Florian Freistetter sah in Jena ein Plakat, auf dem ein Infoabend unter dem Titel "Homöopathie bei Kinderkrankheiten und Schulstress" angekündigt wurden.
Er schreibt: "Ich habe mich ja an die allgegenwärtige Homöopathie-Werbung in Apotheken, Zeitschriften, Buchläden, etc ja mitterweile gewöhnt und achte da gar nicht mehr drauf. Wenn man sich da jedes Mal aufregen würde, käme man zu sonst nichts mehr. Aber über dieses Plakat habe ich mich ausnahmsweise mal wieder wirklich geärgert.
Nicht, weil dieser Vortrag von zwei Jenaer Apotheken veranstaltet wird. Wie gesagt: Apotheken zu finden, die darauf verzichten für Homöopathie Werbung zu machen, gibt es vermutlich mittlerweile nicht mehr. Ich habe mich auch nicht geärgert, weil da ein 'Arzt für Homöopathie' angekündigt und damit suggeriert wird, 'Homöopathie' sei etwas, was der echten Medizin die von normalen Ärzten ausgeübt wird, gleichgestellt ist. Ich habe mich nicht einmal darüber geärgert, dass die Veranstaltung in den Räumen der Universität stattfindet. Auch daran, dass Hochschulen und ähnliche Einrichtungen ihre Räumlichkeiten wahllos an jeden vermieten (an Kreationisten genau so wie an Astrologen beispielsweise), der möchte ohne sich über die Außenwirkung Gedanken zu machen, habe ich mich leider gewöhnen müssen.
Tatsächlich ganz massiv aber ärgert mich an diesem Plakat die durch den Titel der Veranstaltung suggerierte Selbstgefälligkeit der Homöopathen. 'Homöopathie bei Schulstress' – Klingt nett und praktisch, oder? Das Kind ist schlecht in der Schule? Kein Problem – man muss einfach nur die richtigen Globuli schlucken, dann passt alles wieder!