Vor einer Blamage für den Wissenschaftsstandort Deutschland warnt die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP). Sie gab eine Pressemitteilung zur geplanten Homöo-Akademie in Traunstein heraus, in der ihr Vorsitzender Amardeo Sarma erklärt: "Die geplante Hochschule für Homöopathie in Traunstein ist akademischer Etikettenschwindel und verleiht einer Pseudowissenschaft höhere Weihen."
Zusammen mit den 21 Mitgliedern des Wissenschaftsrates der GWUP appelliert Sarma an die zuständige Akkreditierungsagentur, den Antrag auf Akkreditierung der Traunsteiner Homöo-Akademie als staatlich anerkannte Hochschule zurückzuweisen.
An der "Homöo-Akademie" sollen Studenten "auf Hochschulniveau" zu Homöopathen ausgebildet werden. Träger der Einrichtung ist der Lobbyverband "European Union of Homoeopathy" (EUH), der über ein sogenanntes Transfer-Institut der privaten Steinbeis-Hochschule Berlin agiert.
Die Traunsteiner "Homöo-Akademie" will ihren Absolventen den akademischen Grad "Bachelor of Science" verleihen. Dafür jedoch bedarf es einer staatlichen Anerkennung als Hochschule nach dem europaweit einheitlichen Bologna-Prozess. Nach Auffassung der GWUP fehlt es der "Hochschule für Homöopathie" an sämtlichen diesbezüglichen Voraussetzungen.
Hauptleidtragende sind letztendlich die Studierenden, die 7.200 Euro pro Studienjahr für eine Art "Jodeldiplom" ausgeben.