Hochbegabung, Kreativität und Intelligenz – das sind die Forschungsschwerpunkte der Psychologieprofessorin Tanja Gabriele Baudson. Dazu wird sie auch auf dem Symposium Kortizes 2022, das am kommenden Wochenende, 7. bis 9. Oktober, in Nürnberg stattfindet, sprechen. Im Vorfeld unterhielt sich Inge Hüsgen mit ihr über die Situation von Hochbegabten in Deutschland sowie die Rolle der Wissenschaftskommunikation in der Gesellschaft.
Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geht in diesem Jahr an Svante Pääbo. Zu seinen bedeutendsten wissenschaftlichen Erfolgen zählt die Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms. "Seine Arbeiten haben unser Verständnis der Evolutionsgeschichte der modernen Menschen revolutioniert", so Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft.
Bereits seit einigen Jahren beobachten Wissenschaftler*innen eine zunehmende gesellschaftliche und politische Polarisierung. Welchen Einfluss haben starke Gefühle, wie etwa Angst oder Wut, auf die Haltung zu gesellschaftlich relevanten Themen und die Einstellung gegenüber als gegnerisch empfundenen Gruppen? Diese Frage hat sich ein Forschungsteam der Freien Universität Berlin, des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung sowie der Universität Bamberg gestellt.
Kita-Apps sollen den Alltag in Kindertagesstätten erleichtern. Eltern können darüber beispielsweise Berichte über die Entwicklung ihres Kindes abrufen oder mit Erzieherinnen und Erziehern kommunizieren. Einige von diesen Anwendungen weisen jedoch gravierende Sicherheitsmängel auf.
Lockdown, Isolation, Sorgen um Gesundheit, Beruf und Zukunft: Die Pandemie und die damit verbundenen Lebensbedingungen haben bei vielen Menschen psychische Spuren hinterlassen. Ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO geht von fast einer Milliarde Menschen mit psychischen Erkrankungen weltweit aus, darunter Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen.
Universitäten und Forscher*innen in Europa arbeiten chinesischen Militäreinrichtungen zu. Das zeigt die internationale Recherche "China Science Investigation". In chinesischer Militär-, Roboter- und Überwachungstechnik steckt also auch deutsche Grundlagenforschung.
Vor zehn Jahren vermeldeten die Experimente Atlas und CMS einen durchschlagenden Erfolg: Nicht einmal drei Jahre nach dem Start des Large Hadron Collider (LHC) am Cern war das letzte fehlende Steinchen im Standardmodell der Teilchenphysik gefunden: Das Higgs-Boson, eine Art Botschafter des Higgs-Feldes, das allen Materieteilchen Masse verleiht. Zum Higgs-Geburtstag ziehen Physikerinnen und Physiker eine Bilanz, welche Erkenntnisse sie bislang gewonnen haben und welche Einsichten noch zu erwarten sind.
Was, wenn Schweine gleich intelligent sind wie Hunde und Tiere so wie Menschen Moralfähigkeit besitzen? Ein interdisziplinär arbeitendes Team um die Tierethikerin Judith Benz-Schwarzburg geht Fragen nach, die uns auffordern, die Beziehung von Mensch und Tier grundlegend zu überdenken.
Der Schwarze Tod, die größte Pandemie in der Menschheitsgeschichte, wurde durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht und wütete in Europa zwischen 1346 und 1353. Er hatte immense demografische und gesellschaftliche Auswirkungen, doch seine Ursprünge sind seit langem ein Rätsel. Anhand von Analysen alter Y. pestis-Genome ist es einem multidisziplinären Team, darunter Forschende des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, der Universität Tübingen und der University of Stirling in Großbritannien, nun gelungen, den Ursprung der damaligen Pestpandemie in Zentralasien zu verorten.
Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und der University of Auckland in Neuseeland haben ein neues Repositorium linguistischer Datensätze aus aller Welt geschaffen. Ziel des Projekts ist es, neue Erkenntnisse über die Entwicklung von Wörtern und Lauten in möglichst vielen der heute weltweit gesprochenen Sprachen zu gewinnen. Aktuell enthält die Lexibank standardisierte lexikalische Daten zu mehr als 2.000 Sprachen und ist somit die umfangreichste öffentlich zugängliche Sammlung, die bisher erstellt wurde.
Am 21. Juni 2012 wurden auf einer Wissenschaftlerkonferenz in Berkeley neue Erkenntnisse der Biologie präsentiert, die nach dem Untertitel des vorliegenden Buches die Zukunft der Menschheit für immer verändern. Walter Isaacson, einer der führenden Biografen Amerikas, erzählt die diesem Ereignis zugrunde liegende Entdeckung der CRISPR/Cas9-Methode, die 2020 zur Verleihung des Nobelpreises für Chemie an die beiden Forscherinnen Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier führte.
Ob Starkregen oder extreme Trockenheit – weltweit nehmen die Extremwetterereignisse zu. Mit bisherigen Klimamodellen ist ihre Dynamik nur zum Teil abbildbar. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) vermuten, dass ultrafeine Partikel in der Atmosphäre signifikant auf die Wolkenphysik und damit auf das Wetter einwirken. Mit Flugzeugmessungen belegen sie einen Anstieg der Partikel-Anzahl-Emissionen trotz Rückgang des gröberen Feinstaubes und machen dafür teilweise die Verbrennung fossiler Brennstoffe mit Abgasreinigungsanlagen verantwortlich.
Verglichen mit dem komplexen Sprachgebrauch des Menschen erscheint Tierkommunikation einfach. Wie sich unsere Sprache aus einem so einfachen System entwickelt haben könnte, blieb jedoch bisher ungeklärt. Nun zeichneten Forschende tausende Lautäußerungen freilebender Schimpansen in Taï (Elfenbeinküste) auf. Sie konnten nachweisen, dass die Tiere Hunderte von verschiedenen Lautsequenzen produzierten, die aus bis zu zehn unterschiedlichen Rufen bestanden.
Gott oder die Illuminaten – dass verborgene Mächte die Geschicke der Welt leiten, gehört zu den zentralen Vorstellungen sowohl bei religiös Gläubigen als auch bei Anhängern von Verschwörungserzählungen. Tatsächlich tendieren Verschwörungsgläubige oft auch zu Religiosität – weil beide Überzeugungen einander in kognitiver Hinsicht ähneln.
Auch in "God's own Country" bröckelt der religiöse Glaube. Immerhin drei von zehn Befragen in den USA bezeichnen sich laut einer Studie von 2021 als atheistisch beziehungsweise agnostisch oder rechnen sich keiner bestimmten Religion zu. Der wirkliche Anteil ist wahrscheinlich noch höher.