Die Europäische Union und das Vereinigte Königreich schreiben in der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vor, dass Nutzerinnen und Nutzer von Webdiensten zunächst zustimmen müssen, bevor Daten erhoben werden dürfen. Vor jedem Besuch einer entsprechenden Website erscheint daher ein Datenschutzhinweis. Eine neue Studie stellt in Frage, ob diese wirklich ihren Zweck erfüllen und verständlich über die Nutzung personenbezogener Daten aufklären.
Die Untersuchung von Verhaltensinteraktionen zwischen Vogelarten sowie zwischen Vögeln und Menschen ist das Ziel eines neuen Forschungszentrums, das gemeinsam vom FitzPatrick Institute of African Ornithology der Universität Kapstadt und dem Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz eingerichtet wurde.
Doris Allhutter erforscht den Einsatz technischer Systeme bei der Verteilung von Sozialleistungen. Darüber steht die Frage: Führen KI und Daten zu einer gerechteren Gesellschaft – oder einzig zu mehr Effizienz?
"Experimente stehen im Zentrum der Wissenschaft, das experimentelle Labor ist der Schmelzofen, in dem neues Verständnis entsteht". Der für seine naturwissenschaftlichen Sachbücher mehrfach ausgezeichnete britische Chemiker, Physiker und Wissenschaftsjournalist Philip Ball widmet sein neuestes Buch der Aufgabe, die Bedeutung von Experimenten als Basis wissenschaftlicher Methodik und als Grundlage, Theorien voranzubringen und neues Wissen über die Welt zu erfassen, umfassend aus mehreren Blickwinkeln zu beschreiben.
Am morgigen Donnerstag ist die Astrophysikerin Prof. Dr. Susanne Hüttemeister zu Gast im Live-Online-Format "Sternenklar" des Instituts für populärwissenschaftlichen Diskurs Kortizes. Ihr Vortrag zeichnet die historische Entwicklung nach von der Entdeckung fremder Galaxien zur Entstehung der modernen Kosmologie.
Prokrastination, das willentliche und schädliche Aufschieben von Aufgaben, kennt viele Formen. Mithilfe einer mathematischen Theorie klassifiziert Sahiti Chebolu vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik ihre verschiedenen Arten und untersucht die dahinterstehenden Ursachen. Ihre Erkenntnisse könnten dabei helfen, Bewältigungsstrategien individuell maßzuschneidern.
Manchmal verirren sich auch gestandene Wissenschaftler und verlassen den Pfad des rationalen Denkens. So hat der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer jüngst ein Video veröffentlicht, in dem er die längst widerlegte Theorie einer expandierten Erde vertritt.
Forschende des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie, Konstanz, und der Universitas Nasional, Indonesien, haben einen männlichen Sumatra-Orang-Utan beobachtet, der eine Gesichtswunde erlitten hatte. Er aß und trug wiederholt mehrere Minuten lang den Pflanzensaft einer Kletterpflanze mit nachgewiesenen entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften auf die offene Wunde auf. Die Pflanze wird auch in der traditionellen Medizin verwendet. Zum Schluss bedeckte er die gesamte Wunde mit dem zerkauten Pflanzenbrei. Die Behandlung von Wunden könnte folglich schon beim letzten gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Orang-Utan üblich gewesen sein.
Prof. Dr. Wolfgang Kießling ist Inhaber des Lehrstuhls für Paläobiologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Kießling war einer der Leitautoren des sechsten Sachstandsberichts des IPCC und ist der meistzitierte Paläontologe Deutschlands. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Analyse globaler Biodiversitätsmuster in der Erdgeschichte mit besonderem Augenmerk auf den marinen Bereich. Mit dem hpd sprach er über das Risiko eines erneuten Massenartensterbens vor dem Hintergrund der anthropogenen Klimakrise.
Jungen erleben Abenteuer, Mädchen Alltag. Kinderliteratur ist voll von Geschlechterklischees, die die junge Leserschaft prägen. Eine Forschungsgruppe in Wien hat ein neues KI-Werkzeug entwickelt, das Gleichberechtigung in Kinderbüchern misst und so das Bewusstsein für hartnäckige Stereotype von starken Helden und zarten Prinzessinnen schärft.
Wirtschaftliche Prozesse könne man nicht losgelöst von den gesellschaftlichen Erwartungshaltungen gegenüber Mann und Frau betrachten, sagt Alyssa Schneebaum. In ihren Studien zeigt die Ökonomin etwa, wie ungleich Vermögen innerhalb von Partnerschaften verteilt ist und wie die Institution Ehe diese Ungleichheiten noch vertiefen kann.
Ein internationales Forschungsteam hat alte DNA aus einer weltweiten Probensammlung von fast 10.000 prähistorischen und historischen Menschen analysiert, um darin nach Fällen des Down-Syndroms zu suchen, einer seltenen genetischen Erkrankung, die durch eine zusätzliche Kopie des Chromosoms 21 verursacht wird. In den Genomdaten fanden Forschende des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) sechs Kinder mit Down-Syndrom. Fünf von ihnen wurden vor mehr als 2.000 Jahren bestattet und keines der Kinder wurde älter als ein Jahr. Obwohl ihre Lebensdauer so kurz war, erhielten sie ein Begräbnis, oft mit Grabbeigaben. Sie scheinen also umsorgte und anerkannte Mitglieder ihrer jeweiligen Gemeinschaft gewesen zu sein.
Jean-Loup Rault will herausfinden, wie sich positive Interaktionen mit Menschen auf Schweine auswirken. Dafür scannt der Tierschutzforscher ihre Gehirne auch im Magnetresonanztomografen. Erste Ergebnisse zeigen: Durch Streicheln und andere positive Handlungen könnte sich sogar verändern, wie Schweine Gefühle verarbeiten.
Bereits im Alter von acht Monaten beginnen Babys spielerisch andere zu necken. Da für dieses Verhalten keine Sprache erforderlich ist, ist es naheliegend, dass ähnliche Formen des spielerischen Neckens möglicherweise auch im Tierreich zu finden sind. Jetzt haben Kognitionsbiologen und Primatologen spielerisches Necken bei allen vier Menschenaffenarten dokumentiert. Da alle vier Menschenaffenarten spielerisches Necken zeigen, ist es wahrscheinlich, dass sich die Voraussetzungen für Humor vor mindestens 13 Millionen Jahren in der menschlichen Abstammungslinie entwickelt haben.
Ein internationales Forschungsteam berichtet über neue Fossilien des Homo sapiens aus der Ilsenhöhle in Ranis, Thüringen. Diese wurden auf ein Alter von etwa 45.000 Jahren datiert und zusammen mit klingenförmigen, teilweise beidseitig ("bifaziell") bearbeiteten Steingeräten gefunden.