Die jüngste Zählung der vom Aussterben bedrohten Berggorillas (Gorilla beringei beringei) im Gebiet um die Virunga-Vulkane ergab eine Zahl von mindestens 604 Individuen. Zusammen mit den 400 Tieren der einzigen anderen Population, die im "Bwindi Impenetrable National Park" in Uganda beheimatet ist, steigt damit die Gesamtzahl weltweit freilebender Berggorillas auf mehr als 1.000 Tiere.
Als der Mensch im Laufe seiner Evolution offenere und heißere Regionen besiedelte, musste er sich an die neuen Umweltbedingungen anpassen und möglicherweise Schutz vor Überhitzung und eine effizientere Nahrungsverwertung entwickeln. Ein internationales Team hat in zwei Studien die physiologischen Parameter von Savannen- und Regenwald-Schimpansen untersucht und ihren Wasser- und Energiehaushalt sowie ihre Stressbelastung verglichen. Demnach ist der Stress, die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, für Savannen-Schimpansen eine enorme Belastung.
Verhaltensforscher beobachteten in der Republik Kongo, wie ein Bonobo-Mann zwei aus Frauen und Kindern bestehenden Gruppen das Fleisch einer von ihm erjagten Duiker-Antilope überließ. Der eigenen und der Gruppe vom angrenzenden Territorium.
Die Artenschutzmaßnahmen der letzten 50 Jahre konnten nicht verhindern, dass die Zahl der Orang-Utans auf Borneo weiterhin dramatisch sinkt. Die neuesten Daten, die von einem Forscherteam aus 38 internationalen Institutionen unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Liverpool John Moores University in Großbritannien veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass sich die Gesamtzahl der Borneo-Orang-Utans zwischen 1999 und 2015 um mehr als 100.000 Tiere verringert hat.
Was wir an Tieren schön finden, abgesehen von ihrer Anmut, die Muster ihrer Felle und Gefieder, entstanden zur Abschreckung, zur Arterkennung und sollen den potentiellen Partner beeindrucken. Aber schmücken sich Tiere auch? Nein, meint Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard in ihrem jüngsten Essay. Doch, meinte ein Leser unserer Rezension. Videos mit Papageien, die sich lange Papierstreifen ins Gefieder stecken, kursieren auf YouTube.
Menschen berücksichtigen beim Kommunizieren, ob ihrem Gegenüber bestimmte Informationen bereits zur Verfügung stehen und passen den Inhalt ihrer Äußerungen entsprechend an; eine Fähigkeit, die anderen Tieren, zumindest bisher, nicht zuerkannt wurde. Wissenschaftler zeigen jetzt, dass frei lebende Schimpansen aus dem Budongo Forest in Uganda andere Artgenossen nur dann vor einer Gefahr warnen, wenn sie annehmen, dass diese nicht schon von ihr wissen. Die neuen Ergebnisse zeigen, dass die vokale Kommunikation von Schimpansen komplexer ist als bisher angenommen.
Menschen schließen nicht nur komplexe und lang anhaltende soziale Beziehungen mit Freunden, Familie und romantischen Partnern. Sie registrieren auch mögliche Bedrohungen, denen diese Beziehungen ausgesetzt sind, und schützen sie eifersüchtig vor Außenseitern. Menschen beobachten auch Veränderungen im Beziehungsgeflecht um sie herum und versuchen Bündnisse zu verhindern, die ihnen langfristig schaden könnten.
Gerade erst entdeckt könnten sie in nur wenigen Jahrzehnten ausgestorben sein. Schon 1997 gab es erste Hinweise auf eine dritte Orang-Art im Dschungel Indonesiens. Die Gen-Sequenzierung von 37 Individuen durch das Institut für Evolutionäre Anthropologie und Genomik in Zürich und das Deutsche Primatenforschungszentrum in Göttingen brachten nun die Bestätigung. Doch von den Tapanuli-Orangs gibt es nur noch rund 800 Exemplare.
Sie verlassen das Haus und fragen sich beim Schließen der Tür, ob Sie den Herd ausgeschaltet haben. Die einfache Lösung ist, noch einmal umzukehren und nachzuschauen. Dieses Beispiel veranschaulicht eine wichtige Art des Denkens: Metakognition oder die Fähigkeit, eigene geistige Zustände zu überwachen. Vor dem Umkehren beurteilt der Mensch zunächst, ob er sich an das Ausschalten des Herds erinnert. Falls nicht, sucht er weitere Informationen, indem er nochmal nachschaut. Beim Menschen ist dieser Prozess flexibel gestaltet und auf alle möglichen Gedanken anwendbar. Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der Universität St. Andrews in Großbritannien haben sich nun die Frage gestellt, wie sich Menschenaffen in einer ähnlichen Situation verhalten würden.
Zu den Megablockbustern der Filmgeschichte zählt zweifellos "Planet der Affen" von 1968, neben Star Wars erfolgreichster Science-Fiction-Film aller Zeiten mit fünf Nachfolgefilmen (Rückkehr auf den Planet der Affen, Flucht vom Planet der Affen usw.), zwei eigenen TV-Serien, einer Comicheftserie und einem Remake von 2001: der Film schlechthin im Geiste der 68er - so zumindest wird er in Filmlexika beschrieben -, eine gesellschaftskritische Parabel par exellance. Tatsächlich war Planet der Affen alles andere als das.
Für uns Menschen ist es eine Selbstverständlichkeit: Wir belohnen andere als Zeichen unserer Dankbarkeit. Wissenschaftler der Max-Planck-Institute für evolutionäre Anthropologie und für Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig haben nun ähnliche soziale Verhaltensweisen auch bei Schimpansen nachgewiesen. In einem Verhaltensexperiment belohnt ein Tier ein anderes mit Futter, wenn dieses ihm zuvor geholfen hat. Offenbar hat nicht erst der Mensch aus diesem Grund kooperiert, schon der Vorfahr von Mensch und Schimpanse hat offenbar aus einer ähnlichen Motivation heraus untereinander geteilt. Die Studie zeigt, warum Schimpansen dies tun und bestätigt Ergebnisse aus der Spieltheorie.
Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben die Daten über mehrere frei lebende Schimpansen- und Bonobogruppen miteinander verglichen und herausgefunden, dass Schimpansen sich lieber mit Angehörigen ihres eigenen Geschlechts umgeben. Bonobos beider Geschlechter hingegen suchen am liebsten die Nähe zu weiblichen Tieren. Grund für diese Vorliebe sind die jeweils unterschiedlichen Kooperationsziele beider Tierarten.
Michael Tomasello war sich sicher: Tiere zeigen einander nichts, auch Menschenaffen nicht. Sie unterweisen einander auch nicht, untermauerte Tetsuro Matsuzawa die Grenzlinie. Nun tun sie es vielleicht doch? Am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie halfen Schimpansen und Orangs einem scheinbar Suchenden auf die Sprünge, wie man es bislang nur von menschlichen Kleinkindern weiß.
Um rund 80 Prozent ist die westliche Unterart des Schimpansen in den letzten 20 Jahren zurückgegangen. Sie gilt deswegen inzwischen als vom Aussterben bedroht. Wenn die derzeitige Entwicklung so weitergeht, könnten Schimpansen und die übrigen Menschenaffen in naher Zukunft in der Natur ausgerottet sein.
Jane Goodall, Dian Fossey und Bituré Galdikas – drei Frauen, die legendär geworden sind. Feldforscherinnen der ersten Stunde. Alison Jolly studierte nicht wie sie Menschenaffen, sondern die Lemuren auf Madagaskar im Berenty Nationalpark, besonders die ringelstreifen-schwänzigen Kattas. Ihre Resultate sind nicht weniger spektakulär. So beobachtete sie in den achtziger Jahren erstmals die Frauenpower der Kattaweibchen über die Männchen.