Vatikan ermittelt gegen Priester in Chile

Die "Kongregation für die Glaubenslehre" ermittelt gegen drei chilenische Priester, die sich für die Priesterehe, für die gleichgeschlechtliche Beziehung und für Abtreibungen aussprachen.

In den vergangenen Monaten hatten die Priester Berríos, Aldonante und Puga Interviews gegeben, "in denen sie die Rolle des Klerus bezüglich der Bildungsreform der Regierung Bachelet sowie seine Weigerung, über Schwangerschaftsabbruch zu diskutieren und die Haltung gegenüber der Ehe homosexueller Paare in Frage stellten."

Erst im Sommer hatte Mariano Puga, "auch 'Arbeiterpriester' genannt", der katholischen Kirche vorgeworfen, klassenorientiert zu sein. "'Anstatt dass die Kirche die Idee der Klassen zerstört, hat sie sie bekräftigt: Schulen für die Armen, andere für Indigene, andere für die Oberschicht', sagte der 84-jährige."

Auch hinsichtlich der Abtreibung zeigte sich der Priester in einem Interview den betroffenen Frauen zugewandt.

Sollte die "Kongregation für die Glaubenslehre" des Vatikan zu dem Schluss kommen, "dass die Priester gegen die katholische Doktrin verstoßen haben, werden sie sanktioniert. Hunderte Chilenen gingen indes auf die Straße, um ihre Unterstützung für die drei Priester zudemonstrieren."