Die Türkei soll Kurdengebiete mit Kampfflugzeugen angegriffen haben. Ziel waren dabei nicht Stellungen des IS, sondern die PKK.
Der NATO-Partner Türkei weigert sich weiterhin, die Militärstützpunkte für die USA und die NATO für Angriffe auf den IS zu öffnen. Sie weigert sich, den bedrängten Kurden in Kobane zur Hilfe zu kommen oder mindestens einen humanitären Korridor zu öffnen, damit die bedrohten Menschen vor dem Terror fliehen können. Der Verdacht drängt sich immer mehr auf, dass die Türkei eher den IS als Bündnispartner gegen die Kurden sieht als ihren Verpflichtungen im Bündnis der NATO nachzukommen.
Es stellt sich die Frage, weshalb die Bundeswehr noch immer Flugabwehrraketen in der Türkei stationiert hat, wenn das damit beschützte Land die eigenen Bürger bombardiert und keine Anstalten macht, den Bedrängten in Nordsyrien zur Hilfe zu kommen.
Statt dessen haben am Montag F-16-Jets PKK-Stellungen in Daglica an der Grenze zum Irak angegriffen. Die Angriffe "seien geflogen worden, nachdem PKK-Rebellen drei Tage lang einen Militärposten in der Nähe der Grenze zum Irak angegriffen hätten." Es spielt für die Militärführung offenbar keine Rolle, dass die PKK-Kämpfer mit allen Mitteln versuchen, gegen den IS zu kämpfen und die Menschen in Kobane zu unterstützen.
Die Kurden werfen der Türkei - wohl nicht zu Unrecht - unter anderem vor, trotz eines drohenden Massakers nicht einzugreifen, weil die Kämpfer in Kobane Verbindungen zur PKK haben sollen.