Nicht nur der nun beurlaubte Bischof von Limburg macht Schlagzeilen. Auch sein Generalvikar Franz Kaspar gerät in die Kritik. Als Leiter eines Pflegeheimes soll er die Offenlegung eines Missbrauchsfalls verhindert haben.
Als Missbrauchsfälle in dem von Kaspar geleitetem katholischen Pflege- und Bildungsheim St. Vincenzstift in Aulhausen am Rhein durch das Buch "Prügel vom lieben Gott" bekannt werden, geht er juristisch gegen den Autoren vor.
Auf die Absetzung des Limburger Bischofs reagierte der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz mit den Worten: "Die klerikale Ära ist vorbei. Die Amtskirche, wie wir sie kennen, ist erledigt." Für zu Eltz sind die Vorgänge um Limburg kein Einzelfall, sondern sie stehen für ein Systemproblem: "Es gibt eine dunkle Seite der katholischen Macht- und Prachtentfaltung, die an Unglauben grenzt."
Der Frankfurter Stadtdekan, der auch Mitglied des Limburger Domkapitels war, sagt über Tebartz-van Elst: "Der Bischof war kein Wüterich, er hatte Manieren und ein gewinnendes Auftreten. Aber das war nur der Samthandschuh um die Stahlkralle." In Wirklichkeit habe Tebartz gemacht, was er wollte, einfach weil er der Bischof war.