 3. im realen Leben anwendet. Schritt 1 und 2 hat das Christentum getan - und leider in seiner Geschichte zu häufig Schritt 3 vergessen.
Das Problem mit der Nächstenliebe sowie mit allen anderen im Christentum formulierten Werten ist nicht das vermeintliche Plagiatentum, sondern die Tatsache, dass der Glaube an einen personalen Gott und an ein ewiges Leben nach dem Tod die Gerechtigkeit transzendiert und somit auf einen ungewissen Zeitpunkt in der Zukunft verschiebt.
Man könnte also in Anlehnung an Karl Poppers Marxismuskritik vom "christlichen Elend des transzendenten Historizismus" sprechen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich bleibe vehement dabei, Christian - ohne solche Werte ('was du nicht willst,...' z.B.) hätte der Mensch nie überlebt; sie sind uralt, älter als jede Buchreligion!
Aber komme mir doch bitte nicht mit dem Alten Testament oder den 10 Geboten; das liefe auf eine nun wirklich sattsam bekannte Rosinenpickerei hinaus, die ich weit von mir gewiesen wissen möchte.
Christian Meißner am Permanenter Link
Natürlich stimmt es, lieber Hans, wenn du schreibst, dass ohne Solidarität und Fairness die Menschheit nicht überlebt hätte.
Ich habe auch absolut keine Lust, hier als Anwalt des Christentums zu fungieren. Aber dennoch möchte ich anmerken, dass sich ja auch schon mal überzeugte Christen aus ihrem Glauben heraus fair und solidarisch verhalten haben sollen.. Deshalb kann ich diese verbalen Angriffe, die offensichtlich auf die Totalität der Religionen abzielen, schlicht nicht nachvollziehen.
Und nenne mir doch bitte eine Herrschaftsform außerhalb der freiheitlichen Demokratie, welche nicht ihre Autorität mit Normen, welche zum Gehorsam gegenüber dem Herrscher aufrufen, gefestigt hätte.
Das Christentum hierzulande ist jedoch durch die Dompteursschule der Aufklärung gegangen. Somit ist es in einer offenen Gesellschaft, die auf den Entscheidungen des Individuums aufbaut, nur noch ein Player unter vielen - wenn auch ein bis hin zur Unerträglichkeit bevorzugter.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich werde mich hier nicht auf andere Herrschaftsformen umlenken lassen, Christian; es geht einzig und allein um Pollacks verdrehende Aussage - worin du mir inzwischen aber offenbar schon folgst; das ist die Hauptsache
Und sicher gibt es überzeugte Christen, die sich aus ihrer uralten evolutionären Anlage heraus fair und solidarisch verhalten haben, dies aber zumeist mit ihrem Glauben zu erklären suchen - einem Glauben allerdings, der sich bei nur wenig näherem Hinsehen als zutiefst dichotom und intolerant geriert: das Eine gilt 'für uns (in-group)', etwas Anderes 'für jene (out-group)'; für mich am klarsten in Markus 16,16 ausgedrückt und in 2007 so explizit wie nur möglich von Benedikt XVI. ausgeführt.
Diese Zweiwertigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch alle 'heiligen' Bücher - und genau wegen dieser Totalität lehne ich diese unheilige Ideologie mit vergleichbarer Totalität ab. Es mag erhellend sein, wenn ich dir sage, dass diese Zweiwertigkeit von meinen angeblichen Dorf'freunden' an mir persönlich gnadenlos duchexerziert wurde; das war der letzte Schritt für meinen endgültigen Glaubensabfall.
Das schon geflügelte Wort von MSS bzgl. der "Dompteurschule der Aufklärung" hört sich zunächst ganz nett an, nicht? Es stößt dann schnell bitter auf, dass lange nach der Aufklärung hienieden alle möglichen Waffen von Pfaffen gesegnet wurden (und ziemlich sicher auch immer mal wieder werden) und die Pfaffia in größter Eintracht mit der Politik voranschritt. Will sagen, die vielfach beschworene offene Gesellschaft ist auch heute noch eine glatte Illusion (allenfalls ein fernes Ziel) - wir leben in einer schier unerträglichen K(irchen)RD. Pollacks Aussage (er *kann* als 'gelernter' Theologe aber auch gar nicht anders!) ist ein passendes Puzzleteil dessen.
Nein, ich finde mich damit nicht ab.
Christian Meißner am Permanenter Link
Lieber Hans,
Du übersiehst eine entscheidende Tatsache, nämlich die Notwendigkeit der Unterscheidung zwischen Naturgesetzen und normativen Gesetzen.
Hierzu zitiere ich aus Karl Poppers "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde": "Aber sogar diese höheren Normen sind unser Werk. Wir haben uns freiwillig für sie entschieden und wir allein tragen für diese Entscheidung die Verantwortung. In der Natur kommen sie nicht vor."
ebda, Band I, "Der Ursprung von Mythos und Schicksal", Kapitel 5.: "Natur und Konvention"
Werte wie Solidarität und Fairness sind also nicht im Menschen von vornherein angelegt. Popper beschreibt dies so:
"Zum Beispiel hängt der Entschluss, die Sklaverei zu bekämpfen, nicht von der Tatsache ab, dass alle Menschen frei und gleich geboren werden und dass niemand in Ketten geboren wird. Denn selbst wenn wir alle als freie Menschen zur Welt kämen, könnten doch einige Menschen versuchen, andere in Ketten zu legen, und sie könnten dieses Vorgehen sogar für ihre Pflicht halten. Umgekehrt: Selbst wenn die Menschen wirklich in Ketten geboren würden, so könnten doch viele von uns ihre Befreiung verlangen. [...] Wenn wir glauben, dass eine Tatsache abgeändert werden kann [...], so können wir ihr gegenüber immer verschiedene Haltungen einnehmen."
ebda.
Bis zum Zeitpunkt der Aufklärung gab es seit Jahrhunderten Menschen, die - mit einer Ideologie legitimiert- geführt haben, und andere Menschen, die diesen Führern gefolgt sind.
Führer, die sich auf das Bündnis von Thron und Altar gestützt haben, benutzten für ihren Herrschaftsanspruch die christliche Ideologie, welche allen voran von Augustinus geprägt wurde. Die Behauptung, dieser habe nur ohnehin schon vorhandene Werte "gekapert", stimmt einfach nicht. Werte sind nämlich nicht einfach da, sondern Gegenstand eines Diskurse unter Menschen (s. o.).
Die von dir also so vehement forgetragene Forderung nach einer "wahrhaftigen" Offenen Gesellschaft realisiert man also nicht, in dem man die Kirchen als deren vermeintliche Verhinderer als Player eliminiert, sondern indem alle Mitglieder der Gesellschaft die Möglichkeit haben, gleichberechtigt am Diskurs teilzunehmen. Dafür ist die vollständige Trennung von Kirche und Staat unabdingbar. Aber Religiöse Menschen gehören zur Gesellschaft dazu, ob es uns nun passt oder nicht.
Ich will das In-Group-Out-Group-Denken deiner "Dorffreunde" gar nicht in Abrede stellen. Was ich in Abrede stelle ist die Möglichkeit, zu einer "wahrhaftig" Offenen Gesellschaft zu kommen, indem man als "anderer Verein" ihren Verein als Wurzel allen Übels brandmarkt. Das ist genau das In-Group-Out-Group-Denken, dass du bei den Anhängern der Kirchen kritisierst - und wie es im Übrigen in jedem Verein vorkommt.
Wir müssen zum Individuum und dessen Bedürfnissen kommen. Die sind nämlich trotz aller ideologischen Differenzen gar nicht so unterschiedlich: Gesundheit, Liebe und gesellschaftliche Anerkennung (im Wesentlichen). Diese beim Gegenüber wahrzunehmen und in seiner eigenen Entscheidungsfindung angemessen zu berücksichtigen: DAS ist die von Dir so vielfach heraufbeschworene "wahrhaftige "Offene Gesellschaft".
Hans Trutnau am Permanenter Link
Christian, das 'poppert' mir dann inzwischen doch etwas zu sehr...
Aber wo schrieb ich eigentlich von einer >Forderung nach einer "wahrhaftigen" Offenen Gesellschaft<? (Betonung auf wahrhaftig.) Hast du da was in den falschen Hals gekriegt?
Selbst MSS sprach in seiner aktuellen gbs-Neujahrsansprache inzwischen immerhin von einer "offeneren" Gesellschaft, die anzustreben wäre - und nicht von einer hienieden vorgeblich bereits erreichten "offenen" Gesellschaft.
Aber zurück zum Punkt:
Völlig unabhängig von dem von dir angeführten Sklavereibeispiel Poppers haben sich universelle Werte wie Solidarität und Fairness m.E. seit Jahrtausenden zwangsläufig evolutionär (quasi als Naturgesetz wie Brutpflege - und nota bene normativ) durchgesetzt; es wundert dabei überhaupt nicht, dass geschickte Bronzezeit-Ideologen sich dies als ihre Erfindung in Form von Nächstenliebe o.ä. auf ihre Fahnen schrieben (auch, um damit Folgeunwilligen Pest und Hölle anzudichten). Der nachfolgende, unselige Augustinus ist da nur einer von Vielen. Das (die Nächstenliebe) geht ja, wirksam aber immer nur für kurze Zeit, quer durch die Reihen der letzte knapp 2.000 Jahre...
So richtig werde ich aber nicht wirklich schlau aus deinem letzten Kommentar.
Christian Meißner am Permanenter Link
Nein, Hans, es gibt keine evolutionär angelegte Zwangsläufigkeit der Durchsetzung des "Guten". Um so etwas zu glauben, muss man schon einen guten Teil der Menschheitsgeschichte sowie z. B.
Das Rosseau'sche Denken wider die Logik (vgl. das Sklaverei-Beispiel oben) vom frei geborenen Menschen, dem durch vermeintlich böse Mächte wie die Kirchen die Ketten angelegt worden wären, birgt in seinem Kern den Keim des Totalitarismus in sich. Warum? Weil es auf Historizismus hinausläuft, sprich die Vorstellung geschichtlicher Zwangsläufigkeiten hin zu "Utopien" wie z. B. dem Marxschen "Reich der Freiheit" befördert. Jedoch bleiben dann zuweilen die Interessen der Individuen im Hier und Jetzt (!) auf der Strecke. Das hat die Geschichte der kommunistischen Aufbauversuche gezeigt. Stattdessen sollten wir uns damit abfinden, dass es auf Erden den Himmel nicht geben kann!
Im Übrigen schriebst du oben von einer ""offenen, säkularen Gesellschaft" (die diesen Namen verdient)". Ich habe das lediglich etwas verkürzt mit "wahrhaftig offener Gesellschaft" wiedergegeben.
Darüber hinaus denke ich, dass wir auf dem Weg zu einer solchen bereits ein sehr gutes Stück vorangekommen sind. Was hat der einzelne Mensch qua eigener Entscheidung heutzutage schon für Möglichkeiten - im Vergleich z. B. mit den 60ern! Mit Blick auf die Rolle der Kirchen darf und soll es natürlich gern noch offener werden! Wenn ich mir jedoch z. B. das ganze Querdenker-Volk so anschaue, denke ich mir zuweilen, dass wir stets auf einen Rückfall in den Tribalismus vorbereitet sein müssen.
PS: Mit Musgrave habe ich mich nicht weiter beschäftigt. Aber ich finde, Popper und Kuhn ergänzen sich prima (stark verkürzt: es ist die jeweilige Betrachtung eines Soll-Zustands vs. eines Ist-Zustands.)
PPS: Wir sind jetzt aber doch ein bisschen weit vom Thema abgekommen. :-)
Hans Trutnau am Permanenter Link
Nein, Christian, ich schrieb nicht von einer >Durchsetzung des "Guten"<, ich schrieb, dass sich "universelle Werte wie Solidarität und Fairness m.E.
Auch hast du nicht "verkürzt" wiedergegeben, sondern mit "wahrhaftigen" mich zu zitieren versucht, was ich so nicht schrieb - ein kleiner, aber feiner Unterschied. Aber sei's drum.
Auf Rosseau und Marx gehe ich hier nicht weiter ein, es führte nur noch weiter weg.
Aber selbstverständlich sind wir einer offeneren Gesellschaft schon "ein sehr gutes Stück vorangekommen"; das steht außer Frage, und ich bin sehr glücklich darüber! Pollacks Verdrehung der Historie wirft dem nur Knüppel zwischen die Beine - Knüppel, nur derentwegen ich meinen Post vom 1.1. schrieb. Solche Verdrehungen sind seitens Theologen ja leider häufig an der Tagesordnung (am häufigsten die Verdrehung, das Christentum habe sich qua seiner einzigartigen Message 'Nächstenliebe' u.ä. unaufhaltsam in der Welt verbreitet - und nicht etwa durch das Dreikaiseredikt und anschließendem Feuer und Schwert; aber das nur am Rande).
Zu deinem PS: Popper und Kuhn ergänzen sich m.E. nicht; sie widersprechen sich krass (sonst hätte es auch den Streit zwischen ihnen bzw. ihren jeweiligen Befürworten nicht gegeben; deiner 'Verkürzung' pflichte ich aber z.T. ausdrücklich bei!). - Zum Popperschüler Alan Musgrave meine glasklare Empfehlung hier rezensiert: https://hpd.de/artikel/alan-musgrave-weltliche-predigten-14831 (trotz aller dort erwähnten Fehler - am besten Seite an Seite mit dem vergriffenen Original aus einer Bibliothek zu lesen); und besonders auch (!) das dort in meinem Fazit erwähnte, von Hans und Gretl Albert übersetzte Werk "Alltagswissen, Wissenschaft und Skeptizismus"... (A. Musgrave hat über Jahrzehnte das Philosophie-Department der Universität Otago in Neuseeland geleitet.).
Zu deinem PPS: Das sehe ich ähnlich. Ich werde es daher hiermit bei der Pollack-Verlautbarung bewenden lassen.
Christian Meißner am Permanenter Link
OK, lieber Hans. Deine Entscheidung, nicht mehr auf Marx & Rousseau einzugehen. Meiner Ansicht nach führt das nicht weiter weg, sondern hin zum Kern. Wie auch immer.
Auf jeden Fall gebe ich zu, dass ich dich falsch zitiert habe, wobei ich nicht ganz einen bedeutenden inhaltlichen Unterschied zu erkennen vermag. Aber sei es drum und wenn es dem Frieden der Worte dient: Sorry, ich verstehe, dass so etwas sauer aufstößt.
Im Übrigen vielen Dank für die Diskussion!
Christian Meißner am Permanenter Link
"Und nenne mir doch bitte eine Herrschaftsform außerhalb der freiheitlichen Demokratie, welche nicht ihre Autorität mit Normen, welche zum Gehorsam gegenüber dem Herrscher aufrufen, gefestigt hätte."
.. und dabei Fairness und Solidarität vergessen hat, möchte ich noch hinzufügen.
Roland Fakler am Permanenter Link
Wenn die Religion schwindet, geht nicht die Welt unter, sondern nur die Macht derer, die sich mit Religion unverdient Macht angemaßt haben.
A.S. am Permanenter Link
Bravo!