Es ist erst zwei Monate her, dass der Missionar John Allen Chau auf einer Insel im indischen Ozean bei dem Versuch starb, einem unkontaktierten Volk die "Heilige Schrift" nahezubringen. Offenbar konnte der Tod im Pfeilhagel den Missionar der Greene Baptist Church in Maine, Steve Campbell, nicht davon abbringen, das Gebiet eines unkontaktierten Volkes in Brasilen zu betreten.
Die neue brasilianische Ministerin für Familie, Frauen und Menschenrechte, Damares Alves, hatte mit ihrer Aussage, dass Mädchen rosa Kleidung zu tragen hätte und Jungen blau eingekleidet sein sollten, für Entrüstung in Brasilien gesorgt. Alves gab an, Kinder in Zukunft vor Indoktrination schützen zu wollen. Die Reaktion in Form von Protesten und Bildern von Männern in rosa Kleidung ließen nicht lange auf sich warten.
Der neue brasilianische Präsident Jar Bolsonaro wurde am ersten Januar 2019 vereidigt und hat seine Regierung vorgestellt. Wie schon im Wahlkampf und erst recht nach dem Wahlsieg zu befürchten war, besteht die Regierung vollständig aus weißen Menschen, fast ausschließlich aus Männern, vor allem Ex-Militärs wie Bolsonaro selbst, und reichlich Lobbyismus für die Agrarindustrie und die Kirche.
Nachdem in Brasilien der rechte Kandidat Jair Bolsonaro zum Präsidenten gewählt wurde, war klar, dass seine Präsidentschaft eine harte Zeit für Minderheiten, Frauen und NGOs bedeuten würde.
Bei der Stichwahl um das brasilianische Präsidentenamt Ende Oktober, konnte sich rechte Kandidat Jair Bolsonaro gegen seinen linken Gegenkandidaten durchsetzen. Neben seinem Rundumschlag gegen so ziemlich jede Minderheit im Land, unabhängige Medien und NGOs fallen noch seine diffusen Drohkulissen für die Zeit seiner Regierung und seine Unzertrennlichkeit mit den Evangelikalen auf. Waren es doch diese Evangelikalen, die ihn mit reichlich Propaganda unterstützten, um seinen Wahlsieg zu sichern.
Brasilien hat seinen neuen Präsidenten gewählt: Jair Bolsonaro. Bolsonaro, der auch als "der brasilianische Trump" bezeichnet wird, vertritt eine extrem rechte und proreligiöse Agenda. Was das Hofieren der Religiösen betrifft, stand ihm im Wahlkampf jedoch auch sein nun unterlegener Gegenkandidat Haddad kaum in etwas nach.
In Várzea Grande, einer Stadt im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso, wurde am 28. August 2018 der 53-jährige evangelische Priester Ireno da Costa wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch Minderjähriger für zunächst 30 Tage durch die Policía Civil verhaftet.
Einmal pro Stunde wird in Brasilien eine neue Kirche gegründet: 67.951 Stück sind seit Januar 2010 dazu gekommen, so meldete es kürzlich "O Globo". Das Land, von dessen Zuckerhut aus der Erlöser als Testimonial des Katholizismus seit 1931 grüßt, erlebt in den letzten Jahren einen erstaunlichen Boom evangelikaler Kirchen mit ihrem ganz speziellen Verständnis der christlichen Botschaft. Der Glaube an Magie, Dämonen und den Teufel wird hier wiederbelebt, Exorzismen werden zelebriert, es wird in Zungen gesprochen - und vor allen Dingen: Fleißig Geld eingesammelt.
BRASILIEN. (icas/hpd) Im Mai besuchte eine Delegation des Internationalen Komitees gegen Steinigung (ICAS) Brasilien. Die Delegation traf sich mit etlichen hochrangigen Politikern und gab Dutzende von Interviews mit Printmedien, im Fernsehen und im Radio.