Christenverfolgung, Mission und Open Doors

Den Missbrauch einer Religion für die Machtausübung kennt man auch aus unserer Geschichte – es ist leider nichts Neues. Viele der Terroristen und Gefolgsleute können auch nichts anderes und haben gelernt, sich auf diese Art und Weise durchzuschlagen.

In islamfreundlichen Staaten werden nicht nur Christen benachteiligt oder verfolgt, sondern u.a. auch Ex-Muslime. Der Wechsel von einer muslimischen Religion zum säkularen Muslim oder Atheist steht unter Strafe, teilweise unter Todesstrafe, da der „Abfall vom Glauben“ im Koran als Sünde verdammt wird.

Um nicht einseitig zu erscheinen, sollte man ergänzend darauf hinweisen, dass es friedliche islamische Richtungen gibt, die die Gleichberechtigung der Frau anerkennen, die nicht die Scharia als Rechtssystem durchsetzen wollen und die mit den Rechten und Pflichten einer Demokratie ohne Konflikte leben können. Von diesen Muslimen hört man aber wenig. Teils liefern sie keinen Konfliktstoff, teils wagen sie wohl nicht ihre Stimme zu erheben, um nicht selbst zur Zielscheibe radikaler Islamisten zu werden.

Atheistenverfolgung in Afrika, Ex-Muslime, ….

Am Beispiel Nigerias kann man exemplarisch aufzeigen, wie schwer es für einen Muslim ist, sich als Atheist zu outen. Das gilt im Prinzip für ganz Afrika und weitere Teile der Welt.

In Nigeria z. B. ist Atheismus ein Tabu, Ungläubige haben einen sehr schweren Stand, ein normales Leben zu führen, sobald sie sich outen. Im muslimisch dominierten Norden, meint Leo Igwe, Begründer der humanistischen Bewegung in Nigeria, gebe es nur zwei Orte für Atheisten: die Verborgenheit oder das Grab.

Die humanistische Bewegung in Nigeria ist nicht stark, denn es gibt großen sozialen, politischen und auch gewalttätigen Druck, sich zu einer Religion zu bekennen beziehungsweise religiös zu bleiben. Das gilt für Nigeria und auch für ganz Afrika.

Vor allem im Norden in den Scharia-Staaten ist es nicht so, dass die Regierung Humanisten unterstützt, akzeptiert oder schützt. Im Norden Nigerias (arme Region, überwiegend muslimisch orientiert – im Gegensatz zu der reicheren südlichen Region, die überwiegend christlich orientiert ist) kann jeder, der sich als Atheist zu erkennen gibt, von den Behörden ins Gefängnis geworfen oder durch Fanatiker ermordet, gesteinigt oder enthauptet werden.

In vielen Ländern wäre eine Organisation wie der „Zentralrat der Ex-Muslime“ nicht vorstellbar. Innerhalb der muslimischen Glaubensgemeinschaft gilt der "Abfall vom Glauben" als Todsünde und wird entsprechend bestraft. Leider stellt der Abfall vom muslimischen Glauben sogar in Deutschland ein Tabu dar. Siehe auch Information über die Kampagne des Zentralrats der Ex-Muslime in Deutschland.

Öffentliche Mittel für christliche Hilfsprojekte mit Missionierungscharakter

„Christliche“ Hilfsaktionen sind verdeckte missionarische Aktionen! Unter dem Namen „Brot für die Welt“ firmiert eine Hilfsaktion der evangelischen Seite, unter „Misereor“ firmiert ein katholisches Hilfswerk (es gibt weitere: Johanniter-Auslandshilfe, Katholischen Missionsrat, Kolpingwerk..).

Die Hauptempfänger von öffentlichen Mitteln sind MISEREOR und Brot für die Welt, die im Jahr 2011 jeweils mehr als 100 Millionen öffentliche Mittel erhalten haben. Zusätzlich hat das katholische Kolpingwerk 7,5 Millionen Euro und die christlich-evangelikale Einrichtung World Vision Deutschland (WVD) hat 10.8 Millionen Euro öffentliche Mittel erhalten.

Das bischöfliche Hilfswerk MISEREOR hat im Jahr 2011 insgesamt 181 Millionen Euro eingenommen. Neben 62,9 Millionen Euro aus Kollekten und Spenden (Anteil: 34,7%) wurden Misereor 107,4 Millionen Euro (Anteil: 59,3%) aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sowie 8,3 Millionen Euro aus kirchlichen Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt (Anteil 4,6%).

Die Stiftung „Brot für die Welt“ ist Teil des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. (DW EKD). Zusammen haben die Stiftung Brot für die Welt und der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) laut Jahresbericht und EED-Arbeitsbericht über 248 Millionen eingenommen, davon stammen 61,6 Millionen Euro (Anteil: 24,8%) aus Spenden und Kollekten; 127,4 Millionen Euro (Anteil 51,3%) über die Evangelische Zentralstelle für Entwicklungshilfe EZE aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), inklusive Mittel aus dem BMZ-Programm „Ziviler Friedensdienst“( 2,3 Millionen Euro) und für Programme wie „Weltwärts“ (5,2 Millionen Euro).

World Vision, evangelisch orientiert, wirbt offiziell für Kinderpatenschaften und Hungerhilfe, veranstaltet auch vermeintlich neutrale Musikkonzerte – und verteilt „nebenbei“ Bibeln. World Vision erhielt (im Jahr 2011) 10,8 Millionen aus öffentlichen Mitteln.

Die Einnahmen aus Spenden betrugen ca. 12 Millionen Euro. Die Einnahmen von Kooperationspartnern betrugen 10 Millionen Euro. Vom Gesamtbudget ohne Patenschaftsbeiträgen stammen demnach 31,7% aus öffentlichen Mitteln und 35,1% aus Spenden. Die Einnahmen aus zweckgebundenen Patenschaftsbeiträgen betrugen im Jahr 2011 57,5 Millionen Euro.

World Vision Deutschland (WVD) arbeitet als Mitglied des christlich-evangelikalen Dachverbandes World Vision International (WVI) vor dem für alle WVI-Partner verbindlichen christlichen Selbstverständnis („Core Values“), das auf die Bewegung des evangelikalen Erweckungspredigers Billy Graham und das daraus entstandene evangelikale World Vision (Vereinigte Staaten) (WV US) zurück geht. WVI wird als

evangelikal eingeordnet.
World Vision Deutschland (WVD) wird von Annette Scheunpflug in einer Studie zur Werbung für Kinderpatenschaften ebenfalls als christlich charakterisiert; dabei werde von World Vision die Zusammenarbeit mit Menschen unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund betont. WVD unterscheide sich in diesem Punkt erkennbar von WV US, welches eine Nähe zu evangelikalem, fundamentalistischen Christentum zeige und missionarische Aktivitäten erkennen liesse.

Das katholische Kolpingwerk hatte im Jahr 2011 laut Jahresbericht Einnahmen in Höhe von ca. 10,1 Millionen Euro, davon der überwiegende Teil in Höhe von 7,5 Millionen Euro (75%) aus öffentlichen Mitteln des BMZ und 2,2 Millionen (22%) aus Spenden.

Aus dem Grundsatzdokument des Kolpingwerkes und Themenheften, die über die Kolpingarbeit berichten, lassen sich zahlreiche Beispiele zitieren, die zeigen, dass Entwicklungshilfe (z. B: Bildungsarbeit) und Kircheninteressen Hand in Hand gehen.

Das Wort „Mission“, das in MISEREOR-Publikationen vermieden wird, taucht beim Kolpingwerk in dem Grundsatz-Dokument häufig auf. Hinweise auf Bibelverteilung kann man im Themenheft „15 Jahre Kolpingarbeit in Moldawien“ finden

Gemeinsam ist diesen Einrichtungen, dass sie sich überwiegend aus staatlichen Zuschüssen („Entwicklungshilfe“) finanzieren – und unter dem Deckmantel der Hilfsaktionen missionarische Ziele verfolgen. Sie sammeln auch Spenden, die wohl den kleinsten Teil der Einnahmen ausmachen.

MISEREOR arbeitet in der Regel in den Empfängerländern mit ortsansässigen Partnerorganisationen zusammen. MISEREOR-Partner kommen aus Ortskirchen, Missionsorganisationen, Caritas, Missio, Selbsthilfeinitiativen, Kooperativen, Menschenrechtsgruppen und anderen nichtstaatlichen Organisationen. Partner sind vielfach Rechtsträger der katholischen Kirche (Diözesen, Orden, Bischofskonferenzen). Unter den Partnerorganisationen findet man z. B. Das Missionsärztliches Institut in Würzburg und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Diese Organisationen erhalten direkt keine öffentlichen Mittel vom BMZ und sind offen missionarisch tätig. Diese Organisationen erhalten jedoch als Partnerorganisationen von MISEREOR in den Empfängerländern Aufträge und Geldmittel und damit indirekt auch Mittel des BMZ.

Aktivitäten der Bibelverteilung werden bei Open Doors und beim katholischen Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ offen dokumentiert. Beide Organisationen scheinen keine öffentliche Mittel zu erhalten. Bei den Organisationen, die öffentliche Mittel erhalten, gibt es einzelne Hinweise auf Bibelverteilung wie beim Kolpingwerk. Von World Vision gibt es Hinweise zur Bibelverteilung aus inoffiziellen Berichten.