Dass Jair Bolsonaro für den Schutz von Minderheiten nicht viel übrig hat, hat er nicht nur im Wahlkampf erklärt. Kaum im Präsidentenamt, wurden Schutzzonen indigener Gruppen aufgehoben, die Zerstörung ihres Lebensraumes, des Regenwaldes, wo nicht gefördert, zumindest gebilligt. Ein staatlicher Plan, um Indigene vor der Ansteckung und den Folgen von Covid-19 zu schützen, findet sich nicht.
Aufzuräumen mit Korruption und Kriminalität, das versprach Jair Bolsonaro vor Amtsantritt. Stattdessen hat er Minderheiten das Leben schwer gemacht, den Schutz des Regenwaldes reduziert und in der Corona-Krise versagt. Nun gibt es nicht nur diverse Ermittlungen gegen Bolsonaro und seine Söhne, sondern auch die Befürchtung, Brasilien könne wieder in eine Militärdiktatur hineinrutschen.
Kirche, Wirtschaft, Militär, viel mehr scheint Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro nicht zu interessieren. Wenig verwunderlich also, dass er sich kaum zu Anti-Covid-19 Maßnahmen durchringen konnte, seinen eifrigen Gesundheitsminister entließ und nun Demonstrationen gegen Alltagsbeschränkungen im Stile Donald Trumps befeuert.
Seinen Wahlkampf hatte Brasiliens aktueller Präsident Jair Bolsonaro ganz auf religiöse und konservative Wahlgruppen zugeschnitten. Die Verachtung von Minderheiten und Umweltschutz ging ihm leicht von den Lippen. Sein Fokus lagen auf Wirtschaft und Religion. Das wird ihm aktuell zum Verhängnis. Die Bedrohung durch Covid-19 spielt Bolsonaro noch immer herunter.
Eine Gruppe von evangelikalen Missionaren will isolierte indigene Völker im westlichen Amazonasgebiet Brasiliens mit dem Hubschrauber besuchen und zum christlichen Glauben bekehren. Dies berichtet das Online-Magazin Mongabay. Mit dem Vorhaben verstoßen die Missionare gegen die Anweisungen der Behörden und missachten den Wunsch der Indigenen, Kontakt mit der Mehrheitsbevölkerung zu zu vermeiden.
Weltweit ist der Karneval in der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro ein Inbegriff für farbenprächtige Kostümierung und Samba. Der rechten Regierung ist der Karneval mit seinem Einsatz unter anderem für Diversität und Frauenrechte sowie seinen regierungskritischen Shows ebenso ein Dorn im Auge wie einigen Kirchen.
Die Jesus-Satire einer brasilianischen Comedy-Truppe beim Streamingdienst Netflix hatte christliche Gemüter erschüttert. Es folgten fast so viele Gerichtsurteile, wie das fliegende Spaghettimonster nudelige Anhängsel hat, so dass die meisten auf Netflix nachsehen, ob der Kurzfilm um einen womöglich homosexuellen Jesus gerade mit richterlichem OK online oder gelöscht worden ist.
Millionen haben ihn verehrt, Hunderttausende setzten große Hoffnungen in ihn, doch nun ist der "Engel" gefallen. Endlich, ist man geneigt zu sagen. Endlich wurde ihm das Handwerk gelegt. Ein brasilianischer "Wunderheiler" ist zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Weitere Verfahren werden folgen.
Über kreative Neuinterpretationen ihrer Religion und ihrer Religionsgründer sind Gläubige nur selten erfreut. Dies zeigt sich aktuell in Brasilien, wo eine Comedy-Gruppe beim Streamingdienst Netflix eine Jesus-Satire veröffentlicht hat, die Jesus als schwulen Mann zeigt. Rund zwei Millionen Christen fordern derzeit in einer Petition, dass der Film aus dem Netflix-Programm genommen wird.
Sao Paulo erlebt einen Kirchenboom. In den letzten knapp 25 Jahren hat sich die Anzahl der Gebetshäuser um 2.433 erhöht. Obwohl die katholische Kirche noch immer die meisten Kirchen besitzt, holen Gemeinschaften der Pfingstbewegung rasch auf. Durch die steuerliche Begünstigung von Kirchen entgehen dem Staat jedes Jahr mehrere Millionen Real.
Endlich ist es soweit: Orang Utan-Dame Sandra (39), die seit 23 Jahren im Zoo von Buenos Aires eingessen hatte, durfte diese Woche in das Center for Great Apes in Wauchula, Florida, umziehen.
Die "Grüne Lunge der Erde" brennt. Allein in diesem Jahr gab es bereits mehr als 70.000 Brände; der Großteil davon von Menschen gelegt. Seit zwei Tagen sind Medien und Weltöffentlichkeit darauf aufmerksam geworden. Und was wird getan? Gebetet.
Seit einem Vierteljahr bekleidet Jair Bolsonaro das Amt des brasilianischen Präsidenten. Während seines Wahlkampfes im Jahr 2018 und beim Amtsantritt im neuen Jahr präsentierte er sich als Saubermann, als gottesfürchtiger Christ, der Korruption und Gewalt beenden will. Nach drei Monaten seiner Amtszeit sind die wichtigsten Regierungsämter mit Militärs und Evangelikalen sowie Lobbyisten besetzt, die Abholzung im Amazonas-Gebiet nimmt zu, die Gewalt soll mit noch mehr Waffen bekämpft werden und Bolsonaros Sohn Flávio ist in Untersuchungen zu dubiosen Finanztransaktionen und den Mord an einer Politikerin verwickelt.
In Brasilien hat der aus dem nordöstlich gelegenen Pernambuco stammende Abgeordnete Fernando Rodolfo eine Ausweitung und Erhöhung der Strafe für Blasphemie und die Behinderung religiöser Handlungen gefordert. Als Begründung für den Gesetzesentwurf gab Rodolfo die Verhinderung von Terror an.
Wer gesund, oder zumindest gut medizinisch versorgt ist, kann über selbsternannte Wunderheiler und andere Scharlatane, die erklären Krankheiten oder Behinderungen mittels Gebeten oder Handauflegen heilen zu können, nur lachen. Jedoch pilgern jährlich Tausende Menschen zu vermeintlichen Heilern und Propheten, um von einem Leiden befreit zu werden.