NAUEN. (fdb/hpd) Eine elfköpfige Jugendgruppe mit zwei Betreuern aus dem Havelland war vom 29. September bis zum 13. Oktober 2013 im Rahmen des Jugendaustauschprogrammes des Humanistischen Freidenkerbundes Havelland e.V. (HFH) wieder in Andhra Pradesh/ Südindien.
Seit 1996 gibt es einen fruchtbaren und kontinuierlichen Jugendaustausch mit der Partnerorganisation des Humanistischen Freidenkerbundes Havelland, dem Atheist Centre in Vijayawada
Höhepunkt war der von der Deutsch-Indischen Jugendgruppe durchgeführte mehrtägige Workshop in Vijayawada unter dem Motto "Wir haben die grünen Zügel in der Hand. Für unsere Erde mit Liebe und Verstand" zum Umweltschutz. Zentrale Themen des Workshops waren "Wasser als natürlicher Rohstoff", "Alternative Energien", "Müllproblematik in der Welt" und "Atomenergie".
In mehreren Kleingruppen wurden kreative und konstruktive Ergebnisse erarbeitet, die in einer Abschlusspräsentation vorgestellt wurden. So entstanden beispielsweise ein Monster aus Müll, eine Wasserfilteranlage aus alten Trinkflaschen, eine Comicgeschichte und ein Theaterstück. Neben dem Workshop besuchten die Jugendlichen auch ökologische Projekte in der Region, z. B. ein Dorf, in dem Trockentoiletten eingesetzt werden, die als Modellprojekt für andere Dörfer dienen soll. Statt Chemikalien können die gewonnenen Endprodukte später in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
In den weiteren Aktivitäten und Interaktionen, insbesondere beim Besuch einer dörflichen Schule, einer Universität und mehrerer sozialer Projekte (z. B. der Besuch eines Resozialisierungsprojektes) konnten das andere Land Indien und seine Menschen kennen gelernt werden, vor allem Verständnis für die fremden Kulturen, Religionen und Weltanschauungen, soziale Lebenssituationen, das Bildungssystem und Lerneinstellungen, das Verhältnis von Mann und Frau, das indische Kastensystem sowie Armut und Reichtum als krasse Gegensätze. Fakten des Lebens, die sonst nur aus Schule, Fernsehen, Computer oder vom Hörensagen gekannt werden, wurden direkt erfahren.
Ein freudiges Wiedersehen gab es mit vielen Jugendlichen, die ein Jahr zuvor am Jugendaustauschprojekt in Deutschland teilgenommen hatten.
Der humanistische Jugendaustausch hat den jungen Leuten aus Deutschland und Indien die Möglichkeit gegeben, miteinander in Kontakt zu treten, um ihr Verständnis für eine andere Lebensgestaltung zu fördern und ein tolerantes Miteinander über ihre nationalen und sozialen Grenzen hinaus zu leben. Die Reise wurde durch das Landesjugendamt mit Mitteln des Bundesjugendplans, des Jugendamtes Havelland, der Jugend-, Kultur-, und Sportstiftung der MBS und durch mehrere Spenden gefördert.
In verschiedenen Veranstaltungen in Brandenburg werden die Erlebnisse und Erfahrungen in Indien, vor allem mit der Jugend, präsentiert und umfassend ausgewertet.
Dr. Volker Mueller/ Lothar Becker
Fotos:
Titel: die Jugendgruppe des Humanistischen Freidenkerbundes Havelland e.V.
Besuch einer Schule in ländlicher Region
Besuch eines Colleges in Südindien