Großes Interesse an Menschenrechten

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Senator Paolo Paim, Mina Ahadi

BRASILIEN. (icas/hpd) Im Mai besuchte eine Delegation des Internationalen Komitees gegen Steinigung (ICAS) Brasilien. Die Delegation traf sich mit etlichen hochrangigen Politikern und gab Dutzende von Interviews mit Printmedien, im Fernsehen und im Radio.

Die ICAS-Sprecherin, Mina Ahadi, war mit der Delegation vom Millenium Institute eingeladen worden, eine Reihe von Vorträgen zum Fall Sakineh Aschtiani und zu den gravierenden Menschenrechtsverletzungen im Iran zu halten.

In São Paulo wurden Themen wie Freiheit, Menschenrechte, Staatskapitalismus, Verantwortlichkeit der Medien, Demokratie und Staatsangehörigkeit diskutiert.
Auf dem Podium saßen Diplomaten, Ökonomen, Journalisten, Politikwissenschaftler, Rechtsanwälte und Vertreter von Menschenrechtsorganisationen.

Zahlreiche Zeitungen und Fernsehanstalten interviewten Mina Ahadi, stellten Fragen nach ihrem Leben und ihrer Arbeit, dem Fall Sakineh Aschtiani, der Hinrichtung von Osama Bin Laden sowie zur Außenpolitik der brasilianischen Regierung in Bezug auf das iranische Regime.

In der Hauptstadt Brasilia traf sich Mina Ahadi mit einigen Regierungspolitikern, unter anderem mit der Besonderen Beauftragten für Menschenrechte, Maria do Rosário, die von Fábio Balestro, dem Leiter der Abteilung International Beziehung im Amt für Menschenrechte, begleitet wurde.

Frau do Rosário bekundete ihre Solidarität sowie jene der Präsidentin Dilma Rousseff gegenüber Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind und bekundete, dass sie für einen offenen Dialog mit Mina Ahadi über ihre Arbeit bereit seien. Ahadi berichtete über das Leid und die Furcht der Mütter und Väter, deren Kinder jederzeit hingerichtet werden könnten wie auch über die Pein der Kinder, deren Eltern bereits hingerichtet wurden.

Nicht nur unterstützen, sondern retten

Maria do Rosário betonte die Bereitschaft der brasilianischen Regierung, nicht nur die Opfer von Menschenrechtsverletzungen zu unterstützen, sondern sie auch zu retten. Frau do Rosário sagte, „Hinrichtung ist immer entsetzlich“ und dass Steinigung „inakzeptabel“ sei.

Des weiteren traf die Delegation sich im Palácio do Planalto (Palast des Präsidenten) mit Marco Aurélio, dem Besonderen Außenpolitischen Berater der Präsidentin.
Mina Ahadi thematisierte die enge Beziehung des ehemaligen Präsidenten Lula da Silva mit Ahmadinedschad und die harte Verachtung, die diese Beziehung in der iranischen Bevölkerung sowie der Oppositionsbewegung ausgelöst hatte.

Auch über die nächtlichen, geheimen Telefonate sprach Frau Ahadi, manchmal direkt von Inhaftierten, die sie um Hilfe baten, sie vor der Hinrichtung zu bewahren. Sie appellierte an Garcia und die Regierung, weiterhin eine klare Grundhaltung in Bezug auf Menschenrechte beizubehalten.

Nach Ahadis Meinung waren die Treffen „sehr wichtig. Ich möchte hier erklären, dass es sich im Iran um ein faschistisches, islamisches Regime handelt, welches von der übrigen Welt isoliert werden sollte.“ Sie sprach darüber, wie die „Facebook Generation“ die Handlungen der Regierung genau beobachtete. Sie seien ermutigt worden, als Präsidentin Rousseff sich gegen Steinigung ausgesprochen habe, und kommentiert habe, dass „der letzte Freund Ahmadinedschads“ diesen nun verlassen habe. Ahadi meinte weiterhin, „allein die Tatsache, dass wir uns heute mit Vertretern der Regierung getroffen haben, ist ein starkes Signal an Ahmadinedschad und das islamische Regime.“

In einem Seminar zum Thema „Menschenrechte im Mittleren Osten“, welches an der IBMEC Universität in Rio de Janeiro gehalten wurde, war Mina Ahadi die Hauptrednerin. An dem Seminar, in dem Ahadi über die Situation im Iran, über ihr Leben und ihre Arbeit berichtete, nahmen mehr als Hundert Studenten, Professoren und Journalisten teil.

 

Auswahl und Übersetzung: Fiona Lorenz

 

Zum Originalbericht siehe Anhang

Kontakt zu Mina Ahadi per Mail oder Telefon: +49 (0) 177 5692413