Aktiv gegen Unrecht – Rappen für Kinderrechte!

BERLIN. (hpd) Neuköllner Lebenskundeschüler/innen rappten vor dem Rathaus für Kinderrechte. Am 20. November

2007, dem Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention, veranstalteten zwei Lebenskundegruppen der Richard Grundschule in Neukölln den Aktionstag „Straßenkind für einen Tag“.

Unter diesem Motto beteiligten sie sich an einer Initiative von terre des hommes, für einen Tag symbolisch typische Arbeiten durchzuführen, mit denen sich Straßenkinder in den Ländern des Südens ihr Überleben sichern: Zeitungen verkaufen, Autoscheiben reinigen, Schuhe putzen....

Die Aktion informiert über die Situation von Straßenkindern und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, Spenden für Straßenkinderprojekte von terre des hommes zu sammeln. In diesem Jahr stand ein Projekt aus Maputo in Mosambik, stellvertretend für andere von terre des hommes geförderte Projekte für Straßenkinder, im Vordergrund.Damit wurde nicht nur auf die unerträgliche Situation von vielen Millionen Straßenkindern in aller Welt aufmerksam gemacht, sondern auch allgemein über Kinderrechte informiert.

Die Lebenskundeschüler/innen der Klassen 6b und 6c haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und über die symbolisch typischen Arbeiten hinaus getanzt, Theater gespielt, selbst gebastelte Kekstüten verkauft und gerappt. Der Migrationsbeauftragte von Neukölln, Herr Mengelkoch, sowie der Bezirksstadtrat für Bildung, Kultur und Schule, Herrn Schimmang, waren ebenfalls anwesend und unterstützten die Aktion mit freundlichem Interesse und Spenden.

Was sind Kinder? Was ist Arbeit? Was sind Rechte? Was sind Kinderrechte? Sind die wichtig? Wofür?

Mit diesen Fragen haben sich die Schüler/innen der Richard Grundschule, an der 350 von 400 Kindern Lebenskundeunterricht erhalten, zuvor auseinandergesetzt. Sie machten ihre Erfahrungen, wie es ist, fremde Menschen auf der Straße ansprechen zu müssen und dabei auf Ablehnung oder Anerkennung zu stoßen. Oft berichteten sie ihren Lehrerinnen Frau Delere, Frau Schulz und Frau Navissi begeistert oder entsetzt von ihren Begegnungen.

Insgesamt kamen mehr als 300 Euro an Spenden zusammen, die nun an terre des hommes übergeben werden können, um das Projekt für Straßenkinder in Maputo (Mosambik) zu unterstützen.

„Für mich als Lebenskundelehrerin ist das eher zweitrangig. Wichtig und höchst befriedigend war es dafür, zu sehen, wie die Kinder ihre Aufgaben sehr ernsthaft und engagiert umgesetzt haben. Sie strahlten angesichts der Anerkennung, die sie von vielen Passanten bekamen.“

Die Erkenntnis dieser Aktion ist die Tatsache, dass man angesichts des Leids und des Unrechts, dass in vielen Orten der Welt herrscht, nicht untätig sein muss, sondern sich engagieren und die Stimme erheben kann. „Dann haben die Kinder und auch ich in dieser Einheit des Lebenskundeunterrichts das Lehr- und Lernziel erreicht.“

Susan Navissi
Lebenskundelehrerin beim HVD Berlin

Fotos im Anhang