Der erste Zusammenhaltsbericht des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) zeigt: Große Teile der Bevölkerung in Deutschland verfügen über homogene Bekanntenkreise – und dies beeinflusst auch ihre Weltsichten und Erfahrungen.
Die Angst der politischen Führung, das eigene Amt bei der nächsten Wahl zu verlieren, ist ein starker Anreiz, Wählerinnen und Wähler zufriedenzustellen. Vor allem wenn die möglichen Nachfolger einer populistischen Partei angehören, zeigen sich die Regierenden zu politischen Kurswechseln bereit. Die Drohung von Wechselwählern, künftig für Populisten zu stimmen, wirkt sich gravierend aus. Das sind Ergebnisse aus dem Diskussionspapier "Shaking Up the System: When Populism Disciplines Elite Politicians" vom EPoS Economic Research Center der Universitäten Bonn und Mannheim.
In den USA steigt die Lebenserwartung seit 2010 nicht mehr an, nachdem sie über Jahrzehnte hinweg stetig zugenommen hatte. Im Gegensatz dazu hat sich die Lebenserwartung in den meisten anderen Ländern weiter verbessert. Frühere Studien haben gezeigt, dass das schlechte Abschneiden der USA auf die hohe Sterblichkeit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zurückzuführen ist. Eine neue Studie zeigt nun, dass der Hauptgrund für die stagnierende Lebenserwartung die hohe Sterblichkeit im Rentenalter ist.
Die Nahrungsmittelproduktion verdoppeln, Wasser sparen und gleichzeitig die Kohlenstoffspeicherung erhöhen – das klingt paradox, wäre aber, zumindest nach dem biophysikalischen Potenzial der Erde, theoretisch möglich. Nötig wäre allerdings eine radikale räumliche Neuordnung in der Landnutzung. Das haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT), einem An-Institut der Universität Heidelberg, herausgefunden.
Die Evolution des Menschen verstehen und mit diesem Wissen die Zukunft unserer Spezies nach ethischen Werten gestalten: das war Anliegen des Evolutionsbiologen Julian Huxley, der als erster UNESCO-Generaldirektor die Philosophie des evolutionären Humanismus in die damals neu geschaffene Weltorganisation einbrachte. Dies geschah im Jahr 1946, vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs mit all seinen Gräueln. Heute, fast 80 Jahre später, steht die Menschheit vor neuen existenziellen Problemen. Unsere Fähigkeiten, die Umwelt zu verändern, haben den Planeten massiv verändert und stellen uns vor nie dagewesene Herausforderungen.
Der Kognitionswissenschaftler Ralph Hertwig und sein Team untersuchen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, weshalb Menschen manche Informationen bewusst nicht zur Kenntnis nehmen – und warum das für die Orientierung in unserer komplexen Welt manchmal durchaus Vorteile haben kann.
Ein Viertel der Deutschen glaubt, dass Politik in Deutschland von "geheimen Mächten" gesteuert werde. Ein Fünftel ist davon überzeugt, Massenmedien würden die Bevölkerung "systematisch belügen". Das zeigt eine Studie der Universität Hohenheim in Stuttgart.
In den vergangenen Wochen haben die aktuellen hohen Umfragezahlen der AfD wiederholt für Schlagzeilen gesorgt. Sie gipfelten zuletzt in Debatten um den AfD-Bundesparteitag und das Sommerinterview des MDR mit dem rechtsextremen Thüringer Fraktionsvorsitzenden Höcke. Im Zusammenhang mit dem Parteitag wurde darüber berichtet, dass die vortragenden AfD-Mitglieder in ihren Reden vermehrt Verschwörungserzählungen verbreiteten. Dass die Partei rassistische und antisemitische Verschwörungsmythen gezielt zur politischen Agitation nutzt, ist allerdings kein neues Phänomen.
Schon 2012 wurde Ötzis Genom entschlüsselt, als erstes Genom einer Mumie und mit wichtigen Erkenntnissen zum Erbgut prähistorischer Europäer. Die seitdem erzielten Fortschritte in der Sequenziertechnologie ermöglichten nun einem Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und von Eurac Research eine sehr viel exaktere Rekonstruktion seines Genoms.
Die Bestattungen eines jungsteinzeitlichen Gräberfeldes Gurgy "les Noisats" im heutigen Frankreich offenbarten unerwartet große Familienstammbäume, mit deren Hilfe es einem deutsch-französischen Forschungsteam gelungen ist, erste Einblicke in die Sozialstruktur frühbäuerlicher Gemeinschaften vor 6.700 Jahren zu gewinnen. Die Forschenden fanden Hinweise auf eine enge verwandtschaftliche Linie, die durch Monogamie, "Außenheirat" mit Partnergemeinschaften und generell stabile Zeiten geprägt war.
Musik ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Was einen Song auf dem hart umkämpften Musikmarkt letztlich erfolgreich macht, bleibt jedoch selbst für Fachleute oft ein Rätsel. Ein internationales Forschungsteam hat herausgefunden, dass Umweltfaktoren wie beispielsweise Wetterbedingungen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Hörerpräferenzen und -entscheidungen spielen können – und damit auch Einfluss auf den Erfolg eines Songs auf dem Markt haben könnten.
Das Leben auf der Erde, wie wir es heute kennen, ist vielen Zufällen zu verdanken – und dem Planeten Jupiter. Seine gewichtige Rolle im Sonnensystem ist ein Aspekt von dessen bewegter Geschichte, die Thorsten Kleine und Joanna Drążkowska vom Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung anhand von Meteoriten und Computersimulationen untersuchen.
Offiziell leben wir noch in der geologischen Epoche des Holozän. Doch der Mensch verändert das Erdsystem in einem Ausmaß, dass bereits von einem neuen Zeitalter die Rede ist: dem Anthropozän. Klare wissenschaftliche Belege, vor allem ein konkreter Referenzort für die neue Epoche fehlten jedoch bisher. Diese Lücke hat eine internationale geologische Arbeitsgruppe nun geschlossen. Ein kleiner See in Kanada soll künftig für die Wissenschaft den Übergang in das Zeitalter des Menschen bezeugen.
Eines ist sicher: Das Leben auf der Erde ist sehr früh in der Geschichte des Planeten entstanden. Doch auf die Fragen hin, wie und wo sich die ersten organischen Moleküle gebildet haben, gibt es bisher nur wenige konkrete Antworten. Eine populäre Theorie vermutet die Brutstätte des Lebens an hydrothermalen Schloten tief unter dem Meer. Forscherinnen und Forscher schlagen ein neues plausibles Szenario für den Ursprung des Lebens auf der Erde vor: Meteoriten. Das in ihnen enthaltene Eisen könnte entscheidend dazu beigetragen haben, dass sich die ersten Bausteine des Lebens bildeten.