Islamisches Zentrum für interreligiösen Dialog?

Protestnote des Freidenkerbundes Österreichs und der Plattform KAFIR zur Eröffnung des König Abdullah Dialog-Zentrums

Der österreichische Freidenkerbund und die Plattform KAFIR, Kommunikations- und Aufklärungsplattform für islamspezifische Religionskritik, (im Islam ist Kafir die Bezeichnung für „Ungläubiger“) treten für die Respektierung aller Menschen und ihrer festgelegten Menschenrechte ein. Mit der gleichen Entschiedenheit lehnen wir menschenverachtende, faschistoide oder andere undemokratische Gedankengebäude ab, seien sie religiöser oder nicht-religiöser Natur.

(Zitat:)Nichts darf dem Islam überlegen sein. (…)  Unser Prophet [Muhammad] hat uns befohlen, gegen die Ungläubigen zu kämpfen, wenn wir in der Lage sind, sie in ihren Ländern zu erobern und sie vor die Wahl zu stellen, bevor wir ihre Länder erobern:
- Zum Islam überzutreten. In diesem Fall werden sie [die Ungläubigen] wie wir betrachtet, sie haben unsere Pflichten und Rechte;
- Tribut [an Muslime] im erniedrigten Zustand zu zahlen;
- Sich für den Krieg [gegen uns Muslime] zu entscheiden. (Im Falle unseres Sieges) werden uns ihr Eigentum, ihre Frauen, Kinder und Ländereien gehören. Sie gelten den Muslimen als Kriegsbeute.

(Quelle: Fatwa vom prominenten saudischen Rechtsgutachter und Verkündiger des Islam Muhammad Salih al-Munajjid Rechtsgutachten-Nr.: 13759 (Institut für Islamfragen, dh, 31.08.2010)

Religiöse und traditionalistische Weltanschauungen, die sich oft ein Tarnmäntelchen des Friedensbringers umhängen, sind aufgrund ihres Absolutheitsanspruches besonders anfällig für Diskriminierungen vielfältiger Art, besonders der Frauen. Im Detail erweist sich der „Frieden“ als dann gegeben, wenn alle Forderungen der „Gläubigen“ erfüllt sind und sich die „Ungläubigen“ unterworfen haben (siehe Originaltext oben). Die Mechanismen der Religionsverbreitung, besonders des Islam, zielen darauf ab, die Freiheit des Menschen krass einzuengen und sogar körperlich zu beschneiden. Allein die Unmöglichkeit der Apostasie (Abfall vom Glauben) macht das Schicksal von Millionen Muslimen zu einer Sackgasse. Die unbestreitbare Tatsache, dass sie sich dieser Unfreiheit nicht oder kaum bewusst sind, spricht nicht für, sondern gegen den Islam.

Wir haben in unserem Land schrecklich unter dem Terror von Gegenreformation, Metternich-Herrschaft, Faschismus und Nazi-Herrschaft gelitten und unsere Eltern haben uns ein Erbteil vermacht, das wir noch entschiedener verteidigen als irgendjemand seine Religion. Es heißt: „Nie wieder!“

Nie wieder Menschenverachtung, nie wieder Gesinnungsterror, nie wieder Gewaltherrschaft! Menschenrechte sind nicht verhandelbar, Dialog gibt es nur über den Ausbau von Menschenrechten.

Es versteht sich von selbst, dass ein Palais an der Ringstraße an einem interkonfessionellen Dialog auch nichts ändern wird, der seit rund 1.500 Jahren unfruchtbar ist. Es ist zu befürchten, dass das Dialogzentrum primär zur Erlangung von ein paar Dutzend Diplomatenpässe dient für Leute, die in dieser Kommassierung ansonsten den Verfassungsschutz am Hals hätten, nun aber hochoffiziell den Islam missionieren dürfen. Es braucht eher ein Konzept für das geistige Leben der Menschen in Frieden und Freiheit. Dieses Konzept namens Aufklärung gibt es seit rund 300 Jahren, das gilt es zu befördern, denn es hat in den wenigen Jahren und in den wenigen Flecken Erde, wo es durchgesetzt wurde, mehr zum Wohle der Menschen bewirkt als alle anderen Konzepte zusammen.

Der hier aus Wien stammende Karl Popper, der unweit vom Dialog Zentrum aufwuchs, entwickelte das Konzept aufgeklärten Denkens zum kritischen Rationalismus weiter. Diese Lehre stellt überall auf der Welt eine geistige Revolution dar. Sie ist allen Religiösen ein Dorn im Auge, die ein Festhalten an dogmatisch erstarrtem Denken bevorzugen, so ferne die „göttliche Ordnung“ einer vertikal strukturierten Gesellschaft beibehalten wird. Die Regierung wird nun zum Komplizen eines vermutlich beispiellosen Eroberungs-feldzuges der reichen Islam-Länder in Europa, ein Feldzug, der inoffiziell bereits im Gange ist und nun offiziell seinen Fuß auf mittel-europäischen Boden setzt. Das ist nicht Theorie: Auf der „Buch Wien“, die derzeit stattfindet, ist der größte Stand der von Saudi Arabien und dort gibt es die „Neuerscheinung“ Koran gratis.

Sir Karl Poppers Erbe ist der Satz: „Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren.“ Statt ein Institut zu gründen, das sich um ein offenes geistiges Klima im Sinne Poppers in der Welt kümmert, haben wir uns von Milliardären kaufen lassen, deren Glaubensbekenntnis ist: ‘Juden und Christen sind uns unterlegen’ und Ziel ist es, „die Ungläubigen in ihren Ländern zu erobern!“ und im Falle eines Sieges werden uns „ihr Eigentum, ihre Frauen, Kinder und Ländereien gehören“. (Quelle: Fatwa Muhammad Salih al-Munajjid (siehe oben).)“

Dr. Gerhard Engelmayer
Vorsitzender Freidenkerbund Österreich


Der Verein für ägyptische Familien protestiert ebenfalls gegen das Zentrum und betrachtet es „Schande für die Menschheit“.

„Wir nehmen diese Eröffnung zum Anlass,  gegen das menschenverachtende Regime in Saudi Arabien zu protestieren. Vor allem die Frauenrechte werden in diesem Land mit Füßen getreten, deshalb unterstützen wir solidarisch die Mahnwache der Initiative Liberaler Muslime Österreich – ILMÖ vor der Hofburg am Heldenplatz am 26.11.2012 ab 18:00 – 22 Uhr. Gleichzeitig möchten wir die stellvertretende Generalsekretärin des wahabitischen Zentrums Frau Dr. Claudia Bandion-Ortner bitten, sich über die zahlreichen gut dokumentierten Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien, vor allem an Frauen, zu informieren.

Aus denen sehr gut nachvollziehbar ist, dass das KAICIID falsche politische Signale setzt. Frauen vor allem in Saudi-Arabien sind absolut rechtlos, das alles kann man jeden Tag den Medien entnehmen.“


Die Initiative Liberaler Muslime Österreich – ILMÖ – ruft auf zu einer Mahnwache auf

Mit symbolischem Hungerstreik gegen die Eröffnung des dubiosen wahabitischen Sekten-Zentrums in Wien: Montag 26.11.2012, während der Eröffnung am Heldenplatz ab 18:00-22:00 Uhr nahe dem Hofburgeingang.

„Man kann es kaum glauben: die Errichtung eines ultrakonservativen und fundamentalistischen wahabitischen Zentrums mit dem Namen „König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog“ wurde von Österreich, Saudi-Arabien und Spanien unterzeichnet. Doch die Beteiligung des äußert konservativen saudischen Klerus hat bereits im Vorfeld für eine Kontroverse gesorgt.

Ausgerechnet das berüchtigte wahabitische Saudi-Arabien will den interreligiösen Dialog fördern, obwohl es ein Land ist in dem unzählige Verfehlungen gegen die Menschenrechte bekannt sind und in dessen religiöser Sekte alles Moderne verboten ist. In dieser Glaubensrichtung sind sogar alle Handlungen oder Verhalten verboten, die zu einer verbotenen Tat führen könnten. Bis vor kurzem waren Musik und Fernsehen, wegen des möglichen schlechten Einflusses verboten.

Am 25.Oktober 2012 hat der Groß Mufti von Saudi-Arabien, Scheich Abdul Aziz al-Sheikh, in einer großen Predigt an die gesamte islamische Welt (Umma), öffentlich die Demokratie abgelehnt und sagte, ‚wir lehnen die Demokratie ab weil diese Verbotenes (haram) bringt und viele persönliche Freiheiten verlangt, und weil die Demokratie uns unislamisches bringt und die islamische Scharia die Lösung für die Völkerverständigung ist.‘ “