Weil sie in ihrem Kunstgeschichts-Seminar eine historisch bedeutende Abbildung des Propheten Mohammed zeigte, hat eine amerikanische Professorin den Job verloren. Nach Beschwerden von islamischen Studierenden hatte die Universität die Verwendung des Bildes im Unterricht als "islamfeindlich" krititisiert. Inzwischen hat die Professorin Klage gegen den Rauswurf eingereicht, die Universität hat den Vorwurf der Islamfeindlichkeit zurückgezogen.
Der von Harald Schulze-Eisentraut und Alexander Ulfig herausgegebene Sammelband "Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit. Wie die Cancel Culture den Fortschritt bedroht und was wir alle für eine freie Debattenkultur tun können" enthält zahlreiche Texte zum Thema. Darin wird zwar einerseits berechtigt auf Gefahren für die Meinungsfreiheit in universitären Zusammenhängen verwiesen, dies geschieht aber mehrheitlich mit einer besonderen ideologischen Schlagseite, was mitunter zu schiefen Argumentationen und politischen Instrumentalisierungen des Themas führt.
Hochbegabung, Kreativität und Intelligenz – das sind die Forschungsschwerpunkte der Psychologieprofessorin Tanja Gabriele Baudson. Dazu wird sie auch auf dem Symposium Kortizes 2022, das am kommenden Wochenende, 7. bis 9. Oktober, in Nürnberg stattfindet, sprechen. Im Vorfeld unterhielt sich Inge Hüsgen mit ihr über die Situation von Hochbegabten in Deutschland sowie die Rolle der Wissenschaftskommunikation in der Gesellschaft.
Ob Störung missliebiger Vorlesungen oder Seminare, Verweigerung wissenschaftlicher Auseinandersetzung aufgrund von politischen oder religiösen Einstellungen oder Ausübung politisch motivierten Drucks auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: In letzter Zeit werden immer mehr Fälle bekannt, bei denen versucht wurde, der Wissenschaft ihr verfassungsmäßiges Recht auf Wissenschaftsfreiheit zu beschneiden oder streitig zu machen. Daher wurde an der Universität Hamburg jetzt ein Kodex erarbeitet, der den Freiraum der Wissenschaft definiert und klare Grenzen für Beeinträchtigungen dieses Freiraumes zieht.