Die Arroganz des Klerus

Sie erinnern sich sicher an den Erzbischof von Canterbury, nicht wahr? Das ist der prinzipienlose Verräter, der die Einführung der Scharia in Teile des britischen Rechts forderte, weil die Scharia religiöses Recht ist und für ihn erst die Religion und dann die Menschen kommen. Hier in England sind wir ja inzwischen ziemlich gewöhnt daran, von diesem Typen über Selbstlosigkeit und Nonmaterialismus belehrt zu werden, während er behaglich in einem seiner zwei Paläste sitzt. Ja, Sie lesen richtig! Zwei Paläste, ganz bequem nur eine Autostunde voneinander entfernt. Ich habe das schon einmal erwähnt und muß es nochmal tun, weil ich es selber immer noch nicht ganz glauben kann.

Sein Kollege, der Erzbischof von York, ein anderer "Medienmoralist", der auch ganz viel zu sagen zu haben meint, lebt – raten Sie wo –: in einem Palast. Selbstverständlich, wo denn auch sonst? Alles andere wäre eine Beleidigung für Jesus, oder nicht? Aber auch der Rest von denen, die Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle – keiner von diesen Arschgeigen würde sich die Füße in etwas geringerem als einer Prunkvilla beschmutzen. Und wir kennen ja auch alle den Papst und seinen gewaltigen Palazzo. Genau genommen residiert er ja über eine ganze Stadt, die gleichzeitig als "souveräner Staat" geht, über den er der alleinige Herrscher ist. So gesehen kein schlechter Job!

Und wo sind Sie in der Zwischenzeit geblieben? Immer noch auf den Knien, um für die Erlösung zu beten? Wenn es so ist, dann machen Sie nur weiter, denn Ihr Lieblingsfernsehprediger muß sich unbedingt einen neuen Privatjet kaufen, von Ihrem Geld – in Jesu Namen versteht sich! Dieser Jesus wird ein wirklich wohlhabender junger Mann sein, falls er je zurückkommt, meinen Sie nicht auch? Bei all dem Zeug, das in seinem Namen schon gekauft wurde; all dieser krude, extravagante, überflüssige Luxus.

Ich frage mich, was er dächte, wenn er erkennen würde, daß das Symbol seines grausigen Todes am Kreuz zum weltweit lukrativsten Gelddruck-Logo in der Geschichte der Menschheit geworden ist und daß, 2000 Jahre später, damit immer noch bergeweise Zaster, das meiste davon von armen Leuten, eingefahren wird.

Ich frage mich, ob Jesus Gewissensbisse haben wird und er erwägt, daß vielleicht er derjenige ist, der Buße tun sollte und nicht wir. Und daß er uns um Vergebung bitten sollte, dafür daß sein Name von diesen zynischen, blutsaugenden Verbrechern gekapert und ausgenutzt worden ist. Ich schätze, wir müssen wohl abwarten und Tee trinken…

In der Zwischenzeit wenden Sie sich eben an die Religion, wenn sie Ihnen wirklich Trost gibt  und wenn das alles ist, worauf Sie sich stützen können. Aber was immer Sie tun: wenden Sie sich niemals an die Religion um der Wahrheit willen. Die Religion kennt die Wahrheit nicht und die Kleriker sind dafür der lebende Beweis. Selbst wenn sie durch ein Wunder über die Wahrheit stolpern würden, würden sie sie verbergen, um so ihr stinkendes Dogma zu schützen, so wie es sie beschützt.

Wie könnte es offensichtlicher sein, daß jene keine Männer der Bescheidenheit und Weisheit (was ja dem Jesus-Vorbild entspräche und dem, wonach wir wirklich suchten) sondern karrieregeile Politiker sind. Engstirnige, kleingeistige, statusversessene, egoistische Männer. Welch beschämender Zustand für jeden, der sich einen spirituellen Lehrer nennt. Sie sind eben jene Pharisäer, denen Jesus höchstselbst sich widersetzt hat. Die, die besessen sind von ihrer eigenen Bedeutung, ihrem Prunk, dem Status-Quo um jeden Preis, die, denen ihr Dogma immer, immer, immer über Mitgefühl geht. Die, die sich aufführen, als existierten die Menschen nur zum Nutzen der Religion und nicht anders herum.

Ich habe neulich herausgefunden, daß das Wort "Häretiker" vom griechischen hairetikos abgeleitet ist, was bedeutet, "die Wahl haben" – das sagt doch alles, meinen Sie nicht?

Peace! Und Gott segne den Atheismus.

Übersetzung von Cornelius Courts - Mit freundlicher Genehmigung

*Im März 2009 behauptete der Papst, daß Kondome die AIDS-Krise in Afrika verschlimmern würden. Andere katholische Kleriker haben sogar die Ausbreitung der Krankheit auf die Kondombenutzung geschoben.