Religiöse Rechte – Notizen Juli 2011

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US-Flag / Foto: Andrea Church (morguefile)

USA. (hpd) Auch wenn der hpd in der Sommerpause war, bedeutet dies nicht, dass sich die Wogen in den USA geglättet haben. Demokraten und Republikaner steuerten auf eine der schwersten innenpolitischen Krisen aller Zeiten zu, was den Umgangston erheblich verschärfte.

Trauriger Höhepunkt des Monats war jedoch der Doppelanschlag des Norwegers Anders Breivik. Zuerst zündete er eine Autobombe in Regierungsviertel Oslos, um kurz darauf Gäste eines Jugendcamps auf der Insel Utøya zu erschießen. Insgesamt starben durch Breiviks Terroranschlag 77 Menschen. Zuerst vermuteten die Medien einen islamischen Terroranschlag und umso größer war die Verwunderung, dass der Täter ethnischer Norweger und Christ war, der sein politisches Hauptziel in der Bekämpfung des Islam sah. Zu diesem Zwecke hatte er Regierungseinrichtungen und ein Camp der sozialdemokratischen Jugendorganisation Norwegens attackiert. Diesen Umstand nutzte Fernsehkommentator Glenn Beck sogleich für eine Analogie. Ein Jugendtreffen mit politischem Hintergrund erinnere ihn an die Hitlerjugend. (Quelle)

Wie schnell bekannt wurde, hatte Breivik das Attentat nur geplant, um Interesse auf sein Manifest zu ziehen, das im wesentlichen aus einer Ansammlung verschiedener islamfeindlicher Einstellungen besteht. Auch Konservative aus den USA wurden in dem Werk zitiert. Eine von ihnen, Pamela Geller, wehrte sich gegen die Kritik. Man müsse vor allem ein Gegengewicht zur ultralinken islamfreundlichen Medienmaschinerie schaffen. Die Attacken gegen sie glichen einer antisemitischen Ritualmordkampagne. (Quelle)

Auf der konservativen Seite World Net Daily war zu lesen, dass Terror selbstverständlich abzulehnen sei, dieser aber die logische Konsequenz daraus wäre, dass die westlichen Regierungen eine Islamisierung ihrer Länder zulassen würden. (Quelle)

Der Republikaner Pat Buchanan erklärte, dass Breivik ein kaltblütiger Killer sei, der aber trotzdem recht haben könnte. Europas Bevölkerung schrumpfe stetig aber die Einwanderung bringe neue Probleme hervor. Er sehe einen neuen großen Konflikt zwischen Christentum und Islam. Pat Buchanan vertrat in seinen Büchern die Präventivkriegsthese und leugnete den Holocaust. Auch Bryan Fischer stimmte dem Attentäter in seiner Analyse zu, da es tatsächliche eine „kulturelle Vernichtung“ in Europa gäbe. Gleichzeitig lehnte er die Gewalt aber ab, da dies dem Christentum widerspreche. Breivik sei somit kein echter Christ, sonder Dschihadist. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Fischer nicht von anderen Personen aus dem deutschen Sprachraum, die kürzlich ebenso verkündeten, dass Breivik kein Christ gewesen sein könne, da er gemordet habe.
(Quelle1), (Quelle 2)

Marc Tapson schrieb, dass die Linken ihre Freunde über die Tatsache, dass Breivik Christ war, kaum verbergen würden und ihn in Zukunft benutzen würden um Kritik am Islam zu unterbinden und Christen zu diskreditieren. (Quelle)

 

In seiner Fernsehsendung interviewte Pat Robertson den jüdischen Filmemacher David Mamet, der sich seit kurzem dem konservativen Spektrum zugehörig fühlt. Beide diskutierten auch den Nahostkonflikt. Viele Juden seien liberal eingestellt und litten an einem „Selbsthass“. Daher gingen sie nicht mit der erforderlichen Härte gegen die Palästinenser vor. Außerdem sei die positive Haltung vieler Juden zu Barack Obama ein politischer Fehler. (Quelle)

 

Televangelist John Hagee bezeichnete US-Präsident Barack Obama diesen Monat als Diktator, da er seine Machtfülle deutlich überschritten habe. Ein Militäreinsatz von 90 Tagen sei ihm in Libyen zugebilligt worden, die jetzt verstrichen seien, ohne dass der Krieg aufgehört habe. Somit regiere Obama diktatorisch. In der Vergangenheit hatte Hagee Obama vorgeworfen, mit dem Krieg gegen Machthaber Gaddafi die Terrororganisation Al-Qaida zu stärken. (Quelle)

 

Zu den Unterstützern der Gebetsveranstaltung zu der der texanische Gouverneur Rick Perry im August lädt, zählt auch Pastor Willie Wooten. Wooten, der selbst schwarz ist, warnt davor, dass die Afro-Amerikaner in den USA verflucht seien, weil sie überwiegend die Demokraten und somit auch Homosexuellenrechte wählen. Sie sollten ihre liberalen Positionen überdenken, um Gottes Strafe zu entgehen. (Quelle)

Auch die schwarze Politikerin Star Parker ging mit ihrem eigenen Volk hart ins Gericht. Ebenso wie Wooten sind ihr die Afro-Amerikaner zu liberal. Im Gespräch mit der American Family Association warf sie den Schwarzen vor, zu wenig Fox-News zu gucken. Daher paktierten sie, obwohl sie fromme Kirchgänger seien, mit dem Sozialismus und würden die 10 Gebote verletzen. Später fügte sie hinzu, dass das Familienleben der Schwarzen zu Zeiten der Sklaverei noch intakt gewesen sei.
(Quelle1), (Quelle2)

 

Redaktion und Übersetzung: Lukas Mihr