BERLIN. (HVD) Der Humanistische Verband Berlin hat sich auf seiner gestrigen
Mitgliederversammlung im Ludwig-Erhard-Haus für den Aufbau einer Humanistischen Hochschule ausgesprochen. Auch wird er 2008 den Antrag auf Verleihung der Körperschaftsrechte stellen.
Zugleich hat der HVD Berlin eigene Ideen zur Bekämpfung der Kinderarmut in der Hauptstadt vorgestellt. Er arbeitet innerhalb des Bundesverbandes an Kriterien für ein "Humanistisches Sozialwort". Zugleich wird der HVD Berlin eine Kampagne für die Neutralität des Ethikunterrichts und gegen neuere Kircheneinflussnahmen auf dieses Wertefach für alle organisieren. Er sprach sich gegen Diskriminierungen von Hartz IV-Sozialhilfesatz-Empfängern bei der Zuwendung von Aufwandsentschädigungen bei ehrenamtlichen Tätigkeiten aus. Der HVD Berlin befördert eine Stärkung der HVD-Bundesorganisation.
Zu einigen Ergebnissen die Mitgliederversammlung siehe die folgende Pressemitteilung des HVD-Berlin:
"Der Humanismus in der Hauptstadt ist weiter auf Erfolgskurs. Das war die einhellige Meinung aller rund 100 Delegierten auf der heutigen Mitgliederversammlung des Humanistischen Verbandes Deutschlands, Landesverband Berlin e. V. (HVD) im Ludwig Erhard Haus in Berlin-Charlottenburg.
Im Unterschied zu vielen anderen Organisationen befindet sich der HVD seit Jahren in einem ständigen Wachstum. Der Verband beschäftigt mittlerweile fast 1.000 Menschen und auch im vergangenen Jahr sind wieder neue Arbeitsfelder und Projekte hinzugekommen. So etwa der ambulante Kinderhospizdienst 'Berliner Herz', das Angebot der Humanistischen Beratung sowie der erst kürzlich eröffnete Bestattungshain in Zehlendorf. In Tempelhof wurde dem Verband eine Schuldnerberatung übertragen und in Lichtenberg übernimmt er ein Jugendzentrum, um nur einige neue Verbandsprojekte zu nennen. Der Jahresumsatz des HVD Berlin stieg von 32 auf 37 Millionen Euro.
Die Ausweitung der Arbeitsbereiche führt dazu, dass im Verband der Bedarf an Nachwuchskräften ständig steigt. Vor diesem Hintergrund sprach sich die Mitgliederversammlung für den Aufbau einer eigenen Hochschule aus.
Dr. Osuch: 'Wir benötigen ständig hoch qualifizierte Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Lebenskunde, Kindertagesstätten, Sozialarbeit und Humanistische Beratung. Mit einer eigenen Humanistischen Hochschule - natürlich nicht nur für unsere Leute – könnten wir diesen Bedarf dauerhaft decken. Vorbild ist die Universität des Humanistischen Verbandes in Utrecht, in den Niederlanden.'
Auch als Mitgliederverband kann der HVD mehr als zufrieden sein – in diesem Jahr wurde die 'Schallgrenze' von 3.000 übertroffen. Der starke Mitgliederzuwachs veranlasst den Verband dazu, im nächsten Jahr die Körperschaftsrechte zu beantragen. Dr. Osuch: 'Wir sind mit unseren Angeboten fest etabliert in der Stadt Berlin, genießen ein hohes politisches Ansehen und erfüllen nun auch alle formalen Voraussetzungen wie Mitgliederzahlen, Satzung sowie Gewähr u. Dauer. Wenn man den Zeugen Jehovas die Körperschaftsrechte gibt, kann man sie dem HVD nicht länger verwehren.'
Nach teils heftiger Kritik an den diffamierenden Äußerungen des Finanzsenators über Erwerbslose sprach sich die Mitgliederversammlung in einer Resolution für die Stärkung ehrenamtlichen Engagements aus. Dr. Osuch: 'Das Ehrenamt ist immens wichtig für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt; es ist gelebte Solidarität. Viele Menschen, die sich freiwillig engagieren – ganz gleich ob erwerbslos oder berufstätig – erfahren zudem durch ihre Tätigkeiten einen ganz besonderen Lebenssinn.' Rund 800 Menschen – Mitglieder und Nichtmitglieder – engagieren sich tagtäglich ehrenamtlich beim Humanistischen Verband Berlin."